Aichacher Nachrichten

Der FCA zeigt eine Reaktion

Die Augsburger drehen gegen den SC Freiburg mal wieder einen Rückstand und gewinnen am Ende verdient mit 2:1. Arne Engels erzielt den entscheide­nden Treffer.

- Von Marco Scheinhof

Marinko Jurendic hatte eine Reaktion gefordert. Da war der Sportdirek­tor des FC Augsburg klar in seiner Ansage. Von jedem Spieler erwartete der Schweizer eine Steigerung im Vergleich zur 0:1-Niederlage vor einer Woche in Mainz. Da hatten Leistung und Ergebnis enttäuscht. Am Sonntagabe­nd zum Abschluss des 23. Bundesliga-Spieltags spielte der FCA vor 28.894 Fans gegen den SC Freiburg deutlich besser - auch das Ergebnis spiegelt den Aufwärtstr­end wider. Durch den 2:1-Erfolg machen die Augsburger einen großen Schritt in der Tabelle.

Der SC Freiburg hatte noch am Donnerstag in der Europa League gespielt und gegen Lens aus Frankreich mit einem Sieg nach Verlängeru­ng einen sehr langen Fußball-Abend erlebt. Vor allem einen anstrengen­den. „Da haben sie in Augsburg natürlich gejubelt, weil es in die Verlängeru­ng ging“, hatte Christian Streich vermutet – und wohl recht damit. Den Freiburger­n waren die Strapazen anzumerken, ihr Spiel wirkte fehlerhaft und anfällig. Vor allem viele Missverstä­ndnisse fielen auf.

Schon in der 3. Minute hätten die Augsburger in Führung gehen können. Nach einem perfekten

Querpass von Ruben Vargas marschiert­e Iago alleine Richtung Tor, wurde noch leicht gestört und stolperte den Ball so nur gegen den Außenpfost­en. Es wäre der perfekte Beginn gewesen. Eine Beruhigung für unter Druck stehende Gastgeber. Die folgenden Minuten verstriche­n recht ereignislo­s, ehe sich den Gästen nach knapp 20 Minute die große Chance zur Führung bot. Offensiv hatte Kevin Mbabu den Ball leichtfert­ig verloren, defensiv erlaubte sich Fredrik Jensen ein unüberlegt­es Vorgehen im Strafraum gegen Vincenzo Grifo. Er trat dem Freiburger auf den Fuß, was Schiedsric­hter Bastian Dankert mit einem Pfiff und Strafstoß ahndete. Diese Möglichkei­t nutzte Grifo souverän, FCA-Torwart Finn Dahmen hatte sich für das andere Eck entschiede­n. Damit blieb der 25-Jährige auch in seinem 36. Bundesliga­spiel nicht ohne Gegentor, eine gruselige Serie.

Überrasche­nd war die Freiburger Führung. Der FCA arbeitete in der Folge verstärkt daran, die Partie wieder auszugleic­hen, vergab aber mehrere Möglichkei­ten. Wenn es gefährlich wurde, war meist Vargas beteiligt, der kurz vor der Pause mit einem Freistoß an Freiburgs Torwart Noah Atubolu scheiterte. Nach der anschließe­nden Ecke kam Vargas zum Kopfball, traf aber nur das Außennetz.

Gleiches widerfuhr Felix Uduokhai unmittelba­r vor dem Pausenpfif­f.

FCA-Trainer Jess Thorup hatte sein Team auf zwei Positionen im Vergleich zur Partie in Mainz verändert. Den gesperrten Jeffrey Gouweleeuw vertrat Maximilian Bauer, für Arne Engels rückte Fredrik Jensen in die Mannschaft.

In Hälfte zwei bemühten sich die Augsburger weiterhin um Spielkontr­olle, sie waren häufig in Ballbesitz und damit im Angriff. Allerdings agierten sie auch in einigen Situatione­n unglücklic­h, wie Ruben Vargas in der 68. Minute, als er bei einem Kopfballve­rsuch etwas zu früh in Richtung Ball gesprungen war. Wenige Augenblick­e zuvor hätten die Augsburger gerne einen Elfmeter erhalten oder sich zumindest eine Überprüfun­g durch den Video-Schiedsric­hter gewünscht, Iago war nach einem Kontakt mit Doan zu Fall gekommen. Dankert aber unterbrach die Partie nicht.

Freiburgs Torwart Atubolu erwies sich mehr und mehr als nur schwer zu überwinden­des Hindernis. Erst bei einem Flachschus­s von Iago, wenig später bei einem Kopfball von Ermedin Demirovic. Die Augsburger erhöhten den Druck gegen müde Gäste. Mit Erfolg. Nach einer Direktabna­hme von Phillip Tietz wehrte zunächst Atubolu erneut stark ab, den Abpraller

aber nutzte Felix Uduokhai zum Ausgleich (72.). Der Jubel war groß, ebenso die Gier auf einen weiteren Treffer.

In der 81. Minute war es soweit. Der eingewechs­elte Arne Engels kam im Strafraum der Gäste zum Schuss und überwand Atubolu – mal wieder hatten sich die Augsburger durch einen Rückstand nicht aus der Bahn werfen lassen. Im Gegenteil: Sie hatten sich von Minute zu Minute mehr in die Partie gekämpft und müde Freiburger am Ende verdient besiegt. Der FCA hatte sein Heimgesich­t gezeigt, ähnlich wie bei den überzeugen­den Partien gegen die Spitzentea­ms der Liga. Am Ende hatte noch Arne Maier Pech, als Atubolu seinen Schuss gegen den Pfosten lenkte (90.). Aber auch so änderte sich nichts mehr am verdienten Heimsieg der Augsburger.

FC Augsburg Dahmen - Mbabu, Bauer, Uduokhai, Iago - Jakic, Jensen (56. Engels), Rexhbecaj (56. Maier), Vargas (84. Dorsch) - Demirovic, Tietz (79. Beljo) SC Freiburg Atubolu - Gulde, Höfler, Kübler (37. Ginter) - Günter (66. Sallai), Röhl (77. Weißhaupt), Eggestein, Doan Grifo (77. Sildillia), Höler - Gregoritsc­h (66. Makengo)

Tore 0:1 Grifo (19./Elfmeter), 1:1 Uduokhai (72.) , 2:1 Engels (81.) Schiedsric­hter Dankert (Schwerin) Zuschauer 28.894

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Foto: Christian Kolbert Es war ein zähes Ringen am Sonntagabe­nd, Ausdauer und Wille aber zahlten sich für den FC Augsburg aus. Der eingewechs­elte Arne Engels erzielte den 2:1-Siegtreffe­r gegen den SC Freiburg.

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