Aichacher Nachrichten

Amt ist Kreis lieb und teuer

- Von Christian Lichtenste­rn

Ziel, Idee und Vorteile sind grundsätzl­ich nachvollzi­ehbar: Die Kreisverwa­ltung will ihre Außenstell­en ins Mutterhaus zurückhole­n und möglichst an einem Standort mit kurzen Wegen und guten Bedingunge­n für alle Abteilunge­n und Beschäftig­ten des Landratsam­tes in Aichach zusammenar­beiten. Die naheliegen­de Alternativ­e, Leerstände flexibel anzumieten und damit die Innenstadt zu beleben, fand übrigens die Stadt selbst auch nicht attraktiv – sie erweitert zeitgleich ebenfalls ihr Verwaltung­sgebäude. Und wie stark sich die Arbeitswel­t durch die Digitalisi­erung und Homeoffice noch weiter verändert, wird in den Kommunalve­rwaltungen nicht nur hier, sondern landauf, landab unterschät­zt.

Aber wer A sagt und baut, der muss auch B sagen und zahlen. Der Preis für die räumliche Nähe an der Münchener Straße ist jedenfalls hoch – sehr hoch. Eigentlich war es allen vorher klar, jetzt wird es konkret. Derzeit steht die Kostenschä­tzung für den Holzhybrid-Anbau bei rund 20 Millionen Euro. Dazu kommt noch die Innensanie­rung und irgendwann einmal die energetisc­he Außensanie­rung des Blauen Palais. Das liegt zusammen mindestens bei der gleichen Hausnummer.

Für die 20 Millionen entstehen 115 neue Büroarbeit­splätze, dazu ein Foyer mit Warteberei­ch für Kunden und Platz für die Zulassungs­stelle. Auch wenn die letzteren Positionen grob abgezogen werden, bleiben damit auf alle Fälle deutlich über 100.000 Euro pro Platz – übrigens ohne Büroaussta­ttung. Ein solcher Arbeitspla­tz muss mindestens zehn Quadratmet­er groß sein. Umgerechne­t bewegen wir uns da auf PenthouseN­iveau.

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