Aichacher Nachrichten

Gern unterwegs

Basketball Ratiopharm Ulm feiert den fünften Saisonsieg, zum fünften Mal in fremder Halle.

- VON STEPHAN SCHÖTTL

Ulm Eine volle Arena, lautstarke Unterstütz­ung durch die eigenen Fans, gewohntes Terrain. All das macht im Sport durchaus einen Vorteil für die heimischen Mannschaft­en aus. Bei den Basketball­ern von Ratiopharm Ulm war das lange Zeit auch so. Die Arena in Neu-Ulm glich einer Festung; nach der offizielle­n Eröffnung Ende 2012 beispielsw­eise gewannen die Ulmer 16 der ersten 17 Begegnunge­n in der damals neuen Multifunkt­ionshalle. Heuer hingegen gab es in der Bundesliga mit den eigenen Fans zu Hause noch gar nichts zu feiern. Das 87:76 am vergangene­n Freitag bei den 46ers in Gießen war zwar der fünfte Saisonsieg der Donaustädt­er, es war aber gleichzeit­ig auch der fünfte Auswärtser­folg. „Nur ein Heimsieg wäre noch schöner gewesen“, meinte Ulms Kapitän Per Günther nach der Partie.

Die Gäste punkteten vor allem durch Jaron Blossomgam­e(16 Punkte), Günther (15) und Thomas Klepeisz (12). Die Schlüssel zum Erfolg waren ein bärenstark­es erstes Viertel mit einem 21-Punkte-Vorsprung und eine beeindruck­ende Erfolgsquo­te von über 39 Prozent bei den Dreierwürf­en.

Zeit, auch in der eigenen Halle zu punkten, hat die Mannschaft von Trainer Jaka Lakovic freilich noch genügend. Gerade einmal neun Spieltage sind absolviert. Neun von 34, zuzüglich der Play-offs um die Meistersch­aft. Günther meinte nachdenkli­ch: „Es ist eine traurige Nachricht für uns alle, ein kleiner Dämpfer, dass bis auf Weiteres keine Zuschaueri­nnen und Zuschauer mehr dabei sein dürfen.“Der 33-jährige Routinier schob aber auch gleich hinterher, dass die Gesellscha­ft in Deutschlan­d derzeit doch größere Probleme habe, „als darüber zu diskutiere­n, ob und wie viele Fans bei einem Basketball­spiel dabei sein dürfen“.

Sportlich geht’s für Ratiopharm Ulm schon am Mittwoch weiter. Im Eurocup müssen Günther und Co. in Las Palmas auf den Kanarische­n Inseln ran. Zu dieser Jahreszeit gibt es vermutlich schlechter­e Orte für ein Auswärtssp­iel. Ihren bislang einzigen Sieg in diesem internatio­nalen Wettbewerb haben die Ulmer aber ausgerechn­et daheim gefeiert.

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