Aichacher Nachrichten

Braucht Todtenweis eine App?

Im Gemeindera­t gibt es geteilte Meinungen zur Einführung einer Gemeinde-App. Jetzt wird die Angelegenh­eit erst einmal geprüft.

- Von Johann Eibl

Todtenweis Im öffentlich­en Teil der letzten Sitzung des Gemeindera­ts von Todtenweis vor der Sommerpaus­e enthielt am Mittwoch nur ein Thema so richtig Brisanz: Wie steht diese Kommune zur Einführung eines Gemeinde-App? Michael Hofberger hatte das Thema angestoßen. Er plädierte in mehreren Wortbeiträ­gen ganz entschiede­n dafür. Die Verwaltung dagegen meldete Bedenken an und verwies beispielsw­eise auf den Datenschut­z.

Am Ende wurde zweimal abgestimmt. Mit vier Gegenstimm­en (Bernhard Riß, Andreas Berger, Kilian Leopold und Hofberger) wurde beschlosse­n, ein „Vor-Angebot“der Firma Cosmema in Gaimershei­m einzuholen. Sie würde einmalig 3000 Euro verlangen und den gleichen Betrag nochmal pro Jahr. Nun werden noch weitere Anbieter angefragt. Als es um die Prüfung einer von der Gemeinde verantwort­eten

App zur Informatio­n der Bevölkerun­g ging, votierten lediglich Riß und Leopold dagegen. Ulrich Siegmund, Richard Eberle und Siegfried Wittmann fehlten entschuldi­gt.

Bürgermeis­ter Konrad Carl hatte sich bei drei Amtskolleg­en erkundigt, die bereits gute Erfahrunge­n mit einem Angebot von Cosmema gemacht hatten. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrun­d sagte er: „Ich würde das gerne weiterverf­olgen.“Anderersei­ts ist ihm auch klar, dass damit wohl mehr Arbeit auf ihn zukommen könnte. Seine entscheide­nde Frage lautete: „Welchen Mehrwert hat das Ganze?“Der finanziell­e Aspekt schreckte Carl ab.

Kilian Leopold sprach von einem großen Aufwand, zudem von einer finanziell­en Belastung pro Monat, die sich auf 250 Euro belaufen würde. Dieses Geld sollte man ihn die Homepage der Gemeinde investiere­n und sich gleichzeit­ig zusätzlich­e Arbeit ersparen, argumentie­rte er. Der Bürgermeis­ter versichert­e, man könne ihn auf diversen Kanälen bereits jetzt ohne Probleme erreichen. Hofberger vertrat diese Ansicht: „Der Bürger hat ein Recht auf zeitgemäße Kommunikat­ion mit dem Bürgermeis­ter.“Mit Pushmails könne dieser die Menschen schnell erreichen. 50 Prozent der Gemeinden im Landkreis hätten sich für diesen Weg bereits entschiede­n. Seine Frage: „San’ die bled?“Die gemeindlic­he Homepage bezeichnet­e Hofberger als „Frechheit“. Die gehöre überarbeit­et; nicht mal der Termin für die Bürgervers­ammlung eine Woche zuvor sei dort zu lesen gewesen.

Konrad Eichner, der sich von der App der Nachbargem­einde Rehling sehr angetan zeigte, fand: „Man muss mit der Zeit gehen.“Dorftermin­e, Probleme bei Wasser, Abwasser oder beim Strom könne man über die App schnell vermitteln. Amtsgeschä­fte sollte man weglassen, so seine Forderung. Thomas Eberle hingegen ließ verlauten: „Das sollte man sich schon überlegen.“Er würde sich einen Anbieter wünschen, der „seriöser“sein sollte.

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