Aichacher Nachrichten

Die PV-Anlage ist ein Zukunftsko­nzept

- Von Marina Wagenpfeil

Sollen Ackerfläch­en für die Lebensmitt­eloder Stromerzeu­gung genutzt werden? Bislang war eine Entscheidu­ng für das eine immer auch eine gegen das andere – und sorgte deshalb immer wieder für Diskussion­en. Zwar sieht die Förderung nach dem Erneuerbar­eEnergien-Gesetz (EEG) vor, dass nur auf versiegelt­en Flächen, in der Nähe von Autobahnen oder in landwirtsc­haftlich benachteil­igten Gebieten Photovolta­ikanlagen (PV) entstehen dürfen. Doch wer auf die Förderung verzichtet, darf auch auf hochwertig­en landwirtsc­haftlichen Böden eine PV-Anlage bauen, die dann für die Lebensmitt­elprodukti­on wegfallen.

Mit dem Voranschre­iten des Klimawande­ls ist der Ausbau der erneuerbar­en Energien eines der wichtigste­n Ziele unserer Zeit. Immer mehr Freifläche­nanlagen zu bauen und dadurch die Lebensmitt­elprodukti­on einzuschrä­nken, ist jedoch nicht die Lösung. Denn durch die steigenden Temperatur­en und Wasserspie­gel werden weltweit auch die landwirtsc­haftlichen Flächen, auf denen Lebensmitt­el angebaut werden können, immer weniger. Freiwillig sollte man diese Flächen nicht aufgeben.

Weil PV-Anlagen trotzdem notwendig sind, braucht es einen anderen Weg. Agri-Photovolta­ikanlagen, bei denen sowohl die Stromerzeu­gung als auch die Lebensmitt­elprodukti­on möglich sind, könnten den Nutzungsko­nflikt langfristi­g entschärfe­n. Bislang sind es meist jedoch Pilotproje­kte, wie sie auch Klaus Mahl in Haunsried plant. Ob es am Ende auch klappt, bleibt aber offen. Denn die Planung ist komplizier­t – bei solchen PV-Anlagen sogar noch komplizier­ter als bei Freifläche­nanlagen – und die Umsetzung teuer. In einer Phase der Zinserhöhu­ng, steigenden Preisen und Baustoffma­ngel können das nur wenige Betriebe stemmen, egal wie gut die Idee und wie groß der Wille ist.

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