Die PV-Anlage ist ein Zukunftskonzept
Sollen Ackerflächen für die Lebensmitteloder Stromerzeugung genutzt werden? Bislang war eine Entscheidung für das eine immer auch eine gegen das andere – und sorgte deshalb immer wieder für Diskussionen. Zwar sieht die Förderung nach dem ErneuerbareEnergien-Gesetz (EEG) vor, dass nur auf versiegelten Flächen, in der Nähe von Autobahnen oder in landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten Photovoltaikanlagen (PV) entstehen dürfen. Doch wer auf die Förderung verzichtet, darf auch auf hochwertigen landwirtschaftlichen Böden eine PV-Anlage bauen, die dann für die Lebensmittelproduktion wegfallen.
Mit dem Voranschreiten des Klimawandels ist der Ausbau der erneuerbaren Energien eines der wichtigsten Ziele unserer Zeit. Immer mehr Freiflächenanlagen zu bauen und dadurch die Lebensmittelproduktion einzuschränken, ist jedoch nicht die Lösung. Denn durch die steigenden Temperaturen und Wasserspiegel werden weltweit auch die landwirtschaftlichen Flächen, auf denen Lebensmittel angebaut werden können, immer weniger. Freiwillig sollte man diese Flächen nicht aufgeben.
Weil PV-Anlagen trotzdem notwendig sind, braucht es einen anderen Weg. Agri-Photovoltaikanlagen, bei denen sowohl die Stromerzeugung als auch die Lebensmittelproduktion möglich sind, könnten den Nutzungskonflikt langfristig entschärfen. Bislang sind es meist jedoch Pilotprojekte, wie sie auch Klaus Mahl in Haunsried plant. Ob es am Ende auch klappt, bleibt aber offen. Denn die Planung ist kompliziert – bei solchen PV-Anlagen sogar noch komplizierter als bei Freiflächenanlagen – und die Umsetzung teuer. In einer Phase der Zinserhöhung, steigenden Preisen und Baustoffmangel können das nur wenige Betriebe stemmen, egal wie gut die Idee und wie groß der Wille ist.