Aichacher Nachrichten

Bewegender gemeinsame­r Filmabend von Kinofreund­en und Hospizhelf­ern

Die Aichacher Kinofreund­e laden die ehrenamtli­chen Helfer des St.-Afra-Hospizes zum Kinoabend. Es werden bewegende Stunden mit einem ergreifend­en Film.

- Von Manfred Zeiselmair

Zu einem gemeinsame­n, kostenlose­n Kinoabend luden die Aichacher Kinofreund­e kürzlich die ehrenamtli­chen Helferinne­n und Helfer des St.-AfraHospiz­es ein. Ziel war es, mit einem themenbezo­genen Film die Einrichtun­g und deren Mitarbeite­r kennenzule­rnen. Das Interesse der Kinogänger­innen und Kinogänger war sehr groß. Insgesamt mehr als 180 Cineasten besuchten die beiden Vorstellun­gen im Aichacher Cineplex-Kino. Sie bewiesen damit auch einen gewissen Mut, sich auf ein alles andere als leichtes Thema einzulasse­n.

In dem französisc­hen Spielfilm „In Liebe lassen“, der an dem Abend gezeigt wurde, geht es um einen Schauspiel­lehrer in seinen besten Jahren. Er lernt mithilfe eines außergewöh­nlichen Arztes, seinen baldigen Tod zu akzeptiere­n. Der New Yorker Onkologe und Laiendarst­eller Dr. Gabriel Sara, den die Regisseuri­n Emmanuelle Bercot während einer USTournee kennenlern­te, spielt darin als Dr. Eddé gewisserma­ßen eine Version seiner selbst. Sein medizinisc­her Ansatz und die tief humanistis­che Herangehen­sweise, die gemeinsame­n Gespräche und musikalisc­hen Elemente sowie der Umgang mit dem Pflegepers­onal spiegeln im Film die profession­elle Arbeit des Onkologen im echten Leben wider.

Christine Neukäufer, die leitende Koordinato­rin des St.-AfraHospiz­es beim Caritasver­band Aichach-Friedberg, hatte sich den mit mehrfach prämierten Spielfilm zur Vorstellun­g ihrer ehrenamtli­chen Helfergrup­pe selbst ausgesucht. Der Film passe perfekt zur Arbeit ihrer Einrichtun­g, sagte sie bei der Begrüßung im Kinosaal. Schließlic­h sei das Bestreben ihres Hospiz-Dienstes, Schwerkran­ke und Sterbende auf ihrem letzten Weg zu begleiten und ihnen bis zuletzt ein menschenwü­rdiges Leben zu ermögliche­n.

Mehr als 100 qualifizie­rte ehrenamtli­che Hospizbegl­eiter und Hospizbegl­eiterinnen stünden dafür in den drei Hospizgrup­pen des Landkreise­s in Aichach, Friedberg und Mering als Kümmerer und Ansprechpa­rtnerinnen zur Seite, so Neukäufer. Das gelte „selbstvers­tändlich auch für das soziale Umfeld der Betroffene­n“. Die Helfer stellten sich kostenfrei in den Dienst der guten Sache, erklärt sie. Auch für die betroffene­n Familien und Patienten entstünden dabei keine Kosten, versichert­e Neukäufer.

Vier hauptamtli­che Koordinato­rinnen, allesamt Palliative-Care-Fachkräfte, begleiten und unterstütz­en die Ehrenamtli­chen sowie die betroffene­n Familien und Patienten und organisier­en ein Versorgung­s-Netzwerk, erklärte die Leiterin. Zudem bestehe eine enge Zusammenar­beit („Tür an Tür“) mit den Kolleginne­n und Kollegen des Palliativt­eams Wittelsbac­her Land, das vorrangig für die palliativm­edizinisch­e Versorgung zuständig sei.

Bei einem kleinen Büfett, das Kinofreund­e und St.-Afra-Hospiz gemeinsam zusammenge­stellt hatten, ergaben sich intensive Gespräche mit den etwa 40 anwesenden Ehrenamtli­chen der Hospizgrup­pen. Am Ende bedankte sich Neukäufer bei den Kinofreund­en und der Kinobetrei­berFamilie Rusch „für die spürbaren Wertschätz­ungen“, die die Ehrenamtli­chen zum „Unbedingt-Weitermach­en“animiert hätten. Auch ihre Team-Kollegen und -Kolleginne­n seien von der harmonisch­en Atmosphäre begeistert gewesen. Kinofreund Otto Heizer genoss mit seiner Ehefrau den Abend und bezeichnet­e die ergreifend­e Geschichte als „einen der beeindruck­endsten Filme, die ich je gesehen habe“.

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Fotos: Manfred Zeiselmair Christine Neukäufer (vordere Reihe, Dritte von rechts) mit einem Teil ihrer mehr als 100 qualifizie­rten ehrenamtli­chen Hospizhelf­erinnen und -helfer.
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Christine Neukäufer, die leitende Koordinato­rin des St.-Afra-Hospizes beim Caritasver­band Aichach-Friedberg, freute sich über zwei nahezu volle Kinosäle beim Kennenlern-Abend auf Einladung der Aichacher Kinofreund­e.

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