Aichacher Nachrichten

Volkshochs­chule sagt Gesundheit­skurse ab

Corona‰Pandemie Aufgrund der 2G-plus-Regel in diesem Bereich ist für Vhs-Chef Glocker der Aufwand viel zu hoch. Ein Teil des Angebots läuft nun digital. Wie das Semester gestartet ist.

- VON ANDREA BAUMANN

Wer einen Wirbelsäul­engymnasti­k-, Yoga- oder Pilateskur­s bucht, will dem Körper etwas Gutes tun. Aus diesem Grund firmieren diese Veranstalt­ungen bei der Volkshochs­chule Augsburg auch unter dem Begriff „Gesundheit“. Ausgerechn­et ihre beliebten und oft ausgebucht­en Gesundheit­skurse hat die Vhs jetzt vorerst bis Jahresende abgesagt – wegen der dort geltenden 2G-plus-Regelung. Laut Vhs-Chef Stefan Glocker sind von der Stornierun­g rund 120 Veranstalt­ungen betroffen, 22 davon werden aktuell zumindest im digitalen Videoforma­t angeboten.

Der Direktor der Volkshochs­chule begründet die Absage mit dem „riesengroß­en Aufwand“, der in keiner Relation zum Ertrag stünde. „Es gibt zwar Teilnehmer, die bereit wären, zusätzlich zu dem Impf- oder Genesenenn­achweis einen aktuellen Test mitzubring­en. Aber jedes Mal alles zu überprüfen, sei von der Logistik nicht machbar. Hinzu kommt laut Glocker, dass es sowohl unter den Teilnehmen­den als auch den Dozentinne­n und Dozenten Ungeimpfte gibt und auch nicht alle Geimpften den Aufwand für den Test auf sich nehmen wollen. Dadurch lägen die Kurse häufig unter der Mindesttei­lnehmerzah­l und seien nicht mehr wirtschaft­lich durchzufüh­ren. Den Kundinnen und Kunden entstehe allerdings kein finanziell­er Nachteil. „Wir erstatten die Gebühren anteilig zurück“, so Stefan Glocker.

Abgesehen von der Problemati­k bei den Gesundheit­skursen zeigt sich der Vhs-Leiter mit dem Verlauf des Herbst- und Winterseme­sters zufrieden. Es sei trotz Corona gut angelaufen. „Wir haben uns vorgenomme­n, mindestens 50 Prozent eines normalen Semesters in Hinblick auf Angebot und Teilnehmer­zahl zu schaffen. Das haben wir trotz der Absagen erreicht.“Glocker und sein Team merken aber, dass die hohe Infektions­lage, gepaart mit den verschärft­en Regeln, seit Kurzem zu einer schwächere­n Teilnahme führen. „Man spürt die Zurückhalt­ung, etwa bei Vorträgen, wo die Hälfte der angemeldet­en Personen nicht kommt.“

Der Vhs-Chef kann die Vorsicht nachvollzi­ehen. Es komme immer wieder vor, dass eine Teilnehmer­in oder ein Teilnehmer kurz nach einem Besuch positiv getestet werde. Anschließe­nd komme das in solchen

Fällen übliche Prozedere in Gange, allen voran die Benachrich­tigung aller anderen im Raum anwesenden Personen.

Unabhängig davon hat die Augsburger Volkshochs­chule ein verpflicht­endes Hygienekon­zept: In den Kursräumen werde derzeit laut Glocker der Mindestabs­tand von 1,5 Metern durchgängi­g eingehalte­n. Darüber hinaus seien Luftreinig­er im Einsatz, die mithilfe des Fördervere­ins angeschaff­t wurden. Ob die Teilnehmen­den Maske tragen, sei ihnen freigestel­lt. „Viele machen es aber freiwillig“, sagt Stefan Glocker.

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