Lewandowski gewinnt das StürmerDuell
Fußball Erling Haaland zeigt im Gipfeltreffen gegen die Bayern ebenfalls ein starkes Spiel, doch der Pole ist mit zwei Treffern der Entscheider – und lässt sich auch von der Häme der BVB-Fans nicht aus der Ruhe bringen.
Dortmund Dortmund gegen Bayern, das ist: Westen gegen Süden, Rose gegen Nagelsmann, Herausforderer gegen Champion. Das ist aber auch: Erling Haaland gegen Robert Lewandowski. Der Norweger im BVB-Dress zeigte im Spiel gegen die Bayern erneut, welche Qualitäten in ihm stecken: Er ist schnell, athletisch, bei Bedarf aber auch filigran wie beim 2:2. Und doch war es nicht der Skandinavier, der die Partie mit seinem Tor entschied – sondern wieder einmal Robert Lewandowski, der zweimal traf und bei der Ausführung des Elfmeters die Nerven behalten hatte.
Das mit den guten Nerven zu ändern, hatten die Dortmunder Fans während des Spiels immer wieder versucht. Seit seinem Abschied aus Dortmund gehört der Pole ohnehin nicht zu den beliebtesten Spielern einer gegnerischen Mannschaft. Dass er vor allem gegen den BVB besonders gerne trifft (mit dem Spiel vom Samstagabend sind es nun 26 Tore und 26 Partien gegen Dortmund), dürfte diesen Umstand nicht geändert haben. Mit hämischen „Messi, Messi“-Rufen wollten die Dortmunder Anhänger den Stürmer offenbar daran erinnern, dass wieder einmal der Argentinier und nicht er bei der Gala in Paris unter der Woche den Ballon D’Or als Auszeichnung für den weltbesten Fußballer erhalten hatte. Er sei nach Montag sehr traurig gewesen, bekannte Lewandowski. „Es war nicht leicht für mich, dieses Spiel zu spielen. Du kommst so weit und dann hörst du, dass du einfach nicht gut genug warst.“Auch Vorstandschef Oliver Kahn gab vor Anpfiff zu: „Wir sind noch ein wenig schockiert.“
Lewandowski gab die Antwort auf seine Art. Sehr zur Freude seines
Trainers Julian Nagelsmann: „Es hat ihn wahrscheinlich angestachelt. Er hat auch dem Stadion etwas zurückgezahlt.“Der 33-jährige Lewandowski wirkte in diesem Spiel deutlich kompletter als der 21 Jahre alte Haaland. Für Nagelsmann war dies nicht nur wegen seiner Tore so: „Es gab auch eine Aktion in der 97. Minute, wo er am eigenen Strafraum den Ball geklaut hat. Das sind richtige Winner-Aktionen.“
Haaland hingegen konnte bei der hektischen Schlussphase des Spiels nicht mehr mithelfen, den erneuten Ausgleich zu erzielen. Nach 82 Minuten war für den Angreifer, der erst eine Woche zuvor in die Mannschaft
zurückgekehrt war, Schluss. Trainer Marco Rose hatte schon vor Anpfiff angekündigt, dass es „für 90 Minuten noch nicht reicht“. Wegen muskulärer Probleme und einer Hüftverletzung verpasste der Norweger alleine in dieser Saison zehn Pflichtspiele und war insgesamt zwei Monate außer Gefecht. Lewandowski hingegen ist nur äußerst selten verletzt, wirkt immer topfit.
Eine Zwangspause über mehrere Spiele wie in der vergangenen Saison ist schon fast die Ausnahme, während Haaland auch vergangene Saison muskelbedingt ausfiel. Dem Norweger gehört die Zukunft, wie Lothar Matthäus unter der Woche sagte. Der aktuell beste Stürmer der Welt sei aber Robert Lewandowski. Es gibt aktuell wenig Gründe, Matthäus in dieser Hinsicht zu widersprechen. Erst recht nicht seit Samstagabend.