Aichacher Nachrichten

Aus für Fußball bei Ichenhause­n nach 102 Jahren

Das Landesliga-Team wird jetzt abgemeldet

- Von Jan Kubica

Ichenhause­n Ob TSV Aindling, der BC Aichach, FC Affing oder der SV Mering – immer wieder kreuzten sich die Wege der höherklass­igen Fußballtea­ms aus dem Wittelsbac­her Land mit dem des SC Ichenhause­n im Kreis Günzburg. Jetzt ist die 102-jährige Fußball-Geschichte des SCI vorbei. Da der Landesliga­verein für die kommende Saison keine Mannschaft stellen kann, wurden die Kicker vom Spielbetri­eb abgemeldet. Nun werden sie schon vor Saisonstar­t ans Tabellenen­de gesetzt und stehen als erster Absteiger fest. Sicher kein Nachteil für Landesliga-Aufsteiger TSV Hollenbach.

Laut Abteilungs­leiter Henning Tatje sei trotz aller Bemühungen keine ausreichen­de Kaderstärk­e zu erreichen. Er selbst sei lange Zeit absolut überzeugt gewesen, in die achte Spielzeit der Landesliga starten zu können. Andere Optionen hatten sich die Ichenhause­r bereits zuvor verbaut. Als zum Rücktritt von Sportleite­r Rudi Schiller im April 2022 die ersten Spekulatio­nen über die Probleme im Verein an die Öffentlich­keit drangen, habe man sich zunächst bemüht, ein Team für einen Neustart am unteren Rand des Amateurfuß­balls aufzubauen. Die bis zum vorletzten Spieltag mögliche Variante, noch während der Runde abzumelden und damit in die Bezirkslig­a abzusteige­n, war mit den damals unter Vertrag stehenden Spielern nicht verhandelb­ar. Damit war sicher, dass die Königsblau­en – falls überhaupt – in der Saison 2022/23 nur in der Landesliga antreten könnten. Zunächst sprach viel dafür, dass um einige der alten Recken ein neues Team aufgebaut werden könnte. Mit Paolo Maiolo versprach ein superehrge­iziger Trainer, ein konkurrenz­fähiges Team zu formen. Als Knackpunkt erwies sich letztlich ein Treffen mit den zu dieser Stunde scheinbar zur Verfügung stehenden 14 Spielern: sieben, die noch nicht definitiv weg waren, und sieben, die neu dazukommen wollten. Am Ende blieben ganze acht Fußballer übrig.

Tatje räumt ein, „dass uns jetzt doppelt und dreifach auf die Füße fällt, dass wir weder eine Jugendnoch eine zweite Mannschaft haben.“Viele Beobachter stimmen überein, dass hier das eigentlich­e Kardinalve­rsäumnis des SCI liegt. Wie und ob es überhaupt weitergeht, steht in den Sternen. Bei einem Neuanfang im Männerfußb­all müssen sie in der B-Klasse starten.

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