Schwitzen für den guten Zweck
RFCA-Frauen machen sich für Frauenrechte stark und veranstalten ein Benefizturnier. Dabei belegen die Gastgeberinnen Rang drei.
Kapitänin Carina Schädlich trommelt ihr Team noch ein Mal zusammen. Im Schatten der Bäume schwören sie sich Arm in Arm auf die letzte Partie ein. Noch eine kurze Ansprache im Kreis und dann stimmt sie lautstark an: „Augsburg, auf die Nüsse!“Ihr Schlachtruf hallt über die Sportanlage an der Wildtaubenstraße. Voll Motivation rennen die Augsburgerinnen aufs Feld. Der Schiedsrichter pfeift an und der Rugby-Ball fliegt weit in die Hälfte des Gegners.
Das Benefizturnier, das der Rugby Football Club Augsburg veranstaltet hat und das von der Firma Demicon unterstützt wurde, steht unter dem Motto „Female Empowerment“, (Gleichberechtigung der Frau), womit auf die Stärkung der Frauenrechte und Solidarität mit Frauen weltweit aufmerksam gemacht werden soll. Ein sensibles Thema. „Da fanden wir es wichtig, dass es auch Frauen gibt, die sich für Frauen einsetzen“, betont Teammanagerin Anna-Kathrin Breuer. Die Einnahmen des Turniers, bei dem Stuttgart vor Freiburg gewinnt und Augsburg vor Innsbruck Dritter wird, kommen der amerikanischen Hilfsorganisation Panzi Foundation zugute. Sie unterstützt mit psychologischer und medizinischer Hilfe Frauen in der Demokratischen Republik Kongo, die Opfer von sexueller Gewalt wurden.
Rugby ähnelt auf den ersten Blick dem American Football, weist aber deutliche Unterschiede im Regelwerk auf. Beispielsweise darf der Ball nur mit dem Fuß nach vorne gekickt werden, mit der Hand darf er lediglich nach hinten weitergegeben werden. Gespielt werden bei den Frauen zweimal sieben Minuten mit sieben Feldspielerinnen, bei den Männern sind es 15 Akteure. Erstmals zu einer Mannschaft zusammengeschlossen haben sich die Frauen des RFC Augsburg in der Saison 17/18. Seither spielen sie in der bayerischen 7’s Liga Süd. Ein Teil fand über Freunde und Familie zum Rugby. „Das halbe Klinikum spielt bei uns“, scherzt Breuer. Zudem bietet die Universität Augsburg Rugby in einem Wahlfach an. „Da haben viele zu uns gefunden“, so Schädlich. Auch über Social Media werben sie recht intensiv für ihre Sportart.