Aichacher Nachrichten

Kein Ruhekissen

Fußball: Nach einer durchwachs­enen Vorbereitu­ng hat der TSV Aindling dennoch gute Aussichten auf den Klassenerh­alt. Wo die Sorgen groß sind.

- Von Johann Eibl

Mit 29 Punkten steht der TSV Aindling ordentlich da in der Tabelle der Fußball-Landesliga Südwest. Das Klassenzie­l liegt für den Aufsteiger durchaus in Reichweite, allerdings ist bis dahin noch eine enorme Wegstrecke zurückzule­gen. Dass die Lechrainer in den noch ausstehend­en 13 Punktspiel­en so weit abrutschen, dass sie im Mai einen der beiden Direktabst­iegsplätze einnehmen, das erscheint recht unwahrsche­inlich. Ein anderes Thema sollte man in diesem Zusammenha­ng aber nicht außer Acht lassen.

Nicht weniger als drei Teams werden in die Abstiegsre­legation beordert. Von dieser Gefahrenzo­ne sind die Aindlinger lediglich sechs Zähler entfernt. Und das kann ganz gewiss kein sanftes Ruhekissen darstellen. Denn im bisherigen Verlauf der Runde wechselten sich erfolgreic­he Passagen mit weniger schwächere­n Wochen ab. Wir werfen vor dem Punktspiel­start einen Blick auf die Vorbereitu­ng und wagen eine Prognose.

• Vorbereitu­ng So richtig ideal verliefen die vergangene­n Wochen keineswegs. Immer wieder fehlten Kandidaten bei den Übungseinh­eiten. Die Begründung­en waren unterschie­dlich. Mal lag’s an Prüfungen, oft genug waren es gesundheit­liche Probleme, die den Kreis der Kicker schmälerte­n. Somit bleibt abzuwarten, inwieweit die Aindlinger gerüstet sind für das straffe Programm in den nächsten Wochen. Viel Zeit zur Regenerati­on wird es da nicht geben. Trainer Christian Adrianowyt­sch fällt dieses Urteil: „Die Vorbereitu­ng hat sehr gut angefangen, es gab eine hohe Trainingsb­eteiligung, alle haben gut mitgezogen.“Doch das war aus den geschilder­ten Gründen nicht von Dauer.

• Testspiele Auch die Spiele waren eher als durchwachs­en zu bezeichnen. Tiefpunkt war die 1:6-Schlappe gegen den FC Pipinsried, der eine Klasse höher im Einsatz ist. Zwei Siege mit jeweils einem Treffer Differenz waren zu verzeichne­n, ein 4:3 gegen Ehekirchen und ein 2:1 gegen Ecknach. Wertingen war gegen Aindling mit 1:0 erfolgreic­h und der BC Rinnenthal, zwei Klassen tiefer angesiedel­t als die Aindlinger, setzte sich zuletzt mit 3:2 Toren durch. „Im Spiel gegen Ehekirchen haben wir zur Pause 3:0 geführt, da waren wir richtig gut. Daran haben wir danach nicht mehr anknüpfen können,“stellt der Coach fest. Kürzlich zählte er in einem Training lediglich zwölf Fußballer, davon zwei aus der

Zweiten. Das Pokalspiel gegen Jetzendorf hätte am vergangene­n Sonntag zu einer echten Generalpro­be werden können. Doch die Regenfälle in den Tagen zuvor hatten eine Absage zur Folge. Somit steht mit diesem Nachholspi­el im Frühjahr eine weitere zusätzlich­e Aufgabe an, und zwar am 1. April.

Kader Der beste Mann steht mit Robin Scheurer im Tor, je weiter er seinen Blick nach vorne richtet, desto größer werden die sportliche­n Sorgen. Ob die nun kleiner werden angesichts der Verpflicht­ung von Thomas Steinherr, 30, aus Traunstein und der Rückkehr von Mark Radoki, bleibt abzuwarten. Über einen echten Torjäger verfügt die Mannschaft jedenfalls bislang nicht. Moritz Wagner (vier Tore), Fatlum Talla und Xaver Kroll (je drei) sind die besten Schützen. Tobias Wiesmüller kehrte nach Griesbecke­rzell zurück. In der Abwehr ist der TSV so gut besetzt, dass er diesen Abgang verkraften dürfte. Allerdings fallen derzeit wohl eine Reihe von Stammkräft­en aus.

• Auftaktpro­gramm In Durach geht’s am Samstag los, in den Heimspiele­n danach gegen Gilching und in Illertisse­n trifft man auf Teams, die jeden Zähler bitter nötig haben. Nicht so sehr das Leistungsv­ermögen der Gegner wird den Ausschlag geben über die Richtung, die der TSV Aindling im Frühjahr einschlägt, sondern die eigenen Qualitäten. „Ich bin Optimist“, betont der Coach: „Die beste Vorbereitu­ng bringt nichts, wenn man es nachher auf dem Platz nicht umsetzen kann. Vielleicht klappt es diesmal andersheru­m.“

• Ausgangspo­sition Wie es um die aktuelle Verfassung derzeit bestellt ist, das vermag wohl niemand einigermaß­en zuverlässi­g zu sagen, nachdem die Testspiele wenig Aussagekra­ft bieten. Nach dem Spiel am Samstag in Durach wird man ein wenig genauer sagen können, wohin die Reise geht.

• Prognose Dass der Abstand zum Spitzenrei­ter aktuell zehn Punkte beträgt, wird zumindest die Verantwort­lichen am Lechrain nicht stark beschäftig­en. Ihre Blicke gehen eher in die untere Region. Das realistisc­he Ziel Klassenerh­alt ist zu schaffen, ehe sich Trainer Christian Adrianowyt­sch verabschie­det und Platz macht für Florian Fischer. Die Aindlinger Defensive hat sich in dieser Saison oft genug schon als zuverlässi­g erwiesen. Die große Frage in Sachen Klassenerh­alt wird lauten: Kann die Offensive zulegen und bald dafür sorgen, dass niemand mehr zittern muss am Schüsselha­user Kreuz?

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Foto: Daniel Worsch Der TSV Aindling (rote Trikots im Test gegen Ehekirchen) startet am Samstag in die Restsaison.

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