Theater-Premiere: Tante Berta muss unter die Haube
Theaterzeit im Arnhofer Stadl: Mit dem Stück „Der ledige Bauplatz“begeistern die Leahada Theaterfreunde am ausverkauften Premierenwochenende das Publikum.
Im Arnhofer Stadl ist wieder Theaterzeit. Dort präsentierten die Leahada Theaterfreunde am Wochenende vor ausverkauften Reihen das Stück „Der ledige Bauplatz“.
Die alt gewordene Berta soll schnell noch an den Mann gebracht werden. Denn laut Testament ihres Vaters muss eine ihrer beiden Schwestern, Karola und Mathilde, Berta so lange bei sich im Haus behalten, bis sie einen Mann gefunden hat. Doch Berta ist alles andere als ein Selbstläufer auf dem Heiratsmarkt: Sie liebt Schnaps, Bier und Zigarren mehr als Wasser, Seife oder die Arbeit.
So gibt der Familienrat mit Karl-Otto und Karola einen Bauplatz dazu, damit sich leichter ein Mann für Berta findet. Christopher Grimm brilliert in einer wie für ihn geschriebenen Rolle mit Mimik und Gestik und Doris Stadler meistert das Spiel exzellent mit Souveränität. Bertas zweite Schwester Mathilde und ihr Mann Hugo unterstützen das Vorhaben, da sie
Berta keinesfalls bei sich aufnehmen wollen. Sabine Mayer macht sich perfekt in der zweiten Schwesterrolle und mischt ordentlich mit im turbulenten Geschehen auf der Bühne. Johannes Grünwald glänzt aussagekräftig mit bayerischem Temperament.
Eine Heiratsanzeige wird schnell inseriert und obwohl Berta ihren Lebensstil in keiner Weise ändern will, melden sich Bewerber. Der Bauplatz zieht. Ein Durcheinander kommt auf, als Pfarrer Ludwig König auftaucht: Michael Katzenschwanz ist als Geistlicher locker-flockig im Metier unterwegs und sorgt für erstklassige Atmosphäre, denn er sucht ein Zimmer und keine Braut. Die Verwechslungen sind abzusehen. Dann meldet sich auch noch Heiratsbewerber Helmut Birnstengel. Diese Rolle ist Hans Schweizer wie auf den Leib geschneidert. Birnstengel nimmt schließlich in Kauf, Berta angesichts des Bauplatzes als seine zukünftige Frau zu akzeptieren.
Gefasstheit im turbulenten Theaterstück verkörpern Kurt, Sohn von Karl-Otto, und Schwiegertochter
Irmi – gespielt von Michael Lapperger, der hervorragend alle Parteien tatkräftig immer wieder einzuordnen weiß, und von Kathrin Schweizer, die großartig mit Courage den Ruhepol gibt, der Partei für Berta ergreift, wenn die anderen nur die Geschäfte im Vordergrund sehen. So lässt Karl-Otto keine Hinterhältigkeit aus, um das
Größtmögliche für sich herauszuholen. Berta nimmt die Sache schließlich selbst in die Hand und zeigt der ganzen Verwandtschaft, wo der Bartl beziehungsweise die Berta den Most holt. Zita Raselli versteht es mit Charme und List, Derbheit und Verführungskunst fantastisch, diese Rolle lebendig werden zu lassen.
Unterstützt wird Berta von ihrem Nachbarn Franz, grandios von Leonhard Scherer inszeniert, der mit einer erfundenen Ölquelle alle rationalen Gedanken von Bertas Umgebung in den Hintergrund wandern lässt und kurzerhand einen Scheich verkörpert. So gibt es ein Ende, das wie selten sonst im Leben der Habgier ihre Quittung und Berta ihren Mann zukommen lässt. Als Souffleuse unterstützt Sandra Schweizer die Theatergruppe. Tanja Brzenskott versieht die Laienspieler mit einer exzellenten Maske.
Die Besucherinnen und Besucher der Premiere quittierten die Premiere mit vielen Lachern und Szenenapplaus auf das Stück von Autorin Regina Rösch sowie die Inszenierung der Gruppe um Regisseur und Theaterchef Hans Schweizer.
Termine Weitere Vorstellungen finden an den Wochenenden 9./10. März und 16./17. März jeweils ab 19.30 Uhr im Arnhofer Stadl statt. Restkarten können bei Familie Schweizer täglich ab 18 Uhr unter Telefon 08257/8943 reserviert werden.