Brigitte Lechner gibt Leitung in neue Hände
Seit der Gründung der Pfarr- und Gemeindebücherei Aindling vor 28 Jahren führte sie das Team. Nun wurde sie bei einer Feier mit höchstem Lob verabschiedet.
Die Menschen am Lechrain schätzen und lieben die Pfarr- und Gemeindebücherei Aindling – seit 28 Jahren. Seit ihrer Gründung führte Brigitte Lechner das Team. Sie gibt diese Leitung nun ab in neue Hände.
Ab sofort leiten Julia Brandmayr, Petra Riegl und Isabella Eichner die Bücherei. Anfangs standen rechts neben dem Eingang im neu errichteten Pfarrheim auf 40 Quadratmetern die Regale dicht an dicht. 1500 Medien fanden dort Platz. Heute sind es deren 10.000. Aus den damals 1500 Ausleihen pro Jahr wurden inzwischen über 21.000. Mit 1400 eingetragenen Menschen nutzen 30,6 Prozent der Bevölkerung die Bibliothek.
Peter Hart von der Diözese Augsburg sagte: „Eine stolze Zahl, wenn man bedenkt, dass deutschlandweit diesbezüglich neun Prozent, in Bayern elf Prozent ihre Büchereien nutzen. Frau Lechner, Sie toppen das!“Hart verwies darauf, dass über die Pfarr- und Gemeindebücherei Aindling weitere 80.000 Buchtitel online als Ausleihe zur Verfügung stehen.
Doch zurück zur Geschichte der Bibliothek: Das Büchereiteam arbeitete immer professioneller. Das Karteikartensystem ersetzte es unter Lechners Leitung schon, als es noch in der Hausmeisterwohnung im ersten Stock des Pfarrheims residierte, durch eine effiziente Verwaltung
mit aktueller Hard- und Software. In den lichten Räumen der ehemaligen Schlecker-Drogerie fand „dieses Herzstück der Gemeinde“, so das neue Führungstrio, eine angemessene Bleibe. Lechners Dank galt neben Kirchenpfleger Erwin Friedel und Pfarrsekretärin Carola Stampfli vor allem ihrem Team. Sie vergaß aber auch nicht, dass die politisch Verantwortlichen wie Tomas Zinnecker und dessen Nachfolgerin im Aindlinger Bürgermeisteramt, Gertrud Hitzler, der Bücherei „auch in schwierigen Zeiten“wohlwollend zur Seite gestanden hatten. Die anwesenden Bürgermeister von Todtenweis, Konrad
Carl, und Petersdorf, Dietrich Binder, brachten wie etliche Aindlinger Gemeinderatsmitglieder ebenfalls ihre Wertschätzung zum Ausdruck.
Nicht zuletzt hätten seit den ersten Anfängen die Diözese und der Sankt-Michaelsbund dem Team und der Bücherei mit Rat und Tat geholfen, so Lechner. Der
Leiter der Fachstelle für Büchereien in der Diözese Augsburg, Diözesanbibliothekar Peter Hart, nannte Lechner „seit 1995 die gute Seele und das Gesicht des Hauses“. Hart: „Sie haben es aufgebaut und geprägt.“Für ihre Verdienste für das Büchereiwesen an sich und für ihren Einsatz in Aindling habe Lechner bereits alle Auszeichnungen erhalten, die es zu verteilen gebe. „Ein Stück Ihres Lebens steckt in dieser Bücherei“, so Hart. Er verlieh Brigitte Lechner eine neu kreierte Ehrenurkunde, unterschrieben von Bischof Bertram Meier.
Inge Gulden von der Bücherei in Rehling verbindet eine „wertvolle
Freundschaft“mit Brigitte Lechner. Gulden erinnerte an gemeinsam erarbeitete Lesungen mit großartigen Protagonisten: So kamen, um nur einige der illustren Namen zu nennen, unter anderem Pierre Brice, der personifizierte Winnetou, Christoph Süß, Michael Lerchenberg, Peter Maklar und Kurt Schwarzbauer, Werner Schmidbauer, Fritz Egner und letztens erst Achim Sechzig Bogdan in den ausverkauften Aindlinger Pfarrsaal.
Für Gertrud Hitzler war es „Ehre und Verpflichtung zugleich“,
Sie gab dem Haus ein Gesicht.
beim Abschied Lechners dabei zu sein. Aindlings Bürgermeisterin weiß, wovon sie spricht – war sie doch etliche Jahre Mitglied im Bücherei-Team. Hitzler sagte zu Lechner: „Nicht allein mit Herz und Hirn, auch mit Expertise und fachlicher Ausbildung hast du vielen kleinen und großen Menschen ein niederschwellig verfügbares Bildungsangebot erarbeitet. Wir dürfen jetzt alle ernten, was du in vielen Stunden aufgebaut hast.“
Das Team der Bücherei sang nach der Melodie des irischen Segensliedes „Möge die Straße uns zusammenführen“Selbstgedichtetes. Der Refrain lautete: „Neue Länder, gute Bücher, all das wünschen wir von Herzen dir! … und donnerstags sehen wir dich hier.“