Braucht Todtenweis eine App?
Im Gemeinderat gibt es geteilte Meinungen zur Einführung einer Gemeinde-App. Jetzt wird die Angelegenheit erst einmal geprüft.
Todtenweis Im öffentlichen Teil der letzten Sitzung des Gemeinderats von Todtenweis vor der Sommerpause enthielt am Mittwoch nur ein Thema so richtig Brisanz: Wie steht diese Kommune zur Einführung eines Gemeinde-App? Michael Hofberger hatte das Thema angestoßen. Er plädierte in mehreren Wortbeiträgen ganz entschieden dafür. Die Verwaltung dagegen meldete Bedenken an und verwies beispielsweise auf den Datenschutz.
Am Ende wurde zweimal abgestimmt. Mit vier Gegenstimmen (Bernhard Riß, Andreas Berger, Kilian Leopold und Hofberger) wurde beschlossen, ein „Vor-Angebot“der Firma Cosmema in Gaimersheim einzuholen. Sie würde einmalig 3000 Euro verlangen und den gleichen Betrag nochmal pro Jahr. Nun werden noch weitere Anbieter angefragt. Als es um die Prüfung einer von der Gemeinde verantworteten
App zur Information der Bevölkerung ging, votierten lediglich Riß und Leopold dagegen. Ulrich Siegmund, Richard Eberle und Siegfried Wittmann fehlten entschuldigt.
Bürgermeister Konrad Carl hatte sich bei drei Amtskollegen erkundigt, die bereits gute Erfahrungen mit einem Angebot von Cosmema gemacht hatten. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund sagte er: „Ich würde das gerne weiterverfolgen.“Andererseits ist ihm auch klar, dass damit wohl mehr Arbeit auf ihn zukommen könnte. Seine entscheidende Frage lautete: „Welchen Mehrwert hat das Ganze?“Der finanzielle Aspekt schreckte Carl ab.
Kilian Leopold sprach von einem großen Aufwand, zudem von einer finanziellen Belastung pro Monat, die sich auf 250 Euro belaufen würde. Dieses Geld sollte man ihn die Homepage der Gemeinde investieren und sich gleichzeitig zusätzliche Arbeit ersparen, argumentierte er. Der Bürgermeister versicherte, man könne ihn auf diversen Kanälen bereits jetzt ohne Probleme erreichen. Hofberger vertrat diese Ansicht: „Der Bürger hat ein Recht auf zeitgemäße Kommunikation mit dem Bürgermeister.“Mit Pushmails könne dieser die Menschen schnell erreichen. 50 Prozent der Gemeinden im Landkreis hätten sich für diesen Weg bereits entschieden. Seine Frage: „San’ die bled?“Die gemeindliche Homepage bezeichnete Hofberger als „Frechheit“. Die gehöre überarbeitet; nicht mal der Termin für die Bürgerversammlung eine Woche zuvor sei dort zu lesen gewesen.
Konrad Eichner, der sich von der App der Nachbargemeinde Rehling sehr angetan zeigte, fand: „Man muss mit der Zeit gehen.“Dorftermine, Probleme bei Wasser, Abwasser oder beim Strom könne man über die App schnell vermitteln. Amtsgeschäfte sollte man weglassen, so seine Forderung. Thomas Eberle hingegen ließ verlauten: „Das sollte man sich schon überlegen.“Er würde sich einen Anbieter wünschen, der „seriöser“sein sollte.