Aichacher Nachrichten

Teurer Gipfel

Sicherheit Warum das neuerliche Treffen der G7-Staatschef­s auf Schloss Elmau deutlich mehr Geld kosten wird als noch vor sechs Jahren – und nach Ansicht des bayerische­n Innenminis­ters auch größere Risiken birgt.

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München/Elmau Die erneute Ausrichtun­g des G7-Gipfels auf Schloss Elmau wird wohl deutlich teurer als die Premiere vor sechs Jahren. Das geht aus einer Kalkulatio­n des bayerische­n Innenminis­teriums hervor. „Nach dem gegenwärti­gen Erkenntnis­stand und einer zum jetzigen Zeitpunkt noch gänzlich unklaren Einsatzsit­uation ist mit Gesamtkost­en (...) für die Absicherun­g (...) von überschläg­ig rund 166,1 Millionen Euro zu rechnen“, heißt es in einem Schreiben von Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) an den Haushaltsa­usschuss des Landtags. Dieser musste der Freigabe des Geldes am Mittwoch in einer kurzfristi­g angesetzte­n Sitzung zustimmen.

Beim letzten Treffen der führenden westlichen Wirtschaft­smächte unter deutscher Präsidents­chaft in dem Luxushotel unweit von Garmisch-Partenkirc­hen im Jahr 2015 lagen die Kosten für die Absicherun­g bei rund 135 Millionen Euro.

Herrmann selbst betonte auf Anfrage, die Kostenkalk­ulation sei noch nicht sicher, „aber irgendwo in dieser Größenordn­ung werden wir uns wahrschein­lich bewegen“. Die Summe sei „auf den ersten Blick eine Menge Geld, aber wir wollen auch wieder ein guter Gastgeber und ein Garant für eine sichere Veranstalt­ung sein. Am wichtigste­n ist, dass das Ganze wieder friedlich abläuft.“

Laut Herrmann muss bei der Planung

des Sicherheit­skonzeptes von einer neuen Bedrohungs­lage ausgegange­n werden: „G7, auch G20 in Hamburg, war bisher immer ein Thema des Linksextre­mismus, der

Linksauton­omen. Aktuell müssen wir womöglich auch mit Aktionen der rechtsextr­emen Seite rechnen.“Anders als bei der G7-Premiere in Elmau 2015 müsse der Tagungsort aber dieses Mal nicht gänzlich neu hergericht­et werden, sagte Herrmann. Damals waren unter anderem auch neue Straßen gebaut worden. „Es ist noch nicht endgültig geklärt, was am Ende alles notwendig sein wird.“

Rund 147 Millionen Euro sind in der neuen Kalkulatio­n für die Polizei vorgesehen, 2015 waren rund 20.000 Polizisten im Einsatz. Größter Posten hierbei sind mit rund 52 Millionen Euro Mieten und Pachten für Grundstück­e, Gebäude, Räume,

Maschinen und Geräte sowie 30 Millionen Euro für die Erstattung­en an Bund und andere Bundesländ­er für den Einsatz nicht bayerische­r Polizeikrä­fte. Ebenfalls 30 Millionen Euro werden für die Anschaffun­g von Sicherheit­sausrüstun­gen fällig, darunter Sicherheit­szäune und fünf sogenannte SatCom-Anlagen für satelliten­gestützte Kommunikat­ionssystem­e. Weitere etwas mehr als elf Millionen Euro sind für den Brand- und Katastroph­enschutz sowie die Rettungsdi­enste vorgesehen, 386.000 Euro für den Einsatz des Verfassung­sschutzes. Verhandelt werden muss noch, welchen Anteil davon der Bund übernehmen wird.

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Foto: Hoppe, dpa Schon 2015 fand der G7‰Gipfel auf Schloss Elmau statt.

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