Nur noch acht Monate bis zur WM in Augsburg
Kanuslalom
Vorbereitungen für das Großereignis auf der sanierten Olympia-Anlage am Eiskanal laufen auf Hochtouren. Es gibt viele Bereiche, in denen die Stadt und die Augsburger Kanuvereine gefordert sind. Ab Montag gibt es Tickets.
Drei Jahre Pause sind eine lange Zeit für die Augsburger Kanuvereine. Drei Jahre hatten und haben sie keine Möglichkeit, Wettkämpfe auf der Olympia-Anlage am Eiskanal auszurichten, weil die traditionsreiche Sportstätte bis ins Frühjahr 2022 aufwendig saniert wird. Und am Ende dieser drei Jahre wartet im Juli mit der Kanuslalom-Weltmeisterschaft ein sportliches Großereignis mit herausragender Strahlkraft. Bei diesem wollen alle Höchstleistungen erbringen – die Sportlerinnen und Sportler, die ausrichtenden Vereine und die Stadt Augsburg als Gastgeberin. Schließlich gilt es, dem Ruf Augsburgs als Kanuslalom-Hochburg und geschichtsträchtige Olympia-Stadt gerecht zu werden.
Deshalb beschäftigt sich seit Monaten ein vielseitig besetztes Organisationsteam mit den Vorbereitungen auf die WM-Woche vom 25. bis 31. Juli 2022. Dann wird Augsburg die internationale Kanuslalom-Elite auf der für 18 Millionen Euro sanierten Olympia-Anlage am Eiskanal empfangen. Mit einem umfangreichen Kultur- und Rahmenprogramm soll das Event vom Eiskanal aus auf die ganze Stadt ausstrahlen.
Entsprechend umfangreich sind die Vorbereitungen. „Die Bereitschaft, bei diesem Ereignis mitzumachen, ist groß“, berichtet Hans Koppold, Chef bei den Kanu Schwaben Augsburg, über die Rekrutierung von rund 250 Volunteers, die in der Spitze für die Durchführung der WM gebraucht werden. „Viele melden sich freiwillig bei uns. Allerdings ist es schon ein Handicap, dass wir drei Jahre Wettkampfpause haben. Der Ge
wohnheitseffekt ist weg. In vielen Bereichen gab es personelle Wechsel. Außerdem ist der kontinuierliche Austausch durch die CoronaPandemie stark unterbrochen“, skizziert Koppold die aktuelle Lage.
Zum Kern des von den Vereinen gebildeten Orga-Teams gehören neben Hans Koppold auch Melanie Martin, die Vorsitzende des Augsburger Kanu Vereins (AKV), ihr Stellvertreter Gerd Liegl, Hans-Peter Pleitner, der Vorsitzende des TSV Schwaben Augsburg, sowie als einzige hauptamtliche Kraft auf Vereinsseite der Ex-Kanute Fabian Dörfler. Sie alle kümmern sich jeweils in Abstimmung mit den zuständigen Referaten der Stadt um verschiedene WM-Bereiche: Wettkampf, Sponsoring, Rahmenpro
gramm/Catering, Administration, Marketing, Medien sowie Infrastruktur, Logistik und Sicherheit.
Regelmäßig gebe es Treffen zur Abstimmung mit der Stadt. Doch die Angst schwingt mit, dass die Zeit bei den vielen Aufgaben vielleicht doch knapp werden könnte. „Es gibt nicht einen bestimmten Bereich, der Probleme macht“, sagt Fabian Dörfler, „aber wir haben so viele verschiedenen Themen, dass man sehr aufpassen muss, dass man nichts verpasst oder etwas Wichtiges zu stiefmütterlich behandelt.“
Dazu gehöre eben auch zu entscheiden, wie viele Semmeln täglich bestellt werden müssen, wo die Catering-Stände auf der Anlage aufgebaut werden, wie das Publikum auf die Anlage geleitet wird, wo die
Parkplätze für die TV-Sendewagen sein müssen oder ob die brandneu verlegte Wettkampf-Technik wirklich funktioniert. All das und noch vieles mehr muss das Organisationsteam im Auge behalten.
Alle Beteiligten sind deshalb froh, dass die Baustelle weiterhin im Kostenund im Zeitplan liegt. Denn vor der WM sind noch zwei Testwettkämpfe angesetzt, was für die Kanuvereine von enormer Wichtigkeit ist, um technische und organisatorische Abläufe zu testen. „Die Anlage wird wunderschön“, schwärmt Gerd Liegl, allerdings fehle derzeit noch ein festes Konzept für Infrastruktur und Verkehrsanbindung. Bei Sponsoring, Marketing und Rahmenprogramm sind die Vorarbeiten in Abstimmung mit der Stadt schon weiter fortgeschritten, in einigen Bereichen läuft es nach Aussagen des Organisationsteams etwas zäher. Manchmal sei es schwierig, bei der Stadt die richtigen Ansprechpartner zu finden oder zeitnahe Entscheidungen zu bekommen.
Trotzdem spüren die Vereine, dass überall der Wille da ist, die WM zu einem großen Ereignis werden zu lassen. Das Orga-Team rechnet mit bis zu 8500 Menschen auf der Olympia-Anlage, allein am Wettkampfwochenende mit 7500. Ziel sei es, möglichst viele Zuschauerinnen und Zuschauer über den ÖPNV und Shuttleservices über den Kuhseeparkplatz an die Strecke zu bringen. „An der Anlage selbst gibt es keine Parkplätze, da brauchen wir jeden Quadratmeter“, sagt Pleitner. Doch er strahlt Zuversicht aus. „Wir werden das hinkriegen. Überall sind Lösungen in Sicht.“
Der sportliche Ablaufplan steht bereits in groben Zügen: Am Dienstag findet die Eröffnungsfeier statt, am Mittwoch fallen die Medaillenentscheidungen in der Mannschaft, am Donnerstag und Freitag finden die Vorläufe im Kajak Einer und Canadier Einer statt, am Samstag und Sonntag die Halbfinals und die Finalläufe. Die letzte Entscheidung am Sonntagnachmittag ist für den Kanuslalom Extreme reserviert – jene Trendsportart, die ab 2024 in Frankreich neu ins olympische Programm aufgenommen wird.
Für den Kartenvorverkauf
erfolgt am Montag um 10 Uhr der Startschuss an der Bürgerinfo am Rathausplatz. Die Kanuten Sideris Tasiadis und Elena Li lik sowie Sportreferent Jürgen Enninger stellen die WMWebsite vor und verra ten den Namen des WMMaskottchens.