Mering setzt mit Kundgebung ein Zeichen für Demokratie
Rund 500 Teilnehmer werden am 2. März auf dem Marktplatz erwartet. Die Veranstalter wollen Flagge zeigen für die Menschen mit Migrationshintergrund in der Multikultikommune.
Menschen aus über 90 Nationen leben in dem 15.000-Einwohner-Ort Mering friedlich zusammen. Und das soll auch so bleiben. Um ein Zeichen zu setzen, ruft das Aktionsbündnis „Mering ist bunt“am Samstag, 2. März, ab 15 Uhr zur Kundgebung auf dem Meringer Marktplatz auf. Angemeldet sind rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
„Mering für Demokratie und Toleranz“lautet der Titel der Veranstaltung.
Hintergrund sind laut Sprecher Peter Hörmann zum einen die schockierenden Berichte über das Treffen Rechtsextremer mit AfD-Beteiligung in Potsdam und im eigenen Landkreis in Dasing. Dabei ging es auch um Pläne, Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland auszuweisen. „Ich habe mit Menschen in meinem privaten Umfeld gesprochen: Es gibt tatsächlich einige, die sich wirklich unwohl fühlen“, sagt Hörmann. Die teils starken Wahlergebnisse der AfD zeigen, dass die Partei längst keine Splittergruppe mehr sei. „Das macht den Leuten wirklich Angst“, sagt er.
Die Demonstranten wollen für Menschen mit Migrationshintergrund ein Zeichen setzen: „Wir stehen zu diesen Leuten“, sagt Hörmann. „Wir haben die Veranstaltung für 500 Menschen angemeldet, wenn es noch mehr werden, wäre das ein Riesenerfolg.“Die Organisatoren sind noch dabei, den genauen Ablauf zu planen. Es soll auf dem Rathausplatz Musik und Ansprachen geben, von wem steht noch nicht fest. Ein Umzug ist nicht geplant. Allerdings
könnte sich Hörmann eine Menschenkette ums Rathaus vorstellen. Dazu steht noch die Abstimmung mit der Polizei aus, die den sicheren Ablauf in Mering gewährleistet.
Den Einsatz leitet vor Ort Karl Schreiner, Leiter der Polizeiinspektion Friedberg. Seine Erfahrung von anderen Demonstrationen gegen rechts: „Wenn 500 Leute angemeldet sind, können es schnell mal doppelt so viele werden.“Trotzdem geht er in Mering von einer friedlichen Veranstaltung aus. Je nach Teilnehmerzahl könne es zu
Straßensperrungen und Behinderungen im Verkehr kommen, so Schreiner.
Bürgermeister Florian Mayer, der urlaubsbedingt nicht vor Ort sein kann, findet die Kundgebung ein wichtiges Zeichen. „Wir haben einen AfD-Kreisrat aus Mering, der besonders im Brennpunkt der Ereignisse stand“, sagt Mayer. Er spielt auf Simon Kuchlbauer an, der mit seiner Beteiligung an dem Identitären-Treffen in Dasing für Empörung sorgte. Mayer stellt jedoch klar, dass er gegen jede Form von Extremismus Flagge zeige.