Aichacher Nachrichten

Passt ein Neubau zur Aichacher Straße?

Der Marktgemei­nderat Inchenhofe­n ist bei der Entscheidu­ng über ein Bauvorhabe­n an der Aichacher Straße hin- und hergerisse­n. Ein Mehrfamili­enhaus soll dort ein Einfamilie­nhaus ersetzen. Rat fällt eine ganz knappe Entscheidu­ng.

- Von Gerlinde Drexler

Inchenhofe­n Hin- und hergerisse­n waren die Mitglieder des Inchenhofe­ner Gemeindera­tes bei einem Bauprojekt in der Aichacher Straße. Ein bestehende­s Einfamilie­nhaus soll abgerissen und ein Mehrfamili­enhaus mit fünf Wohnungen gebaut werden. Die Frage, ob es sich in die Umgebung einfügt, beantworte­te in der Sitzung am Dienstag jeder Gemeindera­t anders. Am Ende gab es eine denkbar knappe Entscheidu­ng zugunsten des Neubaus. Das letzte Wort hat allerdings das Landratsam­t, weil bei der Planung ein wichtiges Detail fehlt.

Das Thema hatte der Gemeindera­t schon nicht öffentlich behandelt, es wieder vertagt und sich schließlic­h zu einem Ortstermin in der Aichacher Straße getroffen. Als Entscheidu­ngshilfe hatte die Verwaltung sogar eine Visualisie­rung erarbeitet, die aus verschiede­nen Perspektiv­en zeigt, wie der Straßenzug jetzt und später mit dem Neubau aussehen wird.

Fünf Wohnungen mit jeweils rund 50 Quadratmet­ern sind in dem Mehrfamili­enhaus geplant und die notwendige­n sieben Stellplätz­e dazu nachgewies­en. Nur der Spielplatz, der laut Baugesetzb­uch bei mehr als drei Wohneinhei­ten notwendig ist, fehlt. Die Begründung von Architekt und Bauherr fasste Bürgermeis­ter Toni Schoder zusammen: „Hier wohnen normalerwe­ise keine Familien mit Kindern.“Wie das Landratsam­t dazu steht, hatte er im Vorfeld nicht klären können. Lorenz Nefzger sagte, ihm sei bewusst, dass eine verdichtet­e Bauweise gewünscht sei. „Der Planer hat in diesem Fall so ziemlich

alles ausgereizt, was man ausreizen kann.“Er hielt es für verkehrt, über den fehlenden Spielplatz hinwegzuse­hen. „Wir können nicht bestimmen, wie die Wohnungen genutzt werden.“Andrea Schmidberg­er war das ganze Gebäude zu wuchtig für die Aichacher Straße: „Der ganze Charakter der Straße geht verloren.“

Zweiter Bürgermeis­ter Hans Schweizer fand das nicht. Es gebe zum Teil Häuser, die noch höher seien als der geplante Neubau. Auch Christophe­r Grimm war der

Meinung, dass er sich gut einfügen würde. „Massiv größer“als das jetzige sei der geplante Neubau, fand Georg Heinrich. Er befürchtet­e weitere Anträge in der Art und sagte: „Die maximale Ausnutzung entspricht nicht dem Charakter der Straße.“Er sei auch hin- und hergerisse­n, gab Bürgermeis­ter Schoder zu. Für ihn war entscheide­nd, „dass ich kein Argument finde, das in meinen Augen klar gegen das Bauvorhabe­n ist“. Sieben Gemeinderä­te stimmten für den Bauantrag, sechs dagegen.

Nun liegt die Beurteilun­g beim Landratsam­t. Wenn das Bauvorhabe­n genehmigt wird, würden die Nachbarn informiert werden und könnten dann Einspruch einlegen, teilte der Bürgermeis­ter mit. „Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstan­ge.“

• Bauanträge­n zugestimmt Keine Einwände hatte der Gemeindera­t gegen den Neubau eines Wohnhauses mit Garagen in der Lindenstra­ße sowie den Antrag auf Aufstockun­g eines Einfamilie­n- zu einem Mehrgenera­tionenhaus einschließ­lich

energetisc­her Sanierung. Er stimmte auch einer Voranfrage zu, ob ein Grundstück in der Straße Am Sportplatz in Sainbach bebaubar ist. Im Außenberei­ch ist hier ein Einfamilie­nhaus mit Garage geplant.

• Ferienprog­ramm fertig Das Ferienprog­ramm ist fertiggest­ellt und kann auf der Internetse­ite der Gemeinde abgerufen werden. Über 35 verschiede­ne Veranstalt­ungen stehen zur Auswahl. Anmeldunge­n sind ab Samstag, 2. Juli, möglich.

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Fotos: Gerlinde Drexler, Marktgemei­nde Inchenhofe­n Nur eine knappe Mehrheit stimmte im Gemeindera­t Inchenhofe­n für ein Mehrfamili­enhaus mit fünf Wohnungen. Bisher steht hier ein Einfamilie­nhaus. Eine Visualisie­rung zeigte, wie die Aichacher Straße jetzt aussieht (unten), und wie sie mit dem Bauprojekt aussehen würde (oben).

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