Faller kandidiert auf Platz drei der FDP-Schwabenliste
Kreisvorsitzender unterliegt in einer Kampfabstimmung um Platz zwei bei der Nominierung für die Landtagswahl.
Leipheim/Aichach-Friedberg Der FDPKreisvorsitzende Karlheinz Faller belegt Platz drei auf der Landtagsliste der Liberalen in Schwaben für die Wahl im Oktober. Der Direktkandidat im Stimmkreis Augsburg-Ost unterlag in einer Kampfabstimmung um Platz zwei bei der Nominierungsversammlung in Leipheim (Kreis Günzburg) gegen Nicole Faulhaber. Auf Platz fünf der Liste kandidiert Birgit Geier aus Mering und auf Platz 26 Lutz Stammnitz aus Griesbeckerzell.
Der Aichacher ist Direktkandidat im Stimmkreis Aichach-Friedberg. Für FDP-Kandidaten ist die Eroberung eines Direktmandats in Bayern eine unrealistische Chance. 89 der mindestens 180 Abgeordnetensitze im Maximilianeum plus die Überhang- und Ausgleichsmandate werden aber nicht direkt bestimmt, sondern über die Liste.
Grundvoraussetzung ist, dass der FDP überhaupt der Sprung in den Landtag gelingt. 2018 hat es mit 5,1 Prozent der Stimmen gerade so über die Fünf-Prozent-Hürde geklappt. Erzielt die FDP ein besseres Ergebnis, ist es wahrscheinlich, dass mehr als ein schwäbischer FDP-Abgeordneter für die Liberalen in den Landtag einzieht.
Der seit gut fünf Monaten zur FDP gehörende ehemalige CSUWirtschaftsminister Franz Josef Pschierer („Ich habe Stoiber, Beckstein, Seehofer und Söder unfallfrei überlebt“) baut auf seine Reputation und seinen Bekanntheitsgrad und hat deshalb kein Problem,
mit Platz sechs auf der Liste vorliebzunehmen. Erst- und Zweitstimmen, so seine Rechnung, könnten für ihn dennoch reichen, vor ihm Platzierte zu überholen.
Neben Faulhaber (Münsterhausen) kandidierte Faller für die aussichtsreiche Position zwei auf der Liste. Dass quer durch die politischen Ebenen mindestens ein Drittel der Listenplätze durch Frauen besetzt sein sollte und die beiden ersten Plätze paritätisch zu vergeben sind, störte Faller nicht. Er verwies auf Nachfrage eines Delegierten darauf, dass dies eine Soll-Bestimmung sei und sich die FDP bewusst nicht für die Quote entschieden habe. Im ersten Wahlgang fehlte Faulhaber eine Stimme, um das Quorum von 25 (bei 49 Stimmberechtigten) zu erreichen. So wurde eine Stichwahl nötig, die die Versicherungskauffrau („Hartnäckigkeit, Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen sind mein täglich Brot“) mit 26 zu 23 Stimmen für sich entschied. (ioa, cli)