Neuer Ärger um die Bahntrasse von Ulm nach Augsburg
Noch ist nicht klar, wie die geplante schnellere Strecke verlaufen soll. Aber schon jetzt steht fest, dass es Verzögerungen beim Projekt geben wird. Zudem muss ein wichtiger Knotenpunkt neu untersucht werden.
Neu-Ulm Bei der Bahn wird es wohl mal wieder etwas länger dauern. Diesmal geht es um die geplante Schnelltrasse zwischen Ulm und Augsburg. Die Pläne dafür können nun frühestens 2025 dem Bundestag vorgelegt werden. Ursprünglich sollte das schon 2024 geschehen. Es fehle an Personal in den Planungsbüros, erklärte Projektleiter Markus Baumann. Auch der Augsburger Hauptbahnhof soll noch einmal untersucht werden.
Der gesamte viergleisige Ausbau der 160 Jahre alten Bahnlinie zwischen Ulm und Augsburg wird sich nach jetzigen Planungen also verzögern. Das Projektteam der Bahn prüft derzeit vier verschiedene Trassenvarianten, die allesamt auf Widerstand in der Bevölkerung stoßen. Schnellzüge sollen hier eines Tages mit maximal 300 Stundenkilometern in 26 Minuten von einer schwäbischen Metropole in die andere kommen.
Bei einer Informationsveranstaltung in Neu-Ulm beklagte Markus Baumann nun aber, dass beim ersten Anlauf kein Generalplaner für die Vorplanung gefunden werden konnte. Das erste Vergabeverfahren sei gescheitert, Bieter habe es nicht gegeben. Und das, obwohl es sich um ein Vergabevolumen von 25 Millionen Euro handelt. Die Bahn vermutet, dass personelle Engpässe in den Planungsbüros der Grund dafür sind. Die Vorplanungen würden jetzt am 1. August beginnen. Das Ziel, dem Bundestag Anfang 2024 eine Vorzugstrasse vorzulegen, kann somit nicht mehr eingehalten werden. Erst 2025 soll das geschehen.
Außerdem müsse der Augsburger Hauptbahnhof noch einmal genauer untersucht werden, sagte Baumann. Er gilt als wichtiger Knotenpunkt für den Deutschlandtakt, in dem die Züge in Zukunft verkehren sollen. Immer wieder wurden Zweifel laut, ob der Bahnhof genug Kapazitäten für ein wachsendes Verkehrsaufkommen hat. Es wurde befürchtet, dass der Nahverkehr auf der Strecke bleiben könnte, wenn mehr Fernund Güterzüge den Knotenpunkt anfahren. Mitte 2023 sollen neue Ergebnisse vorgestellt werden.