Gerüste schützen Passanten rund um den Perlach
Denkmal Über den Gehsteigen wurde ein tunnelartiges Gerüst aufgestellt. Das Netz im Bereich der Aussichtsplattform ist aber nicht so einfach anzubringen.
Die Stadt hat in den vergangenen Tagen den Perlachturm so weit abgesichert, dass die Gehwegsperrung aufgehoben werden konnte. Inzwischen wurde rund um den Turm ein tunnelartiges Gerüst über dem Gehsteig aufgebaut, das Passanten und Passantinnen vor möglicherweise herabfallenden Trümmern schützen soll. Die Kirche, Geschäfte und das Perlachstüble sind somit wieder erreichbar.
Auch eines der Natursteingeschosse an der Spitze des Turms wurde mit einem dünnen Netz so eingewickelt, dass lockere Steine nicht herausbrechen und in die Tiefe stürzen können. Dies betrifft das Stockwerk mit der Balustrade. Die Steinsäulen auf der Besucherplattform sind allerdings noch ungesichert. Zwar ist geplant, den Turm
auch auf dieser Höhe in ein Netz einzuwickeln, technisch haben sich bei diesem Vorhaben aber Probleme ergeben. Laut Stadt Augsburg will
man nach Weihnachten eine Lösung finden.
Abhängig davon wird entschieden, wie es mit der Sperrung des
Fischmarkts weitergeht. Der kleine Platz neben dem Rathaus ist aktuell gesperrt. Das Tunnelgerüst ist nicht nur direkt am Perlach aufgebaut, sondern auch entlang der Rathausfassade zum Fischmarkt hin und als Verbindungsgang zwischen den Gebäuden. Der Hintergrund: Falls ein Stein vom Turm herunterfallen sollte, könnte er vom Kirchdach von St. Peter abprallen und etliche Meter zur Seite geschleudert werden, bevor er schließlich auf den Boden fällt.
Wie berichtet musste das Klimacamp aufgrund der Gefährdungslage vorübergehend vom Fischmarkt auf den Moritzplatz umziehen. Die Aktivisten und Aktivistinnen möchten möglichst bald wieder auf den Platz neben dem Rathaus zurückkehren. Im Frühjahr dürfte es eine gerichtliche Entscheidung zu der Frage geben, ob das Klimacamp überhaupt vom Versammlungsrecht geschützt ist und fortbestehen darf. Die Stadt möchte das Camp gerne räumen lassen.
Dass vom Augsburger Perlachturm eine konkrete Gefahr ausgeht, war vor knapp zwei Wochen bekannt geworden. In einer Blitzaktion wurden daraufhin Gehwege abgesperrt. Das Augsburger Wahrzeichen ist zwar seit Jahren gesperrt und eine Sanierung steht an, eine genauere Untersuchung im November hatte – nachdem mit den Inspektionen zuletzt pausiert wurde – aber größere Schäden als gedacht zutage gefördert.
Die Stadt hat sich um Aufnahme in einen Fördertopf des Bundes bemüht, um den Turm zügig sanieren zu können. Im Frühjahr 2022 dürfte es dann eine Perspektive geben, wie es in dem Auswahlverfahren weiterläuft.