Vogelmayer begeistert Publikum
Der niederbayerische Musik-Kabarettist sorgt im Saal der Anwaltinger Feuerwehr an zwei Abenden mit viel Sprachwitz für volle Reihen.
Das Publikum lachte, klatschte begeistert und forderte eine Zugabe nach der anderen. Der Musik-Kabarettist Vogelmayer aus Mitterfels in Niederbayern beherrscht es, sein Publikum zu unterhalten. Man merkt dem Künstler an, dass er Erfahrung hat. Bei rund 200 Auftritten pro Jahr bietet er „bayerische Unterhaltung für Hirn, Herz und Humor“, so beschreibt er die Auftritte selbst in seinem Flugblatt. Thomas Mayer, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, steht seit 2003 – nach zwei Semestern Philosophie – auf der Bühne und hat sich seit 2015 hauptberuflich dem bayerischen Kabarett verschrieben.
Im Saal der freiwilligen Feuerwehr in Anwalting kam er beim Publikum bestens an. Das Büchereiteam des Affinger Bücherstüberls
bewies ein gutes Händchen bei der Auswahl. Rita Hartl freute sich sichtlich, als auch beim zweiten Abendtermin der Saal nahezu voll besetzt war – ähnlich wie am Vorabend. Jeweils rund 100 Besucherinnen und Besucher ließen sich gerne von dem Niederbayern unterhalten.
Gleich zu Beginn des Abends „analysierte“der Musik-Kabarettist sein Publikum: In der ersten Reihe säßen stets die, die „mitmachen“wollten. Schnell waren auch die jüngsten Gäste und die „Junggesellen“herausgefunden. Über Letztere sagte der selbst ernannte „Ed Sheeran aus Straubing“, dass sich die Junggesellen zwar nicht vermehrten, aber aussterben würden sie auch nicht.
Vogelmayer erzählte, dass er in der Kirche gewesen sei und vergeblich versucht habe, dort Ameisen zu beobachten. Das sei aber nicht erfolgreich gewesen, da Ameisen „in Sekten“seien. Der
begeisterte und heimatverbundene Künstler zeigte viel Sprachwitz und erläuterte, dass das Gendern mittlerweile auch im Baumarkt
angekommen sei. Das sei ihm bei seinem letzten Besuch dort aufgefallen: „MalerfarbeInnen“.
Philosophische Fragen stellten sich ihm auch: Sei ein Raumschiff voller Frauen etwa unbemannt? Katholiken auf einer Demonstration: Sind das dann etwa Protestanten? Mit zahlreichen Witzen dieser Art unterhielt Vogelmayer sein Publikum und korrigierte immer mal wieder das Niveau der Witze. Nebenbei gab es Ratschläge für die noch Unverheirateten. Darunter etwa den Tipp eines 95-jährigen Ehemannes, spät zu heiraten: Dann „dauert es nicht so lange“. Dazu passend fand Vogelmayer schnell heraus, dass wohl manche „Männer nicht freiwillig“mitgekommen seien.
Er erzählte von seinen persönlichen Erfahrungen auf eine humorvolle Art, die beim Publikum sehr gut ankam. Seine Liebe zum bayerischen Dialekt und zu bayerischen Lebensweisheiten verpackte er in Geschichten und Lieder. Beeindruckend war die bayerische Wegbeschreibung für Hans-Jürgen aus der Uckermark, der leider den Weg niemals fand. In seinem Lied „Da bin i dahoam“breitete Vogelmayer ein wahres Feuerwerk an bayerischen Eigentümlichkeiten aus: von den Haferlschuhen bis zum Maibaum
Ist ein Raumschiff voller Frauen unbemannt?
über die Nationalmannschaft, die in einem Verein spielt, ist alles dabei. Schlussfolgernd sagt er „Heimat is a Gfui.“Jeder solle sein Glück finden, wo dies auch immer sei, betonte Vogelmayer.
Rita Hartl machte das Publikum auf einen weiteren Termin am Donnerstag, 11. Juli, aufmerksam: Volker Keidel liest dann aus seinem Buch „Wer alkoholfreies Radler trinkt, hat sich schon aufgegeben. Einer gegen alle Trends“.