Die Planungen für den „Hotelturm-Zwilling“stocken
Das Projekt soll anstelle des maroden Kongressparkhauses entstehen. Immobilienunternehmer Spielberger sieht sich nun aber ausgebremst, die Stadt bemüht sich um eine Lösung.
Die Planungen für einen kleinen „Zwilling“des Hotelturms, der an Stelle des maroden Kongressparkhauses errichtet werden soll, scheinen zu stocken. Immobilienunternehmer Bernhard Spielberger, der das Projekt mit 420 Apartments vor einem Jahr vorstellte, sagt, dass das Thema aktuell auf Eis liege. Die Stadt und Spielberger hatten damals die Idee zu einem 60 Meter hohen Turm entwickelt (er ist etwas halb so hoch wie der Hotelturm ohne Antenne), nachdem vorherige Entwürfe Spielbergers keinen Gefallen fanden. Im Bauausschuss des Stadtrats wurde für die Turmlösung damals Wohlwollen signalisiert.
Im Baukunstbeirat, einem Gremium
aus Architekten, das die Stadt berät, gab es im Nachgang allerdings Diskussionen. „Dort wurde alles infrage gestellt“, schimpft Spielberger. „Jetzt nochmal einen Architektenwettbewerb zu machen, ist völlig abwegig“, sagt er. Angesichts der Preisentwicklungen am Bau müsse man stärker denn je auf die Kosten schauen. Noch lohne sich das Projekt aus seiner Sicht. „Ich würde jetzt mit dem Bau anfangen, weil es mit jedem Jahr Verzögerung unwahrscheinlicher wird, dass sich das noch rentiert.“Abgesehen davon gebe es einen großen Bedarf an Wohnungen für ältere Menschen (30 Prozent sollen als geförderte Wohnungen errichtet werden). Er erwarte nun eine politische Entscheidung.
Bei der Stadt bestätigt man, dass es Diskussionen gibt, will aber
nicht von Streit sprechen. Der Baukunstbeirat habe durchaus die besonderen Rahmenbedingungen des Projekts anerkannt und Spielbergers Engagement gewürdigt. Das Gremium habe aber auch „Anregungen gegeben, wie über Planungsalternativen und Varianten eine optimale Lösung erarbeitet werden kann“, heißt es aus der Bauverwaltung. Zudem habe der Baukunstbeirat ein Mobilitätskonzept vorgeschlagen, um den Stellplatzbedarf zu reduzieren. Man werde weitere Gespräche mit Spielberger führen, was die Anregungen des Baukunstbeirats betrifft. Spielberger kündigt allerdings schon an, am Grundkonzept nichts ändern zu wollen.
Das Projekt mit dem Hochhaus ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Es liegt an einer sensiblen Stelle unmittelbar am Wittelsbacher Park. Gleichzeitig ist die dortige Parkhausruine auch keine Zierde. Das Projekt scheint nach jahrelangen Diskussionen aktuell die einzige Möglichkeit zu sein, einen
Abriss des Kongressparkhauses in die Wege zu leiten und wieder Parkplätze für den Kongress am Park bereitzustellen. Diese sollen in einer Tiefgarage (insgesamt 635 Stellplätze) unter dem Neubau untergebracht werden.
Die oberen Geschosse des Kongressparkhauses hat Eigentümer Spielberger vor elf Jahren gesperrt, weil es Probleme mit der Standsicherheit in den Obergeschossen gibt. Spielberger sagt, er denke nun darüber nach, das Parkhaus in Teilen wieder für eine beschränkte Nutzung zu öffnen. „Der Parkdruck im Antonsviertel ist gewaltig.“Wie berichtet hatte es in der Ruine vergangene Woche gebrannt. Womöglich hatten Jugendliche dort ein Feuer gelegt. Es gab eine große Rauchwolke, Schaden am Gebäude entstand aber keiner.