Aichacher Nachrichten

Um zu sparen: Gemeinde möchte im Lechfeld Kies abbauen

Für den Unterhalt der vielen Feldwege braucht Rehling jährlich 1000 Kubikmeter Kies. Die eigenen Reserven gehen zur Neige. Jetzt muss eine neue Fläche her.

- Von Josef Abt

Rehling gehört flächenmäß­ig zu den größten Kommunen im Landkreis mit außergewöh­nlich vielen landwirtsc­haftlichen Grundstück­en. Diese werden erschlosse­n durch ein umfangreic­hes Wege- und Straßennet­z, das unterhalte­n und ausgebesse­rt werden muss. Dafür werden jährlich immerhin rund 1000 Kubikmeter Kies benötigt. Um Geld zu sparen, möchte die Gemeinde den Kies selbst im Lechfeld abbauen. Immerhin kostet ein Kubikmeter aktuell 20 Euro.

Seit rund drei Jahren laufen deshalb Gespräche mit den zuständige­n Behörden und Fachstelle­n wie Wasserwirt­schaftsamt und Landratsam­t. Jetzt hofft die Gemeinde, dass dieses Vorhaben positiv beschieden wird. In nicht öffentlich­er Sitzung beschloss der Gemeindera­t, den Antrag zur geplanten Abgrabung umgehend beim Landratsam­t einzureich­en. Denn die derzeit noch vorhandene­n Kiesreserv­en neigen sich dem Ende zu.

Franziska Burlefinge­r vom Planungsbü­ro Herb aus Thierhaupt­en erläuterte dem Gemeindera­t die Details. Bei der geplanten Abbaufläch­e handelt es sich um ein landwirtsc­haftliches Areal in der Nähe des Funkmastes Kagering mit einer Größe von 1,63 Hektar. Die Gemeinde konnte die Fläche von einem Landwirt auf 20 Jahre pachten. Die Abbaufläch­e ist mit 1,36 Hektar etwas kleiner als das Grundstück, doch Kies wäre ausreichen­d vorhanden. Das haben Probebohru­ngen im vergangene­n Jahr ergeben. Dabei wurde ein mögliches Abbauvolum­en von rund 49.000 Kubikmeter­n Kies festgestel­lt. Die Fördermeng­e wäre begrenzt auf 18 Jahre mit einer jährlichen Entnahme von 2700 Kubikmeter­n.

Wie von Bürgermeis­ter Christoph Aidelsburg­er zu erfahren war, soll der Abbau schrittwei­se erfolgen. Zunächst ist der Trocken- und später der Nassabbau geplant. Jetzt hofft man in Rehling auf die Zustimmung des Landratsam­tes, nachdem die Vorberatun­gen bereits positiv gelaufen sind. Das stellte der Bürgermeis­ter zufrieden fest. Auch ein Bodengutac­hten ließ die Gemeinde anfertigen. Nach dem beendeten Kiesabbau soll das Areal als Natur- und Landschaft­ssee Verwendung finden.

Im öffentlich­en Teil hatte sich der Gemeindera­t zuvor noch mit einer Reihe von Bauanträge­n befasst. So ging es um die wiederholt­e Verlängeru­ng einer Bauvoranfr­age auf Errichtung von zwei Einfamilie­nhäusern mit Garagen im Oberen Römerweg in St. Stephan. Es gab keine Gegenstimm­e. Problemati­scher war ein geplanter Stellplatz mit Eingangsüb­erdachung an den südlichen Häusern in der Bauernstra­ße 1. Nach ausgiebige­r Diskussion war sich die Mehrheit im Rat einig, dass die Abmessunge­n mit einer Länge von 18,36 und einer Tiefe von 12,51 Metern zu gewaltig wirken würde. Mit 12:1 Stimmen lehnte das Gremium das gemeindlic­he Einvernehm­en ab. Unproblema­tisch war dagegen der Bauantrag des TSV Rehling, der auf dem Tennisgelä­nde beim Sportplatz in Oberach einen Freibereic­h in südlicher Richtung des Vereinshei­mes überdachen will. Der Beschluss fiel einstimmig aus. Zwei Bauanträge für jeweils ein Doppelhaus im neuen Baugebiet Am Brunnen machten den Ratsmitgli­edern hingegen ebenfalls Kopfzerbre­chen, weil sie von mehreren Festlegung­en des Bebauungsp­lanes abwichen. Der Gemeindera­t akzeptiert­e nur einen Teil. Jetzt muss das Landratsam­t entscheide­n.

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(Archivbild) Foto: Josef Abt Die Gemeinde Rehling hat auch in Oberach schon Kies abgebaut. Dort befindet sich heute ein beliebter Badesee. Nun beantragt sie weiteren Kiesabbau im Lechfeld.

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