Das Stadtmuseum braucht den Spaßvermittler
Auf der Internetseite heißt es: „Das Stadtmuseum Aichach widmet sich auf rund 1000 Quadratmetern der Geschichte und Kultur der Stadt Aichach und ihres Umlandes. Der zeitliche Bogen erstreckt sich von den Anfängen der Stadt im Mittelalter bis hin zu den großen Veränderungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.“Das Stadtmuseum beschäftigt sich also mit längst vergangenen Zeiten. Welches Kind oder welcher Jugendliche würde aufgrund dieser nüchternen Beschreibung sofort Fan und Dauergast dieses Museums werden?
Wohl nur die wenigsten, sehr geschichtsinteressierten jungen Menschen. Umso wichtiger ist es, dass es im Stadtmuseum mit Emanuel Schormair einen Beauftragten für Bildung und Vermittlung gibt. Er überträgt die Themen für junge Besucherinnen und Besucher in die heutige Zeit und macht sie für diese greifbar und spannend. So werden Wappen gebastelt, Butter wie zu früheren Zeiten hergestellt, Licht ohne Strom erzeugt und Märchen erzählt. Schormair und seine Kolleginnen und Kollegen schaffen es, die Aichacher Museen lebendig zu machen. Mit viel Leidenschaft und neuen, kreativen Ideen wollen sie alle Bürgerinnen und Bürger ins Museum locken. Dabei gibt es nicht nur für die jüngeren, sondern für alle Altersklassen Angebote zum Mitmachen und Mitgestalten.
Schormairs halbe Stelle ist allerdings bis Ende 2024 befristet. Ob sie erhalten bleibt, entscheidet der Aichacher Stadtrat. Natürlich kostet diese „zusätzliche“Stelle der Stadt Geld und angesichts klammer Kassen müssen alle – nicht dringend notwendigen – Ausgaben überdacht werden. Aber: Diese Stelle bringt einen so großen Gewinn für Aichach, dass sie nicht gestrichen werden darf. Womöglich lässt sich dieser Gewinn noch nicht an deutlich gestiegenen Besucherzahlen ablesen, was das erklärte Ziel ist. Aber es wird sich herumsprechen, dass das Aichacher Stadtmuseum nicht langweilig ist, sondern Spaß macht. Viele Ideen sind dabei noch gar nicht umgesetzt.