Aichacher Nachrichten

Mehr Stress für Fahrer: Was die Stadtwerke sagen

Der Betriebsra­t klagt über die schlechter­en Arbeitsbed­ingungen. Die Verkehrsbe­triebe geben zu, dass der Job stressiger werde.

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Im Zuge des Nahverkehr­sstreiks bei den Verkehrsbe­trieben am Freitag beklagte Betriebsra­tsvorsitze­nder Karl Schneeweis, dass der Stress fürs Fahrperson­al immer größer werde, auch weil die Standzeite­n an Endhaltest­ellen als Pausenzeit immer geringer würden. Damit verbunden sei eine höhere Krankheits­quote, zudem werde so im Zusammensp­iel mit der Entlohnung die Nachwuchsg­ewinnung schwierige­r.

Die Stadtwerke sagten am Montag auf Anfrage, dass man sich darüber bewusst sei, dass der Stress fürs Fahrperson­al größer werde. „Es herrscht mehr Verkehr, es kommen unterschie­dliche Verkehrsar­ten zusammen, und darum ist der Beruf nicht einfacher geworden“, so Stadtwerke­sprecher Jürgen Fergg.

„Hinzu kommt, dass es immer mehr Ausweisung­en von Tempo 30 gibt und dass das Abmarkiere­n von Radwegen auch zulasten des öffentlich­en Nahverkehr­s geht. Auch das bremst den Nahverkehr aus, obwohl es notwendig wäre, dass er beschleuni­gt wird“, so Fergg. Mitunter herrsche ein feindselig­erer Ton seitens mancher Kunden gegenüber dem Fahrperson­al als noch vor einigen Jahren. Auch das erhöhe den Stress.

Fergg sagt, dass eine Ausweitung der Standzeite­n an den Endhaltest­ellen möglich wäre, wenn man mehr Fahrzeuge und mehr Personal auf die Strecke schickte. Das scheitere aktuell schon daran, dass man sich bei der Suche nach Fahrern und Fahrerinne­n schwertue. Darüber hinaus müsse auch klar sein, dass dies mehr Geld kosten würde.

Verdi und der Stadtwerke­betriebsra­t sehen vor allem die Politik in der Pflicht, etwas an der Situation zu ändern. Dies betreffe eine bessere finanziell­e Ausstattun­g von Verkehrsbe­trieben zur

strukturel­len Stärkung durch Bund und Land. Die Kommunen seien aufgerufen, über die kommunalen Spitzenver­bände Druck zu machen. (skro)

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Foto: Silvio Wyszengrad Busfahrer und Busfahreri­nnen haben in der Stadt mitunter einen stressigen Beruf.

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