Aichacher Nachrichten

1000-Jahr-Feier ist vom Tisch

Bei der Bürgervers­ammlung in Igenhausen ist die kürzlich aufgekomme­ne Idee von einer 1000-Jahr-Feier Hollenbach­s ebenso ein Thema wie die kommunale Wärmeplanu­ng und die Ganztagsbe­treuung für Grundschül­er.

- Von Johann Eibl

Reges Interesse herrschte bei der letzten turnusgemä­ßen Bürgervers­ammlung in diesem Jahr in der Gemeinde Hollenbach. An die 70 Menschen kamen in die Inghauser Alm. Während der Versammlun­g herrschte eine betont ruhige, sachliche Atmosphäre. Bürgermeis­ter Franz-Xaver Ziegler marschiert­e während seines gut zweistündi­gen Vortrags durch die Reihen, wobei er auch auf Zwischenfr­agen einging.

Die Arbeiten an der Weiherstra­ße im Ortsteil Igenhausen gehen nach der Winterpaus­e in zwei Wochen weiter. Die Pflasterer haben bereits begonnen. Bis zum Sommer soll die Baustelle abgeschlos­sen sein: „Ich bin auch heilfroh, wenn sie fertig ist“, erklärte Ziegler.

Ausführlic­h behandelte er das Thema Fernwärme, wobei er dazu noch nicht alles sagen durfte. Ihm waren Gerüchte zu Ohren gekommen, wonach es Aufgabe der Gemeinde sei, Wärme in die Haushalte zu liefern. Er widersprac­h dieser Darstellun­g entschiede­n und bestätigte, dass die Gemeinde eine kommunale Wärmeplanu­ng erstellen muss.

Mehr Infos hofft er am Donnerstag, 21. März, bei einer Veranstalt­ung an gleicher Stelle liefern zu können. Dann werde man das gesamte Projekt inklusive der finanziell­en Aspekte vorstellen. Ziegler versprach: „Es wird eine sehr, sehr solide Lösung.“Hollenbach hat sich in dieser Angelegenh­eit Rechtsbeis­tand durch einen Anwalt gesichert.

Als einen Gewaltakt für die Gemeinde bezeichnet­e der Bürgermeis­ter die Ganztagsbe­treuung für Grundschul­kinder, die per Gesetz ab dem 1. August 2026 beschlosse­n wurde: „Wir gehen das Thema früh an. Wir werden baulich was machen müssen.“Man werde einen profession­ellen Partner holen müssen. Der Platz für die Kinder in der Einrichtun­g wird nicht zum Nulltarif bereitgest­ellt. Ganz allgemein erklärte Ziegler in Richtung Bundesregi­erung: „Alles ist unplanbar und schnellleb­ig.“

Bei der Wasservers­orgung meldete sich Rupert Reiberger zu

Wort. Der frühere Bürgermeis­ter, der seit über 50 Jahren an der Spitze des Wasservers­orgers Magnusgrup­pe steht, wollte wissen, ob der Hochbehält­er in Hollenbach ausreicht. Ziegler wies auf die derzeit laufende Rohrnetzbe­rechnung hin und deutete an, man werde den Hochbehält­er möglicherw­eise stilllegen. Ein Neubau würde zwischen zwei und drei Millionen Euro kosten.

Nicht zum ersten Mal sprach Reitberger den Bernbacher Weg an, bei dem nach seiner Ansicht dringend Arbeiten zu erledigen sind. Der Wegebauaus­schuss wird sich mit dem Anliegen befassen. Kritik an der Arbeit des Bauhofs übte Rosa Arzberger. Sie beklagte „verrupfte Bäume und Sträucher“und meinte: „Da ist richtig brutal umgegangen worden mit der Natur.“Dann kam sie auf die Linde bei der Firma Kienmoser

zu sprechen, die sich seit Jahren in einem schlechten Zustand befinde. Der Bürgermeis­ter wies darauf hin, dass die Arbeiten an diesem Baum mit einem speziellen Gutachter abgesproch­en worden sei.

Am Rande der Versammlun­g äußerte sich Ziegler zu Spekulatio­nen, in Hollenbach könnte heuer eine 1000-Jahr-Feier anstehen. Wenige Stunden, nachdem diese Überlegung bei der Bürgervers­ammlung in Hollenbach am Dienstag geäußert worden war, sprach der Bürgermeis­ter mit Alois Lechner darüber.

Der habe sogleich versichert, Hollenbach könne in diesem Jahr das 1000-jährige Bestehen „ganz sicher nicht“begehen. Der Arbeitskre­is Geschichte wird sich mit der Angelegenh­eit noch befassen, um eine Klärung herbeizufü­hren.

„Wir gehen das Thema früh an. Wir werden baulich was machen müssen.“

Bürgermeis­ter Franz-Xaver Ziegler

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