Chikh hält Sieg fest
Die Handball-Männer des TSV Aichach siegen trotz geringer Ausbeute von 22 Toren. Die Frauen aus der Paarstadt bejubeln den fast sicheren Klassenerhalt.
Der Monat März hätte für die Handball-Abteilung im TSV Aichach nicht besser starten können. Denn am Sonntag feierten Frauen wie Männer jeweils knappe Auswärtssiege. Die Handballerinnen setzten sich in der Landesliga beim PSV München mit 33:30 Toren durch, die Handballer behielten in der Bezirksoberliga beim Team zwei des TSV Haunstetten mit 22:21 die Oberhand. Damit nehmen die beiden Teams Rang drei ein.
• Frauen Trainerin Christina Seidel ist bekannt dafür, dass sie Vorsicht walten lässt, wenn es darum geht, die Lage in der Tabelle zu kommentieren. Doch nun wollte sie nicht mehr vom Bangen um den Klassenerhalt reden: „Das dürfte reichen.“Die Münchnerinnen waren körperlich gesehen zwar „massivst überlegen“, wie sie verglich. Doch das machten die Gäste mehr als wett. Das galt beispielsweise für Lena Mahl, die gleich zehnmal traf und sich auf 92 Saisontore steigerte. „Die spielt extrem gut mit ihrer Dynamik“, lobte Seidel. „Die Freude ist riesengroß.“Nicht allein das Ergebnis gefiel ihr sehr, sondern auch die Tatsache, dass viele Fans mitgereist waren.
„War wieder eine kämpferische Leistung“, urteilte die Kühbacherin, aber wie im vergangenen Heimspiel fielen ihr auch diesmal zu viele technische Fehler ins Auge. Das PSV-Team führte bereits mit 7:3 und 8:4, doch dann zündete Aichach den Turbo. Was diesen Auswärtssieg so wertvoll machte: Er wurde mit nur einer Torhüterin errungen. Vildan Acar hatte sich eine Knöchelverletzung zugezogen, sodass diesmal Silke Arnold 60 Minuten zwischen den Pfosten stand. Kathleen Halfter war zwar dabei und hätte bei Bedarf auch eingreifen können. Doch ihr Name tauchte nicht auf dem Spielberichtsbogen auf, damit sie weiter uneingeschränkt fürs Team zwei parat steht.
TSV Aichach Arnold, Walther, Vlahinic (7/5), A. Rappel, Schrempel (3), Seker, Bscheider (2), Widmayr, Leis (4), Mahl (10/1), Wonnenberg (3), M. Rappel (2), Fischer (2). 9:7 3:5.
• Männer 22 Treffer reichen im Handball heute nur selten zum Gewinn der beiden Punkte. Die Männer des TSV Aichach kamen beim TSV Haunstetten auf diese Zahl und gingen als Sieger vom Parkett, weil der Gegner einmal weniger hatte jubeln dürfen. Es war in verschiedener Hinsicht ein bemerkenswertes Spiel. „Wir sind gar nicht ins Tempo gekommen“, kritisierte Spielertrainer Stefan Knittl die Startphase: „Unsere Abwehr ist gut gestanden, zweite Halbzeit noch deutlich besser.“Nach einem 3:8-Rückstand hatte Fritz Clauß mit drei Treffern großen Anteil an der erfolgreichen Aufholjagd. Oliver Huber konnte nach seiner Verletzungspause erstmals wieder
Siebenmeter Zeitstrafen
eingreifen und holte einige Siebenmeter heraus. Sebastian Leopold machte – so der Coach – am Ende einen richtig guten Job, als er zweimal dem Gegner den Ball annahm.
Die letzten Sekunden hatten es in sich. Es waren nur noch zwei Sekunden zu absolvieren, als Tim Porterfield einen Haunstetter Handballer beim Einwurf zu sehr bedrängte. Die Schiris beriefen sich aufs Regelwerk und entschieden auf Siebenmeter und Rot gegen Porterfield, weil sich die Szene in den letzten 30 Sekunden der Partie abgespielt hatte. Letztlich aber spielte diese Situation nur eine untergeordnete Rolle, denn die Hausherren vermochten den Strafwurf gegen Torhüter Masin Chikh nicht zu verwerten.
TSV Aichach Chikh, Walther, Porterfield, Knittl (8/6), Kügle (1), Huber (1), Schlamp, Stubner (1), Euba, Leopold (1), Breitsameter (1), Clauß (4), Wolf (1), Großhauser (4). Siebenmeter 4:8 Zeitstrafen 4:2 Disqualifikation Porterfield (Aichach/60:19).