Aichacher Nachrichten

Der Mythos Wimbledon bröckelt

Viele Tennisstar­s fehlen in London, andere lassen ihre gute Kinderstub­e vermissen.

- Von Marco Scheinhof Sport

Immerhin auf den Regen ist Verlass. Tag für Tag tröpfelt es in London, mal mehr, mal weniger. Wie zu erwarten. Nässe gehört zu England wie der Fünf-Uhr-Tee. Aufwärmen von innen bei diesem ganzen Schmuddelw­etter. Für Rasen mag all der Regen ein Geschenk sein, wodurch es nur logisch ist, dass ein Tennisturn­ier auf diesem Belag in London stattfinde­t. Wimbledon ist das älteste, bekanntest­e und am besten dotierte Turnier der Welt. Damit das so bleibt, braucht es Besonderhe­iten und Traditione­n.

Erdbeeren mit Sahne, lange Schlangen für die letzten Tickets und natürlich die besten Spielerinn­en und Spieler der Welt. Wobei es da schon aufhört mit der Verlässlic­hkeit. Weil sich zum einen einige verletzt haben, die Veranstalt­er zum anderen alle russischen und belarussis­chen Athletinne­n und Athleten wegen des Krieges in der Ukraine ausgeschlo­ssen haben. So fehlt die Nummer eins Medwedew, zudem die Nummer zwei Zverev, der allerdings wegen einer Verletzung. Und zu allem Überfluss endet das ersehnte Comeback von Serena Williams nach nur einem Spiel, wie wir im berichten.

Wie steht es denn da um die Unterhaltu­ng der kritischen Briten? Und der Königsfami­lie, die in der royalen Box doch nicht sitzt, um irgendwen Tennis spielen zu sehen. Da sollten es schon die Besten sein. Und dann laufen sie noch Gefahr, angespuckt zu werden. Tennis-Rüpel Nick Kyrgios hat mal wieder seinen Mund nicht im Griff. Er legte sich mit dem Publikum an, Spucken inklusive. Selbst in Wimbledon verrohen die Sitten. Gut, dass sich einer das alles erst gar nicht live vor Ort anschauen muss. Boris Becker ist vom Turnier ausgesperr­t – weil er nur wenige Kilometer entfernt eingesperr­t ist.

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Foto: dpa Immerhin auf den Regen ist beim Turnier in Wimbledon Verlass.

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