Amt ist Kreis lieb und teuer
Ziel, Idee und Vorteile sind grundsätzlich nachvollziehbar: Die Kreisverwaltung will ihre Außenstellen ins Mutterhaus zurückholen und möglichst an einem Standort mit kurzen Wegen und guten Bedingungen für alle Abteilungen und Beschäftigten des Landratsamtes in Aichach zusammenarbeiten. Die naheliegende Alternative, Leerstände flexibel anzumieten und damit die Innenstadt zu beleben, fand übrigens die Stadt selbst auch nicht attraktiv – sie erweitert zeitgleich ebenfalls ihr Verwaltungsgebäude. Und wie stark sich die Arbeitswelt durch die Digitalisierung und Homeoffice noch weiter verändert, wird in den Kommunalverwaltungen nicht nur hier, sondern landauf, landab unterschätzt.
Aber wer A sagt und baut, der muss auch B sagen und zahlen. Der Preis für die räumliche Nähe an der Münchener Straße ist jedenfalls hoch – sehr hoch. Eigentlich war es allen vorher klar, jetzt wird es konkret. Derzeit steht die Kostenschätzung für den Holzhybrid-Anbau bei rund 20 Millionen Euro. Dazu kommt noch die Innensanierung und irgendwann einmal die energetische Außensanierung des Blauen Palais. Das liegt zusammen mindestens bei der gleichen Hausnummer.
Für die 20 Millionen entstehen 115 neue Büroarbeitsplätze, dazu ein Foyer mit Wartebereich für Kunden und Platz für die Zulassungsstelle. Auch wenn die letzteren Positionen grob abgezogen werden, bleiben damit auf alle Fälle deutlich über 100.000 Euro pro Platz – übrigens ohne Büroausstattung. Ein solcher Arbeitsplatz muss mindestens zehn Quadratmeter groß sein. Umgerechnet bewegen wir uns da auf PenthouseNiveau.