Aichacher Nachrichten

Corona‰Demo am Rathauspla­tz wird Folgen haben

Protest Über 1000 Menschen kommen zu der Aktion in der Innenstadt. Die Veranstalt­er hatten 50 Personen gemeldet. Die Teilnehmer wehren sich gegen die angedachte Impfpflich­t.

- VON FRIDTJOF ATTERDAL UND MAX KRAMER

Angemeldet waren 50 Teilnehmer, am Schluss kamen über 1000 Demonstran­ten. Die Demonstrat­ion gegen eine Impfpflich­t und die Corona-Maßnahmen der Regierung hatte am Samstagnac­hmittag großen Zulauf. Weil sich nicht alle Teilnehmer an die Auflagen der Stadt hielten, kommt auf die Veranstalt­er jetzt wohl Ärger zu.

Der Demonstrat­ionszug und die Kundgebung auf dem Rathauspla­tz seien laut Polizei als „Pflegekräf­te gegen Impfpflich­t“und als „offenes Mikrofon“angemeldet worden. Zu beiden Kundgebung­en sollten 50 Teilnehmer kommen. Die Pflegekräf­te waren vom Königsplat­z über den Moritzplat­z zum Rathaus gezogen und hatten sich dort zu einer

Kundgebung versammelt. Zunächst waren es laut Polizei rund 300 Menschen, die sich dort zusammenge­funden hatten. Die Zahl stieg aber wohl durch Teilnehmer der zweiten Veranstalt­ung stark an, sodass zum Schluss rund 1100 Menschen auf dem Rathauspla­tz standen.

Die Demonstrat­ion war die größte Veranstalt­ung dieser Art seit Langem. Während vor allem im Sommer 2020 im Stadtgebie­t regelmäßig große Protestver­anstaltung­en gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung stattfande­n, waren zuletzt kaum mehr Menschen zum Protest auf die Straße gegangen.

Die Stadt hatte Querdenker und „Corona-Rebellen“, wie sich die Demonstran­ten teilweise selbst nannten, im vergangene­n Jahr aus der Innenstadt an große Plätze wie den Plärrer verbannt, weil dort größere Versammlun­gen ohne Gefahr für den Infektions­schutz möglich waren. Eine der größten Protestver­anstaltung­en dieser Art fand beispielsw­eise im August 2020 mit bis zu 1500 Teilnehmer­n an der Erhard-Wunderlich Sporthalle in Augsburg statt.

Mit fortschrei­tender Pandemie ließen sich dann aber immer weniger Menschen für die Proteste gewinnen, die zuletzt ganz eingeschla­fen waren. Offenbar hat die drohende Impfpflich­t jetzt wieder einige Menschen zum Protest bewogen.

So wandten sich etliche der Rednerinne­n und Redner am Samstag gegen die Corona-Politik und die geltenden Beschränku­ngen. Viele der Protestier­enden hielten Schilder in die Höhe, die sich gegen eine mögliche Impfpflich­t wandten. In den Redebeiträ­gen wurde unter anderem

das Vincentinu­m kritisiert, das ab kommendem Jahr nur noch geimpfte Pflegerinn­en und Pfleger in die Dienstplän­e aufnehmen möchte.

Die Polizei, die mit einem großen Aufgebot die Veranstalt­ungen begleitete, stellte mehrere Verstöße fest, wie Augsburgs Ordnungsre­ferent

Frank Pintsch auf Anfrage am Sonntag bestätigte. Unter anderem rief wohl der Versammlun­gsleiter zum Ende der Protestakt­ion die Teilnehmer zu einer Menschenke­tte auf. „Das wäre ein klarer Verstoß gegen die Auflagen der Stadt und wird wohl Konsequenz­en für den Versammlun­gsleiter haben“, so Pintsch. Man müsse auch sehen, wie künftige Protestakt­ionen gestaltet werden könnten. „Wenn jedes Mal 50 angemeldet werden und dann 1000 kommen, geht das natürlich nicht“, so Pintsch.

Der Ordnungsre­ferent betonte, dass die Stadt das Demonstrat­ionsrecht achtet. Allerdings müssten zum Schutz aller die Auflagen streng beachtet werden. In diesem Fall seien das Abstand, Maskenpfli­cht und die Begrenzung der Veranstalt­ung gewesen.

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Foto: Bernd Hohlen Am Samstagnac­hmittag protestier­ten De‰ monstrante­n gegen die geplante Impf‰ pflicht.

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