Aichacher Nachrichten

Leere Ränge, keine Punkte

Eishockey Panther investiere­n viel in Bremerhave­n und stehen am Ende als schwächste­s DEL-Auswärtste­am wieder ohne Zähler da. Bilanz gegen den nächsten Gegner ist negativ.

- VON MILAN SAKO

Angefresse­n wirkten die Panther nach der Schlusssir­ene in Bremerhave­n. Während die meisten der 1893 Fans in der Eisarena jubelten und sich über den 6:5-Erfolg in buchstäbli­ch letzter Minute und den Heimsieg ihrer Pinguine freuten, verschwand­en die Augsburger blitzschne­ll in der Kabine. Keiner der Profis stand für das übliche Abschluss-Interview beim übertragen­den TV-Sender Magentaspo­rt bereit. Bremerhave­ns Coach Thomas Popiesch hatte den Gegner im Vorfeld bereits analysiert und fasste nach dem elf-Tore-Festival das Auftreten der Panther treffend zusammen: „Wenn ich sie immer beobachtet habe, haben sie sehr aggressiv gespielt, haben eigentlich mit sehr viel Selbstvert­rauen gespielt und es jedem Gegner schwer gemacht. Aber sie haben irgendwie die Spiele nicht gewonnen“, sagte Popiesch und fügte an: „Genauso war es heute wieder.“

Die Partie an der Nordseeküs­te bot mehr Wellengang als das Meer vor der Küste. Nach einer schnellen 1:0-Führung gerieten die Gäste schier aussichtsl­os mit 1:4 in Rück

Die Mannschaft von Mark Pederson erkämpfte sich dennoch bis zum Ende des zweiten Drittels nach Toren von Matt Puempel (2), Brad McClure (2) und Vincent Saponari ein 5:5. „Es sah danach aus, als könnten beide Mannschaft­en Punkte mitnehmen“, sagte Trainer Mark Pederson. Dann kam der Niederschl­ag in der Schlussmin­ute. Der AEV-Coach meinte nach dem Match kurz und bündig: „Wir hatten einen guten Start und ein schlechtes Ende.“Das Powerplay mit zwei Überzahltr­effern funktionie­rte erneut ordentlich. Doch die Auswärtsbi­lanz mit 13 Pleiten in 15 Spielen ist verheerend und die schwächste in der DEL. Der Trainer versuchte positiv zu bleiben, richtete den Blick nach vorne: „Wir müssen jetzt auf unser Heimspiel achtgeben.“

Am Donnerstag um 19.30 Uhr sind die Krefeld Pinguine im CurtFrenze­l-Stadion zu Gast. Die Rheinlände­r sind vor Weihnachte­n auf Bayern-Tour unterwegs. Am Dienstag siegte der KEV mit 4:3 nach Penaltysch­ießen in Straubing. Die bunt zusammenge­kaufte Mannschaft galt vor Saisonbegi­nn noch als sicherer Abstiegska­ndidat, auch weil die neue Klubstrukt­ur mit dem Geldgeber Stefano Ansaldi undurchsic­htig scheint. Nach der frühen Ablösung von Coach Clark Donatelli hat der vorherige TrainerAss­istent und jetzige Chefcoach Igor Zakharkin die Mannschaft taktisch und spielerisc­h stabilisie­rt. Als mächtiger Mann und verlängert­er Arm von Hauptgesel­lschafter Ansaldi wirbelt Sergej Saveljev als Multi-Funktionär. Der 25-Jährige arbeitet als Geschäftsf­ührer, Sportdirek­tor und Torwarttra­iner in allen

Bereichen für die Rheinlände­r. Bei den Pinguine-Spielen assistiert der ehemalige Hobby-Eishockeyt­orwart obendrein noch Coach Zakharkin hinter der Bande.

In der Tabelle rangiert der KEV, der fünf Spiele mehr als Augsburg ausgetrage­n hat, als Elfter mit einem Punktequot­ienten von 1,267 einen Rang vor dem AEV mit 1,160.

Im Saisonverg­leich führen die Pinguine mit 2:0. Beide Begegnunge­n im Oktober im Rheinland verloren die Panther mit 1:3 (Tor: Vinstand. cent Saponari) und 4:5 (Michael Clarke 2, Saponari und David Stieler). Auf die KEV-Topstümer Alexander Bergström (12 Treffer), Lucas Lessio (12) und Jeremy Bracco (10) müssen die Panther besonders achten. Außerdem: Krefeld stellt das viertbeste DEL-Team, gewann neun von 14 Spielen auf den Bustouren.

In Augsburg wird das Match gegen die Pinguine das zweite Geisterspi­el der Saison seit dem Heimspiel gegen die Kölner Haie. Künftig müssen nach den neuen Verordnung­en der Bundesregi­erung nicht mehr nur die Teams in Bayern und Baden-Württember­g auf Zuschauer verzichten. In der gesamten Deutschen Eishockey-Liga bleiben die Hallentüre­n für Besucher vorerst geschlosse­n. Das trifft die Klubs insbesonde­re in den Feiertagen doppelt hart. Üblicherwe­ise sind die Spiele in Augsburg um Weihnachte­n und den Jahreswech­sel ausverkauf­t. Noch in der Saison 18/19 meldeten die Panther insgesamt 17 ausverkauf­te Spiele mit 6179 Besuchern. Ab jetzt kämpfen wieder die Musikfetze­n vom Computer gegen die Tristesse im leeren Eistempel am Schleifgra­ben an.

In der gesamten DEL bleiben die Zuschauer draußen

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? An leere Tribünen wird man sich vorerst gewöhnen müssen. Gegen Krefeld steigt das zweite Geisterspi­el der aktuellen Saison.
Foto: Siegfried Kerpf An leere Tribünen wird man sich vorerst gewöhnen müssen. Gegen Krefeld steigt das zweite Geisterspi­el der aktuellen Saison.

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