Frauen aus Taiwan gestalten Gottesdienst
In der Aichacher Stadtpfarrkirche hat es einen ökumenischen Gottesdienst zum Weltgebetstag gegeben.
In Aichach versammelten sich gut 60 Frauen in der Aichacher Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt zur Feier des ökumenischen Weltgebetstages, der immer am ersten Freitag im März stattfindet. Dieses Jahr wurde er von Frauen aus Taiwan gestaltet. Er stand diesmal unter dem Motto „Glaube bewegt“. In Taiwan gehören nur rund fünf Prozent der Bevölkerung christlichen Glaubensgemeinschaften an.
Mit einer Bilder-Schau und Texten wurden Land und Leute vorgestellt. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung.
Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den HightechMetropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten.
Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle.
Unter der musikalischen Leitung von Organistin Claudia Gruber sangen Frauen melodiöse Lieder aus dem Gebetsheft der Frauen aus Taiwan. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand der Brief an die Gemeinde in Ephesus (1,15-19) „Ich habe von eurem Glauben gehört“. Das ist ein Zukunftsplan für Demokratie, Menschenrechte und Frieden in diesen unsicheren Zeiten. Die Teilnehmerinnen zeigten sich im Gebet solidarisch.
Die Kollekte ist seit jeher ein wichtiger Bestandteil jeder Gottesdienstfeier
zum Weltgebetstag. Als sichtbares Zeichen gelebter Solidarität kamen in Aichach 315,70 Euro zusammen. Diese Spende fließt auf ein internationales Konto, mit dem Frauenprojekte auf der ganzen Welt unterstützt werden. In ihrer Abschlussrede bedankte sich Rita Widmann vom Vorbereitungsteam bei allen, die zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen haben. Nächstes Jahr werden Frauen aus Palästina den Weltgebetstag gestalten. Beim anschließenden Stehempfang im Pfarrgarten kam es noch zu einem regen Gedankenaustausch. (pja)