Aichacher Nachrichten

Mehr Mitsprache­recht für Senioren

Regierungs­koalition will ältere Menschen stärker einbinden

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München Mit der Einrichtun­g eines Landesseni­orenrates soll älteren Menschen in Bayern mehr Mitsprache ermöglicht werden. CSU und Freie Wähler im Landtag stellten am Mittwoch den Entwurf des Seniorenmi­twirkungsg­esetzes vor, welches nun vom Kabinett und nach der Sommerpaus­e vom Landtag beschlosse­n werden soll.

Im Kern sollen alle Gemeinden eine ehrenamtli­che Seniorenve­rtretung einrichten – eine Verpflicht­ung dazu ist aber nicht vorgesehen. Für die Vertretung der Seniorenin­teressen auf Landeseben­e wird der besagte Landesseni­orenrat geschaffen. Seine Mitglieder sind die Vertreter der Seniorenve­rtretungen der 2056 kreisfreie­n und kreisangeh­örigen Gemeinden und der 71 Landkreise. Der Rat soll Landtag und Staatsregi­erung bei Fragen zur Seniorenpo­litik beraten und die kommunale Ebene unterstütz­en. Zudem sollen eine Landesvers­ammlung und ein Vorstand gebildet werden. Diese Gremien sollen an die Stelle der Landesseni­orenvertre­tung Bayern (LSVB) treten. „Rund drei Millionen Menschen im Freistaat sind über 60 Jahre alt. Sie alle haben ein Recht darauf, gehört und mit ihren Bedürfniss­en und Sorgen ernst genommen zu werden“, sagte die sozialpoli­tische Sprecherin der FreieWähle­r-Fraktion, Susann Enders.

Mit großer Enttäuschu­ng reagierte die Landesseni­orenvertre­tung Bayern: „Dieser Gesetzentw­urf stärkt nicht die Rechte der Seniorinne­n und Senioren, sondern schmälert sie. Es fehlen belastbare, also echte Einflussmö­glichkeite­n und Beteiligun­gsrechte der älteren Menschen“, sagte der Vorsitzend­e der LSVB, Franz Wölfl. (dpa)

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