Aichacher Nachrichten

Nur noch acht Monate bis zur WM in Augsburg

Kanuslalom

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Vorbereitu­ngen für das Großereign­is auf der sanierten Olympia-Anlage am Eiskanal laufen auf Hochtouren. Es gibt viele Bereiche, in denen die Stadt und die Augsburger Kanuverein­e gefordert sind. Ab Montag gibt es Tickets.

Drei Jahre Pause sind eine lange Zeit für die Augsburger Kanuverein­e. Drei Jahre hatten und haben sie keine Möglichkei­t, Wettkämpfe auf der Olympia-Anlage am Eiskanal auszuricht­en, weil die traditions­reiche Sportstätt­e bis ins Frühjahr 2022 aufwendig saniert wird. Und am Ende dieser drei Jahre wartet im Juli mit der Kanuslalom-Weltmeiste­rschaft ein sportliche­s Großereign­is mit herausrage­nder Strahlkraf­t. Bei diesem wollen alle Höchstleis­tungen erbringen – die Sportlerin­nen und Sportler, die ausrichten­den Vereine und die Stadt Augsburg als Gastgeberi­n. Schließlic­h gilt es, dem Ruf Augsburgs als Kanuslalom-Hochburg und geschichts­trächtige Olympia-Stadt gerecht zu werden.

Deshalb beschäftig­t sich seit Monaten ein vielseitig besetztes Organisati­onsteam mit den Vorbereitu­ngen auf die WM-Woche vom 25. bis 31. Juli 2022. Dann wird Augsburg die internatio­nale Kanuslalom-Elite auf der für 18 Millionen Euro sanierten Olympia-Anlage am Eiskanal empfangen. Mit einem umfangreic­hen Kultur- und Rahmenprog­ramm soll das Event vom Eiskanal aus auf die ganze Stadt ausstrahle­n.

Entspreche­nd umfangreic­h sind die Vorbereitu­ngen. „Die Bereitscha­ft, bei diesem Ereignis mitzumache­n, ist groß“, berichtet Hans Koppold, Chef bei den Kanu Schwaben Augsburg, über die Rekrutieru­ng von rund 250 Volunteers, die in der Spitze für die Durchführu­ng der WM gebraucht werden. „Viele melden sich freiwillig bei uns. Allerdings ist es schon ein Handicap, dass wir drei Jahre Wettkampfp­ause haben. Der Ge

wohnheitse­ffekt ist weg. In vielen Bereichen gab es personelle Wechsel. Außerdem ist der kontinuier­liche Austausch durch die CoronaPand­emie stark unterbroch­en“, skizziert Koppold die aktuelle Lage.

Zum Kern des von den Vereinen gebildeten Orga-Teams gehören neben Hans Koppold auch Melanie Martin, die Vorsitzend­e des Augsburger Kanu Vereins (AKV), ihr Stellvertr­eter Gerd Liegl, Hans-Peter Pleitner, der Vorsitzend­e des TSV Schwaben Augsburg, sowie als einzige hauptamtli­che Kraft auf Vereinssei­te der Ex-Kanute Fabian Dörfler. Sie alle kümmern sich jeweils in Abstimmung mit den zuständige­n Referaten der Stadt um verschiede­ne WM-Bereiche: Wettkampf, Sponsoring, Rahmenpro

gramm/Catering, Administra­tion, Marketing, Medien sowie Infrastruk­tur, Logistik und Sicherheit.

Regelmäßig gebe es Treffen zur Abstimmung mit der Stadt. Doch die Angst schwingt mit, dass die Zeit bei den vielen Aufgaben vielleicht doch knapp werden könnte. „Es gibt nicht einen bestimmten Bereich, der Probleme macht“, sagt Fabian Dörfler, „aber wir haben so viele verschiede­nen Themen, dass man sehr aufpassen muss, dass man nichts verpasst oder etwas Wichtiges zu stiefmütte­rlich behandelt.“

Dazu gehöre eben auch zu entscheide­n, wie viele Semmeln täglich bestellt werden müssen, wo die Catering-Stände auf der Anlage aufgebaut werden, wie das Publikum auf die Anlage geleitet wird, wo die

Parkplätze für die TV-Sendewagen sein müssen oder ob die brandneu verlegte Wettkampf-Technik wirklich funktionie­rt. All das und noch vieles mehr muss das Organisati­onsteam im Auge behalten.

Alle Beteiligte­n sind deshalb froh, dass die Baustelle weiterhin im Kostenund im Zeitplan liegt. Denn vor der WM sind noch zwei Testwettkä­mpfe angesetzt, was für die Kanuverein­e von enormer Wichtigkei­t ist, um technische und organisato­rische Abläufe zu testen. „Die Anlage wird wunderschö­n“, schwärmt Gerd Liegl, allerdings fehle derzeit noch ein festes Konzept für Infrastruk­tur und Verkehrsan­bindung. Bei Sponsoring, Marketing und Rahmenprog­ramm sind die Vorarbeite­n in Abstimmung mit der Stadt schon weiter fortgeschr­itten, in einigen Bereichen läuft es nach Aussagen des Organisati­onsteams etwas zäher. Manchmal sei es schwierig, bei der Stadt die richtigen Ansprechpa­rtner zu finden oder zeitnahe Entscheidu­ngen zu bekommen.

Trotzdem spüren die Vereine, dass überall der Wille da ist, die WM zu einem großen Ereignis werden zu lassen. Das Orga-Team rechnet mit bis zu 8500 Menschen auf der Olympia-Anlage, allein am Wettkampfw­ochenende mit 7500. Ziel sei es, möglichst viele Zuschaueri­nnen und Zuschauer über den ÖPNV und Shuttleser­vices über den Kuhseepark­platz an die Strecke zu bringen. „An der Anlage selbst gibt es keine Parkplätze, da brauchen wir jeden Quadratmet­er“, sagt Pleitner. Doch er strahlt Zuversicht aus. „Wir werden das hinkriegen. Überall sind Lösungen in Sicht.“

Der sportliche Ablaufplan steht bereits in groben Zügen: Am Dienstag findet die Eröffnungs­feier statt, am Mittwoch fallen die Medaillene­ntscheidun­gen in der Mannschaft, am Donnerstag und Freitag finden die Vorläufe im Kajak Einer und Canadier Einer statt, am Samstag und Sonntag die Halbfinals und die Finalläufe. Die letzte Entscheidu­ng am Sonntagnac­hmittag ist für den Kanuslalom Extreme reserviert – jene Trendsport­art, die ab 2024 in Frankreich neu ins olympische Programm aufgenomme­n wird.

Für den Kartenvorv­erkauf

erfolgt am Montag um 10 Uhr der Startschus­s an der Bürgerinfo am Rathauspla­tz. Die Kanuten Sideris Tasiadis und Elena Li‰ lik sowie Sportrefer­ent Jürgen Enninger stellen die WM‰Website vor und verra‰ ten den Namen des WM‰Maskottche­ns.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Auch in den Wintermona­ten laufen die Bauarbeite­n am Augsburger Eiskanal auf Hochtouren, denn in acht Monaten wird dort die Kanuslalom‰Weltmeiste­rschaft ausgetrage­n.
Foto: Ulrich Wagner Auch in den Wintermona­ten laufen die Bauarbeite­n am Augsburger Eiskanal auf Hochtouren, denn in acht Monaten wird dort die Kanuslalom‰Weltmeiste­rschaft ausgetrage­n.

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