Volkshochschule sagt Gesundheitskurse ab
CoronaPandemie Aufgrund der 2G-plus-Regel in diesem Bereich ist für Vhs-Chef Glocker der Aufwand viel zu hoch. Ein Teil des Angebots läuft nun digital. Wie das Semester gestartet ist.
Wer einen Wirbelsäulengymnastik-, Yoga- oder Pilateskurs bucht, will dem Körper etwas Gutes tun. Aus diesem Grund firmieren diese Veranstaltungen bei der Volkshochschule Augsburg auch unter dem Begriff „Gesundheit“. Ausgerechnet ihre beliebten und oft ausgebuchten Gesundheitskurse hat die Vhs jetzt vorerst bis Jahresende abgesagt – wegen der dort geltenden 2G-plus-Regelung. Laut Vhs-Chef Stefan Glocker sind von der Stornierung rund 120 Veranstaltungen betroffen, 22 davon werden aktuell zumindest im digitalen Videoformat angeboten.
Der Direktor der Volkshochschule begründet die Absage mit dem „riesengroßen Aufwand“, der in keiner Relation zum Ertrag stünde. „Es gibt zwar Teilnehmer, die bereit wären, zusätzlich zu dem Impf- oder Genesenennachweis einen aktuellen Test mitzubringen. Aber jedes Mal alles zu überprüfen, sei von der Logistik nicht machbar. Hinzu kommt laut Glocker, dass es sowohl unter den Teilnehmenden als auch den Dozentinnen und Dozenten Ungeimpfte gibt und auch nicht alle Geimpften den Aufwand für den Test auf sich nehmen wollen. Dadurch lägen die Kurse häufig unter der Mindestteilnehmerzahl und seien nicht mehr wirtschaftlich durchzuführen. Den Kundinnen und Kunden entstehe allerdings kein finanzieller Nachteil. „Wir erstatten die Gebühren anteilig zurück“, so Stefan Glocker.
Abgesehen von der Problematik bei den Gesundheitskursen zeigt sich der Vhs-Leiter mit dem Verlauf des Herbst- und Wintersemesters zufrieden. Es sei trotz Corona gut angelaufen. „Wir haben uns vorgenommen, mindestens 50 Prozent eines normalen Semesters in Hinblick auf Angebot und Teilnehmerzahl zu schaffen. Das haben wir trotz der Absagen erreicht.“Glocker und sein Team merken aber, dass die hohe Infektionslage, gepaart mit den verschärften Regeln, seit Kurzem zu einer schwächeren Teilnahme führen. „Man spürt die Zurückhaltung, etwa bei Vorträgen, wo die Hälfte der angemeldeten Personen nicht kommt.“
Der Vhs-Chef kann die Vorsicht nachvollziehen. Es komme immer wieder vor, dass eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer kurz nach einem Besuch positiv getestet werde. Anschließend komme das in solchen
Fällen übliche Prozedere in Gange, allen voran die Benachrichtigung aller anderen im Raum anwesenden Personen.
Unabhängig davon hat die Augsburger Volkshochschule ein verpflichtendes Hygienekonzept: In den Kursräumen werde derzeit laut Glocker der Mindestabstand von 1,5 Metern durchgängig eingehalten. Darüber hinaus seien Luftreiniger im Einsatz, die mithilfe des Fördervereins angeschafft wurden. Ob die Teilnehmenden Maske tragen, sei ihnen freigestellt. „Viele machen es aber freiwillig“, sagt Stefan Glocker.