Es wird wieder laut
Gleich mehrere Festivals gehen am Wochenende über die Bühne und auch der August hat etwas zu bieten. Musikfans zögern aber noch. Bisher ist nur eine der Veranstaltungen ausverkauft.
Fans von Festivals und Livemusik haben in der Region in nächster Zeit die Qual der Wahl. Am kommenden Wochenende brummen die Lautsprecher auf gleich drei Festivals. Und im August gehen schon die nächsten Liveacts an den Start. Jedoch scheint das Publikum noch zögerlich zu sein. Bisher ist nur eines der Festivals ausverkauft. Ein Überblick.
Für das „Reggae in Wulf“-Festival im Friedberger Stadtteil Wulfertshausen sind die Aufbauarbeiten derzeit in vollem Gange. Bis zum Wochenende muss alles stehen. Die Tickets sind bereits vergriffen. Mit 1000 Tageskarten und 500 Zeltplatz-Tickets waren heuer deutlich weniger Plätze verfügbar als noch vor der Corona-Pandemie. Damals strömten etwa 3000 Menschen pro Tag auf das Gelände. „Wir wussten ja erst im März, ob Veranstaltungen in dieser Größe wieder erlaubt sind“, sagt Florian Dreher, Vorsitzender des Vereins Wulf United. Dann war die Zeit knapp, um passende Bands an Land zu ziehen. Außerdem hatten sich viele Ehrenamtliche während der Pandemie beruflich oder privat umorientiert. Das spürte der Verein auch auf der Suche nach Helferinnen. Aber die Stimmung sei gut, sagt Dreher. „Die langjährigen Helfer sind weiterhin am Start. Das ist die Basis und die steht.“Am Freitag, 29. Juli, treten Irie Riddim Soundsystem und Sentinel Sound auf die Bühne. Am Samstag, 30. Juli, folgen Who Dem A, Longfingah, Wally & Amy Warning, Raggabund und Skarra Mucci. Den Abschluss bildet an beiden Tagen Sound Salute Hifi. Einen Bereich speziell für Kinder, etwa mit einer Hüpfburg oder mit Esel- und Kamelreiten, gibt es dieses Jahr nicht. „Wir werden trotzdem viele Kinder da haben“, sagt Dreher. So gebe es dennoch einen für Familien geeigneten Rahmen.
Ganz andere Sounds gibt es einige Kilometer nordöstlich, in Schrobenhausen, zu hören. Am Freitag, 29. Juli, und am Samstag, 30. Juli, rocken Größen wie Beatsteaks und Madsen beim „Noisehausen“Festival über die Bühne. Mit dabei sind außerdem The Baboon Show, Blackout Problems und viele weitere Bands, vor allem aus den Genres Alternative Rock, Indie und Punk. Für etwas Reggae, Hip Hop und Folk sorgen jeweils Mono & Nikitaman, Afrob und der
Augsburger John Garner. Tickets sind noch im Vorverkauf unter ticket.noisehausen.de verfügbar. Bereits gekaufte Tickets für die Jahre 2020 und 2021, als „Noisehausen“pandemiebedingt nicht stattfand, sind für dieses Jahr gültig.
Im Nördlinger Ries soll am selben Wochenende, von Freitag, 29. Juli, bis Sonntag, 31. Juli, der Millionen Jahre alte Krater zum Beben gebracht werden. Soweit zumindest der Name des Festivals „Der Krater bebt“in Megesheim. Il Civetto,
Itchy und Buster Shuffle sollen als Headliner die Menge aufmischen. Die Musikerinnen und Musiker bedienen Genres von Rock und Punkrock über Reggae, Ska und World Sound bis zu bayerischem Mundart-Pop. Die Kraterkulturler gestalten das Festival dieses Jahr kleiner als sonst. Im Fokus stehen sollen wieder das ursprüngliche Flair eines Open Airs, das Miteinander und natürlich die Shows der Künstlerinnen und Künstler, heißt es vom Verein. Tickets sind noch zu haben, allerdings nur an der Abendkasse. Der Vorverkauf ist bereits geschlossen.
Im August geht es weiter mit dem bunten Treiben. Am Freitag, 12. August, und Samstag, 13. August, stehen beim „Stereostrand“-Festival in Aichach Bands wie Frittenbude und Granada auf der Bühne, aber auch Lokalmatadoren wie Kalaska und The Sensational Skydrunk Heartbeat Orchestra. Electropunk, Indie, Austropop, Reggae, Alternative Rock lauten nur einige der Musikrichtungen auf der Veranstaltung. Für das Festival im San-Depot stehen noch Karten unter der Webseite www.stereostrand.de/tickets/ zum Verkauf. Laut Veranstalter könnte das zum Teil daran liegen, dass sie dieses Jahr auf Werbung in den sozialen Medien verzichtet haben. Das Festival soll für Werte wie ein gutes und faires Miteinander und Nachhaltigkeit stehen.
Noch nicht endgültig in Form gegossen ist das Programm beim Festival „Singoldsand“in Schwabmünchen, das von Donnerstag, 25. August, bis Samstag, 28. August stattfindet. „Nächste Woche kommt noch mal eine neue Bandwelle“, sagt Patrick Jung. Die Headliner sind aber schon fix: Poppige Hip-Hop-Sounds von OK Kid und
Indie-Rock von Cari Cari gibt es auf die Ohren. „Das Publikum ist etwas zögerlich beim Kartenvorverkauf“, sagt Jung. Dies zeigt sich bei mehreren Veranstaltern in der Region. Für das „Singoldsand“stehen noch Tickets auf der Webseite www.singoldsand-festival.de zum Verkauf. Laut Jung entscheiden sich die Leute jetzt mit der CoronaPandemie spontaner für oder gegen einen Besuch. „Aber wir sind zuversichtlich“, sagt Jung. Wenn noch alle Karten weggehen, könnten bis zu 4000 Menschen zu dem Jugend- und Popkulturfestival nach Schwabmünchen strömen.
Derzeit suchen die Veranstalter nach Helferinnen und Helfern, zum Beispiel für die Bereiche Aufund Abbau, Gastronomie und Künstlerverpflegung. „Seit zwei Jahren fanden keine wirklich großen Festivals statt. Da muss man die Leute schon aktivieren“, sagt Jung. Gesucht sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 27 Jahren. Zwar wurde „Singoldsand“vergangenes Jahr veranstaltet, jedoch in deutlich kleinerem Rahmen, mit Maskenpflicht und abgetrennten Parzellen. „Jetzt wollen wir die Leichtigkeit, die in der Pandemie verloren ging, wieder zurückholen.“