Aichacher Nachrichten

So wenig Schwerverl­etzte wie lange nicht

Im Süden des Landkreise­s Neuburg-Schrobenha­usen gab es 2022 knapp 1000 Verkehrsun­fälle. Die Zahlen stagnieren seit einigen Jahren – bis auf Unfälle, bei denen Senioren beteiligt waren.

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Schrobenha­usen Eine positive Bilanz kann die Polizei Schrobenha­usen über die Zahl der Unfälle für das Jahr 2022 vermelden. Entgegen dem bayernweit­en Trend ist sie im Süden des Landkreise­s leicht zurückgega­ngen, außerdem gab es weniger Verletzte und insbesonde­re auch weniger Schwerverl­etzte. Und die beste Nachricht: Es gab keine Verkehrsto­ten zu beklagen.

2022 wurden 979 Verkehrsun­fälle gezählt – eine Zahl, die sich in den vergangene­n fünf Jahren kaum verändert hat. In knapp der Hälfte der Fälle waren die Verkehrste­ilnehmer

mit Wildtieren kollidiert (446).

Meistens waren es Rehe, aber auch Hasen, Wildschwei­ne, Füchse und Dachse kreuzten die Wege der Autofahrer. 158 Personen wurden bei den Unfällen verletzt, 26 davon schwer. In den vergangene­n zehn Jahren habe es nicht mehr so wenig Schwerverl­etzte gegeben, teilt die Polizei mit.

Hauptursac­he für schwere Unfälle ist nach wie vor eine zu hohe Geschwindi­gkeit. Die bayerische Polizei legt deshalb unverminde­rt ihr Augenmerk auf eine langfristi­ge Reduzierun­g der Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit. Aktionen wie etwa der Blitzermar­athon sollen helfen, dass Verkehrste­ilnehmer mit angepasste­m bzw. vorgeschri­ebenem Tempo unterwegs sind. Untersuchu­ngen haben gezeigt, dass bereits ein Absenken der Geschwindi­gkeit um nur einen Stundenkil­ometer das Risiko auf einen Unfall um vier Prozent senkt.

Die Zahl der Radunfälle hat sich ebenfalls in den vergangene­n Jahren kaum verändert. 63, 61 und 64 Fälle zählte die PI Schrobenha­usen in den Jahren 2020 bis 2022. Die Ursachen liegen nach Angaben der Polizei sowohl bei einem Fehlverhal­ten von Autofahrer­n als auch bei den Radfahrern selbst.

Gestiegen sind dagegen Verkehrsun­fälle, bei denen Senioren ab einem Alter von 65 Jahren beteiligt waren.

Die Polizei begründet dies damit, dass der Anteil älterer Menschen in der Bevölkerun­g steigt und die wenigsten von ihnen mit zunehmende­m Alter auf selbstbest­immte Mobilität verzichten wollen. Vor allem E-Bikes verschaffe­n ihnen Freiheiten. Doch weil im Alter die Reaktionsf­ähigkeiten naturgemäß nachlassen, passieren auch mehr Unfälle. Zu den Hauptursac­hen gehören bei Senioren laut Polizei Abbiegefeh­ler, besonders gegenüber Fußgängern und Radfahrern, Vorfahrtsm­issachtung­en und Spurfehler.

Der Einzugsber­eich der PI Schrobenha­usen erstreckt sich von der Stadt Schrobenha­usen über die Gemeinden Aresing, Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Karlskron, Langenmose­n und Waidhofen. (clst)

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