Die „große Sache“ist vom Tisch
Bei der Bürgerversammlung in Motzenhofen geht der Bürgermeister auf die anstehende Einquartierung von Asylbewerbern ein.
Seit einigen Tagen bewegt ein Thema die Leute in Motzenhofen. Es geht um die Asylbewerber, die im Oberen Siedlungsweg in diesem Ort in der Gemeinde Hollenbach erwartet werden. Bürgermeister Franz-Xaver Ziegler ging am Sonntagabend darauf ausführlich ein, als er im Rahmen der Bürgerversammlung über das aktuelle Geschehen informierte. Und er kam in seinem Bericht früher als in den anderen Orten darauf zu sprechen, dass die Vorbereitungen für die Aufnahme von Flüchtlingen bereits laufen. Nicht weniger als 70 Frauen und Männer nutzten im Schulungsraum des
Ein Wohnhaus soll vorübergehend zur Heimat der Geflüchteten werden.
Bauhofs die Gelegenheit, um sich aus erster Hand zu informieren.
Wie Ziegler darlegte, sei vor einigen Wochen ein anderes Gebäude in Motzenhofen der Regierung von Schwaben angeboten worden: „Aber die Regierung fängt nicht mit 20 Plätzen an. Das wäre eine Sammelunterkunft gewesen.“Mit der wäre aber dieser Ort überfordert gewesen. Die „große Sache“, so der Bürgermeister ist vom Tisch: „Da können wir dankbar sein, dass das so ist.“
Dann erinnerte Ziegler daran, wie im Jahr 2015 die ersten Asylbewerber in der Gemeinde Hollenbach
einquartiert wurden. 2018 verließen sie die Kommune und seither stellte sich das Thema für Hollenbach nicht mehr, ebenso wenig wie derzeit im Landkreis Aichach-Friedberg für drei andere Gemeinden.
Nun wird das Wohnhaus, das maximal 20 Geflüchteten vorübergehend zu ihrer Heimat werden soll, gerade saniert. Wie lange der Mietvertrag des Besitzers mit dem Landratsamt läuft, blieb unbeantwortet. Außerdem gab es keine Aussagen dazu, wie hoch die Miete sein wird.
Ziegler versicherte, er stünde für weitere Fragen zur Verfügung; das Gleiche gelte für das Landratsamt. Nach diesen Aussagen vonseiten des Bürgermeisters kam es nur zu einer einzigen Wortmeldung dazu: Wann kommen sie? Franz-Xaver Ziegler hatte keine Informationen darüber, wann die Asylbewerber nach Motzenhofen kommen, und auch nicht, wie lange sie voraussichtlich bleiben werden.
Im weiteren Verlauf der Bürgerversammlung gab es nur noch wenige Wortmeldungen.
• Raum für Jüngere „Wir haben nichts“, stellte Stefan Wunder fest und meinte damit einen geeigneten Raum für die jüngere Generation. Er dachte konkret an die Zehnbis 16- oder 18-Jährigen und forderte die Kommunalpolitiker auf: „Ihr müsst euch Gedanken darüber machen.“Ziegler versicherte, man werde die Anregungen besprechen.
• Bäume pflanzen Alois Lechner erinnerte daran, dass bei der Streuobstwiese Bäume nachgepflanzt werden sollten.
• Duschen gesperrt In der Schulturnhalle sind die Duschen zugesperrt. Als Grund wurde ein Befall mit Legionellen genannt.
• Handlungsbedarf bei Wegen Der Wegebauausschuss wird bei seinem nächsten Rundgang einige Stellen aufsuchen, wo Handlungsbedarf besteht. Dazu war aus dem Publikum die leicht süffisante Anmerkung zu hören: „Die Asylanten wollen auch schöne Wege vorfinden, wenn sie mal spazieren gehen.“
• Schilder verschwunden In den vergangenen Tagen sind zwei Verkehrsschilder verschwunden, eines in der Bachfeldstraße und eines am Sportplatz in Hollenbach.