22. Dezember
Der Kunstverein Aichach hat den Rathausadventskalender gestaltet. Fenster 22 von Gottfried Hecht trägt den Titel „Weihnachtsbild 2021“. Dazu schreibt er: Vor einer nächtlichen Silhouette der Stadt Aichach, die einem alten Kupferstich nachempfunden ist, entfaltet sich ein Gewirr verschiedener Personengruppen: Auf der rechten Seite deuten drei Reiter, mit ihren hochgestreckten Zeigefingern auf einen großen leuchtenden Stern. Es sind die drei Weisen aus dem Morgenland, die, wie das Matthäusevangelium berichtet, den neugeborenen König der Juden suchen. Sie haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Die Gruppe ist ein Bildzitat nach einer alten romanischen Handschrift. Auf der gegenüberliegenden Seite schwebt vor der Stadtkulisse eine „himmlische Heerschar“mit Vortragekreuzen. Der vorderste Engel hält ein Schriftband mit dem bekannten Hymnus „Gloria in excelsis deo“- also „Ehre sei Gott in der Höhe“. Diese Gruppe, die darunter stehenden Ritter und die aufmarschierte Janitscharenkapelle (türkische Militärmusik) sind Bildzitate aus einer alten Aichacher Bürgerkrippe. Die ledige Brauerei- und Gutsbesitzerin Therese Reithmair (1813-1887) hatte während ihres Lebens eine umfangreiche Krippe erworben, die zur Weihnachtszeit im Saal der Aichacher Garausbrauerei aufgebaut war. Um 1930 übergab ihr Erbe Fritz Kapfhamer die Krippe dem damals gerade neu eingerichteten Heimatmuseum Aichach. Die verschiedenen Szenen der Krippe mit insgesamt weit über 200 Einzelteilen sind im Stadtmuseum in einer großen Vitrine ausgestellt.