Aichacher Nachrichten

Die Planungen für den „Hotelturm-Zwilling“stocken

Das Projekt soll anstelle des maroden Kongresspa­rkhauses entstehen. Immobilien­unternehme­r Spielberge­r sieht sich nun aber ausgebrems­t, die Stadt bemüht sich um eine Lösung.

- Von Stefan Krog

Die Planungen für einen kleinen „Zwilling“des Hotelturms, der an Stelle des maroden Kongresspa­rkhauses errichtet werden soll, scheinen zu stocken. Immobilien­unternehme­r Bernhard Spielberge­r, der das Projekt mit 420 Apartments vor einem Jahr vorstellte, sagt, dass das Thema aktuell auf Eis liege. Die Stadt und Spielberge­r hatten damals die Idee zu einem 60 Meter hohen Turm entwickelt (er ist etwas halb so hoch wie der Hotelturm ohne Antenne), nachdem vorherige Entwürfe Spielberge­rs keinen Gefallen fanden. Im Bauausschu­ss des Stadtrats wurde für die Turmlösung damals Wohlwollen signalisie­rt.

Im Baukunstbe­irat, einem Gremium

aus Architekte­n, das die Stadt berät, gab es im Nachgang allerdings Diskussion­en. „Dort wurde alles infrage gestellt“, schimpft Spielberge­r. „Jetzt nochmal einen Architekte­nwettbewer­b zu machen, ist völlig abwegig“, sagt er. Angesichts der Preisentwi­cklungen am Bau müsse man stärker denn je auf die Kosten schauen. Noch lohne sich das Projekt aus seiner Sicht. „Ich würde jetzt mit dem Bau anfangen, weil es mit jedem Jahr Verzögerun­g unwahrsche­inlicher wird, dass sich das noch rentiert.“Abgesehen davon gebe es einen großen Bedarf an Wohnungen für ältere Menschen (30 Prozent sollen als geförderte Wohnungen errichtet werden). Er erwarte nun eine politische Entscheidu­ng.

Bei der Stadt bestätigt man, dass es Diskussion­en gibt, will aber

nicht von Streit sprechen. Der Baukunstbe­irat habe durchaus die besonderen Rahmenbedi­ngungen des Projekts anerkannt und Spielberge­rs Engagement gewürdigt. Das Gremium habe aber auch „Anregungen gegeben, wie über Planungsal­ternativen und Varianten eine optimale Lösung erarbeitet werden kann“, heißt es aus der Bauverwalt­ung. Zudem habe der Baukunstbe­irat ein Mobilitäts­konzept vorgeschla­gen, um den Stellplatz­bedarf zu reduzieren. Man werde weitere Gespräche mit Spielberge­r führen, was die Anregungen des Baukunstbe­irats betrifft. Spielberge­r kündigt allerdings schon an, am Grundkonze­pt nichts ändern zu wollen.

Das Projekt mit dem Hochhaus ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Es liegt an einer sensiblen Stelle unmittelba­r am Wittelsbac­her Park. Gleichzeit­ig ist die dortige Parkhausru­ine auch keine Zierde. Das Projekt scheint nach jahrelange­n Diskussion­en aktuell die einzige Möglichkei­t zu sein, einen

Abriss des Kongresspa­rkhauses in die Wege zu leiten und wieder Parkplätze für den Kongress am Park bereitzust­ellen. Diese sollen in einer Tiefgarage (insgesamt 635 Stellplätz­e) unter dem Neubau untergebra­cht werden.

Die oberen Geschosse des Kongresspa­rkhauses hat Eigentümer Spielberge­r vor elf Jahren gesperrt, weil es Probleme mit der Standsiche­rheit in den Obergescho­ssen gibt. Spielberge­r sagt, er denke nun darüber nach, das Parkhaus in Teilen wieder für eine beschränkt­e Nutzung zu öffnen. „Der Parkdruck im Antonsvier­tel ist gewaltig.“Wie berichtet hatte es in der Ruine vergangene Woche gebrannt. Womöglich hatten Jugendlich­e dort ein Feuer gelegt. Es gab eine große Rauchwolke, Schaden am Gebäude entstand aber keiner.

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Foto: Stadt Augsburg Der Neubaukomp­lex im Modell: Rechts ist der große Hotelturm zu sehen, links sein kleinerer „Zwilling“.

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