Sielenbach ist schuldenfrei
Leichter wird es finanziell aber nicht. Bürgermeister Geiling hat in der Bürgerversammlung aber auch Positives zu berichten. Er freut sich über neue Brückengeländer und hofft auf Storchennachwuchs.
Großes Interesse zeigten die Sielenbacher am Freitagabend an der diesjährigen Bürgerversammlung. Gut 100 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich im Gasthaus Winterholler, um den Bericht von Rathauschef Heinz Geiling zu hören. Ein Teil drehte sich um die schwieriger werdende Finanzsituation. Aber auch der geplante Radweg nach Aichach war ein Thema.
2023 brachte die Gewerbesteuer lediglich knapp 809.000 Euro in die Kasse. Das Rekordhoch von 2022 mit 2,14 Millionen Euro bringt nun negative Auswirkungen. Mit zweijähriger Verzögerung fällt 2024 die Kreisumlage deshalb besonders hoch aus, die Schlüsselzuweisung vom Freistaat bricht sogar vollständig weg. Da ist es umso besser, dass die Gemeinde schuldenfrei ist. Sie hat 2023 mit 183.000 Euro den letzten Kredit getilgt.
Die Einnahmen und Pachten (rund 200.000 Euro) sind laut Geiling durch den Auszug der Grundschule aus dem Kindergartengebäude in Tödtenried im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Bei den Ausgaben schlägt besonders
der erhöhte Zuschussbedarf für die Kindertagesstätten zu Buche. „Unterm Apfelbaum“in Tödtenried fällt er gegenüber 2022 mit 186.000 Euro doppelt so hoch aus. Beim „Kinderhaus Sonnenschein“in Sielenbach stieg er von 271.000 auf 342.000 Euro. Wegen höherer Tariflöhne sind die Personalkosten der Gemeinde um rund 265.000 Euro auf 1,49 Millionen gestiegen.
Der Bürgermeister bezeichnete es als eine „tolle Sache“, dass das
Abwasser in die Aichacher Kläranlage gepumpt werden könne. Die Ausgaben (aktuell rund 62.000 Euro) wären andernfalls um ein Vielfaches höher. Für die Umrüstung der Abwasser-Pumpstationen in Schafhausen, Tödtenried und Sielenbach auf elektronische Steuerung wurden 72.000 Euro in die Hand genommen. Im Vorjahr hatte man bereits 59.000 investiert. Bauhofmitarbeitern ist somit bei Störungen ein schnellerer Zugriff
und die Steuerung via Handy möglich.
Geiling nannte weitere Investitionen, darunter 196.000 Euro für die Ertüchtigung von Straßen und Wegen, 10.000 Euro für die Sanierung der Fassade des Tödtenrieder Feuerwehrhauses sowie 42.000 Euro für die Trockenlegung der Außenmauer der Mittelschule und des Feuerwehrhauses. Saniert wurde der Parkplatz bei Maria Birnbaum und mit einer Absperrung
versehen. Diese soll das sogenannte „Driften“im Kreis verhindern, das unbekannte Autofahrer zu ihrem Vergnügen betrieben hatten. Die neue Fußgängerbrücke am Dorfplatz kostete 39.000 Euro.
Das lang ersehnte Toilettenhaus wurde vergangene Woche geliefert und wird bald installiert. Ebenso wie der Trinkwasserbrunnen für den Dorfplatz. An einer Fußgängerbrücke auf dem Feldweg nahe der Bushaltestelle beim Schöfbeck wurde das Geländer erneuert.
Weiter warten muss die Gemeinde auf den lange geplanten Radweg von Sielenbach nach Klingen. Er wird laut Geiling auch 2024 nicht kommen. Sofern alles nach Plan läuft, kann frühestens 2026 mit dem Baubeginn gerechnet werden. Der Radweg soll entlang der Staatsstraße 2338 von Sielenbach kommend linksseitig verlaufen. In Bezug auf die Einwohnerzahlen konstatierte Geiling: „Stetiges, aber nicht zu schnelles Wachstum ist etwas Gutes.“Auf baldigen Nachwuchs hofft die Gemeinde in anderer Beziehung. Hinter dem Rathaus haben Gemeindemitarbeiter auf einem ausrangierten Überleitungsmast ein Storchennest montiert. Hier soll sich ein Storchenpärchen niederlassen, so der Wunsch.