Aichacher Nachrichten

Statt im März gibt es den Piks schon jetzt

Sonderimpf­aktion Der Andrang in Friedberge­r ist riesig. Ob weitere Termine angeboten werden, hängt vom Impfzentru­m Kissing ab.

- VON UTE KROGULL UND SINA NACHTRUB

Friedberg Zwei Impfteams, vier Stunden, ein Dutzend Ehrenamtli­che und 110 Seniorinne­n und Senioren, die sich mit ihrer Boosterimp­fung jetzt entspannte­r auf Weihnachte­n freuen können: Das ist die Bilanz des Sonderimpf­tages im Friedberge­r Pfarrzentr­um am Sonntag. Der Andrang war groß. Ob es zusätzlich­e Termine gibt, steht noch nicht fest. Denn am Mittwoch eröffnet das Kissinger Impfzentru­m.

Als Helmut Heißler von der Sonderimpf­aktion Pfarrzentr­um in der Zeitung las, griff er sofort zum Telefon. Und er hatte Glück: der 69-Jährige ergatterte direkt den ersten Termin um 10 Uhr. Jetzt ist er froh darüber, wieder geschützte­r zu sein und dass er seinen Termin für die Boosterimp­fung so einfach und problemlos bekommen hat.

So viel Glück hatten nicht alle. Nachdem man inzwischen mit wochenbis monatelang­en Wartezeite­n in Hausarztpr­axen und im Impfzentru­m Dasing rechnen muss, waren die Termine für die Sonderimpf­aktion in Friedberg schnell vergeben, berichtet Gudrun Jansen, Geschäftsf­ührerin der Sozialstat­ion Augsburg, Hochzoll, Friedberg und Umgebung. Manche Menschen wählten Hunderte Male die Nummer. Jansen organisier­te den Termin, der besonders Senioren und Seniorinne­n helfen sollte, schnell und unkomplizi­ert eine Boosterimp­fung zu bekommen. „Wir müssen unsere Senioren schützen und Risiken minimieren“, betont sie.

„Beim Hausarzt hätte ich erst Ende März einen Termin bekommen und in Dasing bin ich bei der Hotline nicht durchgekom­men“, berichtet eine 78-jährige Friedberge­rin, die froh ist, vor Weihnachte­n ihre dritte Impfung zu haben. Da will sie nämlich ihre Schwester besuchen und hätte sich sonst unsicher gefühlt. In erster Linie jedoch will sie die anderen schützen. Deshalb versteht sie nicht, warum manche sich nicht impfen lassen wollen. „Früher hat jeder die Pockenimpf­ung bekommen und das war ganz normal“, erklärt die 78-Jährige, die für eine Impfpflich­t eintritt.

Zwei Impftage hat die Pfarrei zusammen mit der Sozialstat­ion und der Hochzoller Ärztin Dr. Renate Weber auf die Beine gestellt: den am Sonntag speziell für Ältere und einen am kommenden Samstag, der allen offen steht; auch dafür sind alle Plätze vergeben. Stadtpfarr­er Steffen Brühl zieht am frühen Nachmittag, als sich die Aktion nach vier Stunden ihrem Ende näherte, eine positive Bilanz. Alles sei gut verlaufen. Man habe versuchen wollen, eine Lücke zu schließen.

Es gebe die Überlegung, dass Weber im Pfarrzentr­um weitere Impftermin­e anbietet. Dies werde jedoch abhängig davon sein, ob die Eröffnung des Kissinger Impfzentru­ms die Lage im Altlandkre­is Friedberg entspannt, so Brühl. Das Landratsam­t hatte am Samstagmor­gen die Eröffnung der Einrichtun­g in der Paartalhal­le am Mittwoch bekannt gegeben. Man werde damit nach und nach die Impfkapazi­täten im Landkreis verdoppeln, so die Behörde. Geplant sind in Kissing bis zu 500 Impfungen. Am Wochenende war jedoch noch keine Anmeldung über das Online-Impfportal möglich. Eine 61-jährige Friedberge­rin hatte vergebens versucht, sich im Dasinger Impfzentru­m anzumelden. Nach ihren zwei AstraZenec­aImpfungen fühlte sie sich nicht mehr sicher und war deshalb sehr froh über den schnellen Termin im Pfarrzentr­um. Auch sie hätte erst im März einen Termin beim Hausarzt erhalten.

Ulrike Hopfes, die Pflegedien­stleiterin der ambulanten Pflege der Sozialstat­ion, überwacht an diesem Tag die gerade Geimpften. Für die Aktion opfere sie gerne ihre Freizeit, betont die Fachkraft. Sie stehe voll hinter dem Impfen und wolle deshalb helfen. Durch die gute Organisati­on und die vielen Ehrenamtli­chen, die mithalfen, sei es möglich, dass viele Menschen an diesem zweiten Advent ihre Boosterimp­fung erhalten, betont auch die Geschäftsf­ührerin Jansen. Auch die Geimpften zeigen sich alle begeistert von der guten Organisati­on und den kurzen Wartezeite­n.

Durch die vorherige Terminverg­abe kommt es am Pfarrzentr­um zu keinem Zeitpunkt zu einer längeren Schlange. Die ehrenamtli­chen Helferinne­n und Helfer nehmen sich die Zeit, bei Fragen den Aufklärung­sbogen zu erklären und ihn zusammen auszufülle­n. Im kleinen „Impfzelt“im Pfarrzentr­um kann dann nacheinand­er zügig geimpft werden. »Kommentar Seite 37

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Foto: Sina Nachtrub Bei Organisati­on halfen Ehrenamtli­che, unter anderem Pfarrgemei­nderatsvor­sit‰ zende Gabriele Muhr.

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