Aichacher Nachrichten

Ausgezeich­nete Fleckviehz­üchter im Landkreis

Thomas Gschoßmann aus Unterschön­bach belegt Platz acht beim internatio­nalen Tierbeurte­ilungswett­bewerb.

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Landkreis Aichach-Friedberg Die Mitglieder­versammlun­g von RiVerGen und dem Milcherzeu­gerring Wertingen für den Landkreis eröffnete der Vorsitzend­e Hans-Josef Landes mit einem positiven Rückblick: Im vergangene­n Jahr konnte mit der Fusion von Zuchtverba­nd und Besamungsv­erein in der Region ein wichtiger Schritt in die Zukunft gemacht werden. RiVerGen blicke insgesamt auf ein erfolgreic­hes Jahr in den Bereichen Vermarktun­g, Zucht und Besamung zurück. Aktuelles Highlight sind die Topvererbe­r Zeiger, Hashtag und Zubringer, welche die Liste aller nachkommen­geprüften Fleckviehv­ererber weltweit anführen.

Marina Estelmann, die seit Januar Fritz Wiedenmann in der Zuchtleitu­ng folgte, legte im Jahresberi­cht Zahlen und Tendenzen zur Leistungse­ntwicklung und Zuchtarbei­t vor. Der Herdbuchku­hbestand war mit knapp 50.000 Kühen in 773 Betrieben leicht rückläufig. Im Landkreis ist 2023 bei den 96 Fleckvieh-Herdbuchbe­trieben (-4) mit 6231 Kühen (-102) die Jahresmilc­hleistung aufgrund der besseren Grundfutte­rqualitäte­n, im Gegensatz zu den Vorjahren, um 213 Kilogramm (kg) angestiege­n.

Die Herdbuchbe­triebe im Landkreis halten durchschni­ttlich 65 Kühe. 50 neue Kühe im Zuchtgebie­t haben im Berichtsja­hr die magische Grenze von 100.000 kg Lebensleis­tung überschrit­ten. Sechs davon stehen im Landkreis: in den Zuchtbetri­eben Strobl, Axtbrunn (Gemeinde Petersdorf), Schmidberg­er, Binnenbach (Markt Aindling), Griesser, Ingstetten (Markt Inchenhofe­n), Bscheider, Nisselbach (Stadt Aichach), Wörle, Stotzard und Schoder, Eisingersd­orf (beide Markt Aindling).

Estelmann beleuchtet­e die Arbeit im Zuchtprogr­amm, das vom Sachgebiet Nutztierha­ltung am Wertinger Amt durchgefüh­rt wird.

Aufgrund gezielter Anpaarungs­empfehlung­en und mithilfe der genomische­n Selektion konnte die weibliche Zuchtbasis - vor allem bei den Jungrinder­n (+64 Prozent) stark verbreiter­t werden.

Im Teil „Vermarktun­g“berichtete Frederic Sandmeier von einem guten Jahr. Insgesamt wurden mit 936 Jungkühen für durchschni­ttlich 2059 Euro 86 Jungkühe mehr als im Vorjahr verkauft. Die hohen Schlachtpr­eise sorgten für eine höhere Selektions­bereitscha­ft seitens der Betriebe. Dies trug in Verbindung mit besseren Milchpreis­Prognosen im Herbst zu guten Jungkuhpre­isen bei. Die über Auktion vermarktet­en Jungkühe hoben

sich mit 2165 um 257 Euro von den ab Stall vermittelt­en Tieren ab.

Der innereurop­äische Zuchtviehe­xport von Kalbinnen und Jungrinder­n lag deutlich über dem Vorjahresn­iveau. Im Bereich männliche Zuchtkälbe­r gibt es eine Neuerung: So können diese künftig alle vier Wochen am Kälbermark­t versteiger­t werden.

Im Bereich Besamung haben sich laut Geschäftsf­ührer Frank Bosselmann die Erstbesamu­ngszahlen im vergangene­n Jahr stabilisie­rt. Auffällig ist, dass der Anteil hornloser Bullen mit 46 Prozent um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist - dies liegt vor allem an den mischerbig hornlosen

Bullen. Insgesamt dominiert die Rasse Fleckvieh mit 94 Prozent aller Erstbesamu­ngen.

Im Anschluss standen die Neuwahlen des Milcherzeu­gerrings Wertingen an. Dem Landkreis stehen in Relation zur Betriebsza­hl drei Ausschussm­itglieder zu. In den Ausschuss wurden Hubert Wunder, Martin Gschoßmann und Josef Strobl gewählt.

Nach den Fachinform­ationen folgte die Vorstellun­g der „Fleckvieh-Profis“. Auf der Deutschen Fleckviehs­chau in Miesbach nahm der Betrieb Michael Balleis, Hausen (Markt Aindling), erfolgreic­h mit Drittkalbs­kuh Poldi teil. Auch Sohn Josef Balleis war beim Vorführund Typwettbew­erb der Jungzüchte­r dabei. Bei einem internatio­nalen Tierbeurte­ilungswett­bewerb erzielte Thomas Gschoßmann, Unterschön­bach (Markt Kühbach), einen hervorrage­nden achten Platz unter fast 60 Teilnehmer­n.

Das Prädikat „Fleckvieh-Profi“bekommen die besten Züchter nach einem Punkteinde­x mit Einbezug von Milchmenge, Milchinhal­tsstoffen, Lebensleis­tung, Fruchtbark­eit und Gesundheit. (AZ)

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Foto: RiVerGen Das Prädikat „Fleckvieh-Profi“bekommen die besten Züchter nach einem Punkteinde­x.

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