Weiter in Gelb
Skispringen Der Allgäuer Karl Geiger verpasst in Wisla zwar das Podium, behält aber die Führung im Gesamtweltcup.
Wisla Das Ende der fulminanten Podiumsserie nahmen die deutschen Skispringer um Karl Geiger ganz gelassen hin. Erstmals seit fast zehn Monaten hatte es am Sonntag nicht für einen der ersten drei Plätze im Weltcup gereicht, doch der Tagesvierte Geiger darf immerhin das Gelbe Trikot des Gesamtführenden vom polnischen Wisla mit zum Schanzen-Heimspiel in Klingenthal am nächsten Wochenende bringen.
Im Einzel hatte er sich zuvor dem Top-Trio Jan Hörl aus Österreich, Marius Lindvik aus Norwegen und dem Österreicher Stefan Kraft geschlagen geben müssen. „Ich bin sehr zufrieden. Es war wieder kein einfacher Wettkampf. Wir sind gut drauf und wir werden in Klingenthal wieder angreifen“, kündigte der Allgäuer Geiger an. Auch Markus Eisenbichler, nun Gesamtdritter hinter Geiger und Anze Lanisek, als Fünfter und Pius Paschke auf dem siebten Rang landeten in der Spitze, konnten aber für das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher nicht ganz vorne reinspringen. Der letzte deutsche Tournee-Sieger Sven Hannawald befand in der ARD über das Ende der Serie: „Das ist Jammern auf hohem Niveau.“
Auch ohne Einzel-Podestrang profitierten Deutschlands Skispringer in Wisla mal wieder von der Schwäche oder der Abwesenheit der anderen Spitzenathleten. Der Japaner Ryoyu Kobayashi fehlte in Polen noch wegen einer Corona-Infektion, die weiteren Rivalen um Norwegens Halvor Egner Granerud (48.) und Anze Lanisek (13.) blieben weit hinter den hohen Erwartungen zurück. Enttäuschend agieren bisher die Polen, die aktuell keine Titelkandidaten für die Vierschanzentournee sind.
Im Teamspringen am Samstag hatte das deutsche Team mit Geiger, Eisenbichler, Paschke und Stephan Leyhe den zweiten Platz belegt, nachdem der erste Durchgang ordentlich misslungen war. Nur Österreich landete mit einem Vorsprung von weniger als 20 Zentimetern vor dem Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV).
Neben dem Spitzenduo Eisenbichler/Geiger gibt es für Cheftrainer Horngacher aber auch Sorgen. Andreas Wellinger kommt trotz seines achten Rangs in der Qualifikation nicht vorwärts, er verpasste am Sonntag das Finale und reiste ohne Punkte ab. Auch Leyhe schaffte es nicht in den zweiten Durchgang.
Einen Tag nach ihrem ersten Saisonsieg hat Skispringerin Katharina Althaus einen weiteren Podestplatz in Lillehammer verbucht. Am Sonntagabend belegte die 25 Jahre alte Oberstdorferin nach Sprüngen auf 130,5 und 136,5 Meter den zweiten Platz hinter der Österreicherin Marita Kramer.