Auf den Spuren des Vaters
Ein wenig aus dem Blick verschwunden ist Fußball-Talent Simon Gartmann, der alle Nachwuchsteams des FC Augsburg durchlaufen hat, als er ein Jahr in den USA beim Monroe College in New York spielte und Wirtschaftswissenschaft studierte. Jetzt ist er zurück in Deutschland und auf den Spuren seines Vaters und ehemaligen Fußballprofis Peter unterwegs.
Simon Gartmann spielt nun für Blau-Weiß 90 Berlin. Der einstige Bundesligist steht an der Tabellenspitze der NOFV-Oberliga Nord. Für den Mittelfeldspieler, der unter dem DFB-Nachwuchscheftrainer Meikel Schönweiz zwei JuniorenLänderspiele (3:0 der U18 gegen Österreich und 2:2 der U19 gegen Dänemark) absolvierte, ist es eine Art Neuanfang. Der 22-Jährige sieht den Verein als Sprungbrett und peilt mit den Berlinern den Aufstieg in die Regionalliga an.
„Nach Berlin bin ich durch meine Freundin Christina gekommen, die aus den USA zum Studium nach Berlin ging. Ihr bin ich gefolgt. Den Kontakt zu Blau-Weiß 90 hat mein Vater hergestellt. Nach Probetrainings hat man mich genommen“, berichtet Simon Gartmann. In den USA sah er keine fußballerischen Perspektiven. „Bei meinem College hat man Fehler gemacht. Ich konnte
nicht in der Division I spielen und hätte ein College suchen müssen, das in der Division II spielt. Dort ist das Niveau aber mit unserer Landesliga vergleichbar. Das wollte ich nicht“, sagt er. In Berlin hat er sich für eine Ausbildung bei der Kriminalpolizei beworben. „Ich hoffe, dass es klappt. Am Ende des Studiums wäre ich 25 und könnte mich bis dahin auch für meinen weiteren Weg mit oder gegen Fußball entscheiden.“Vorerst fährt er zweigleisig. „Studium und Fußball lassen sich kombinieren“, sagt Gartmann, der Weihnachten bei seiner „Fußball-Familie“in Wehringen verbringt.