Friedo ist eine der besten Schülerzeitungen
Bildung Der Online-Blog der Beruflichen Oberschule Friedberg berichtet, was in der Schule passiert. Dafür wurde das Team jetzt ausgezeichnet. Themen findet es im Alltag. Seit der Gründung sind konstant zehn Schüler in der Redaktion.
AichachFriedberg Über 90 Redaktionen haben sich in diesem Jahr für den Schülerzeitungswettbewerb „Blattmacher“beworben, zu den 21 ausgezeichneten gehört auch die Friedo der Beruflichen Oberschule in Friedberg. Die Schülerinnen und Schüler haben den mit 300 Euro dotierten zweiten Platz in der Kategorie der Online-Zeitungen gewonnen. Mit dem Geld will die Redaktion einen Ausflug machen, sagt Silan Purç, die bei Friedo mitarbeitet.
Der Online-Blog Friedo berichtet über Dinge aus dem Schulalltag, wo die Jugendlichen ihre Themen finden. Das kann ein Projekt wie ein „Altersanzug“oder ein Interview mit den neuen Schulsprechern und Schulsprecherinnen sein. Dabei versuchen die Schreibenden immer, sich thematisch so nah wie möglich am Schulleben zu bewegen, sagt Gina Heinze, die ebenfalls für Friedo schreibt.
Für sechs Monate gibt es jeweils ein Spitzenthema, mit dem sich die
Jugendlichen intensiv beschäftigen. Derzeit ist es „Toleranz und Vielfalt“, denn sie gehen davon aus, dass es viele interessiert und bewegt. Dann spricht beispielsweise eine Reporterin mit einer Schülerin, die eine Hörbehinderung hat, wenn es um das Thema Integration in den Schulalltag geht. Oder in der Kategorie „Lifestyle“beschäftigt sich jemand mit unterschiedlichen Musikstilen. „Das ist auf jeden Fall abhängig von den Machern der Schülerzeitung“, sagt Heinze.
An dem Wettbewerb „Blattmacher“teilzunehmen, war die Idee ihres Lehrers David Riegel. Der Wettbewerb wird von der Süddeutschen Zeitung GmbH und dem bayerischen Kultusministerium ausgerichtet. Die Nemtschek-Stiftung unterstützt ihn. Es gibt sechs Schulkategorien sowie den schulartübergreifenden Preis für Online-Zeitungen. Riegel erklärt, warum er die Teilnahme vorgeschlagen hat: Ihm war wichtig, dass die Jugendlichen Wertschätzung für ihre Arbeit bei Friedo erfahren, die ausschließlich online stattfindet. Zudem ist es für den Online-Blog schwierig, außerhalb der Schule für sich zu werben, sagt Riegel. Ums Geld ging es dabei gar nicht. Für ihn als Pädagogen sei es wichtig, Medienkompetenz zu vermitteln und kritisch mit Quellen im Internet umzugehen. Das zeigt sich beispielsweise darin, dass auf dem Blog hauptsächlich eigene Bilder zu finden sind. Wenn keine eigenen Bilder oder Zeichnungen verwendet werden, sind Pixabay oder Open Clip Art die Quellen. Dies sind Online-Plattformen, von denen Bilder frei benutzt werden können.
Seit der Gründung im Schuljahr 2017/2018 sind konstant immer etwa zehn Personen in der Redaktion. Die Schreibenden sind frei, was ihre Aufträge angeht, strikte Deadlines für die Arbeiten sind selten, sagen Purç und Heinze. Außerdem besteht die Redaktion von Friedo aus so vielen Leuten, dass immer jemand die Zeit hat, an den Texten zu arbeiten und etwa einmal im Monat etwas erscheinen kann.
Auf der einen Seite wird dabei auf journalistische Grundsätze geachtet, auf der anderen geht es um die Freude am Schreiben. Beides lässt sich eigentlich gut kombinieren, sagt Heinze. Ihre Lehrerin Svenja Lipczinsky achtet auf die Form und die journalistischen Aspekte. Gleichzeitig haben die Jugendlichen Spaß daran, schreiben zu können, was sie wirklich interessiert.
Die Gruppe organisiert sich derzeit über Microsoft Teams, eine Videoplattform. Bei wöchentlichen Treffen besprechen sie, was geplant ist, tauschen sich aus und beraten beispielsweise über das Spitzenthema. Die Schülerzeitung sei für sie ein „unglaublich heimischer Ort“, beschreibt Purç. Die Zeitung sei ein schöner Ausgleich zum Schulalltag.