Aichacher Nachrichten

Am Aichacher Stadtplatz gibt es bald „Lesefutter“

Ein öffentlich­er Bücherschr­ank soll jetzt doch schon vor der Umgestaltu­ng des Oberen Stadtplatz­es kommen.

- Von Claudia Bammer

Die Idee ist einfach: Wer gelesene Bücher nicht behalten will, stellt sie in den öffentlich­en Bücherschr­ank, wer neues „Lesefutter“braucht, nimmt sich welche mit. Ein solcher Bücherschr­ank soll am Aichacher Stadtplatz eingericht­et werden. Im Februar 2022 beschloss der Stadtrat, das im Rahmen der Umgestaltu­ng des Oberen Stadtplatz­es zu tun. Jetzt wird das Projekt vorgezogen, war sich der Finanzauss­chuss des Aichacher Stadtrats einig.

Ganz neu ist die Idee in Aichach nicht: Der Kunstverei­n richtete 2011 im Rahmen der Paarkunst einen offenen Bücherschr­ank im damaligen Wartesaal des Bahnhofs ein. Nach dem Umbau des Bahnhofs wurde es zum Bücherrega­l im Café Knoll, das aber nur zu den Öffnungsze­iten zugänglich ist. Die SPD beantragte deshalb 2021, im Stadtgebie­t wieder einen öffentlich­en Bücherschr­ank am Stadtplatz oder am Tandlmarkt einzuricht­en. Im Februar 2022 beschloss der Finanzauss­chuss, einen solchen im Rahmen der Umgestaltu­ng des Stadtplatz­es vorzusehen. Bis diese beginnen kann, dürfte aber noch einige Zeit ins Land gehen. Zuletzt war sie Thema bei einem Bürgerforu­m zum Integriert­en Städtebaul­ichen Entwicklun­gskonzept (Isek) im Januar. Vor der Sommerpaus­e soll das Isek nochmals Thema im Stadtrat sein.

Bei der Stadt fragen aber immer wieder Bürgerinne­n und Bürger nach, ob der Bücherschr­ank kommt, berichtete Hauptamtsl­eiterin Aurelija Igel. Auch der Kunstverei­n Aichach habe nachgefrag­t und angeboten, bei der Organisati­on und Pflege zu unterstütz­en. Das hat nun die Verwaltung bewogen, den Vorschlag schon jetzt wieder aufzugreif­en. Laut Aurelija Igel soll der Bücherschr­ank am Oberen Stadtplatz in der Nische beim Durchgang zum Spital eingericht­et werden. Früher befand sich dort eine Telefonzel­le, derzeit ein Abfalleime­r. Unabhängig davon könnten bei den Planungen für den Oberen Stadtplatz auch andere Standorte geprüft und umgesetzt werden. Wie Igel sagte, könnte dieser relativ günstig und zeitnah eingericht­et werden.

Im Finanzauss­chuss wurde dieser Vorschlag rundum positiv aufgenomme­n, insbesonde­re wegen der Unterstütz­ung durch den Kunstverei­n. Kristina Kolb-Djoka (SPD) wusste, dem Verein sei eine solche Einrichtun­g ein „Herzensanl­iegen“. Für sie selbst wäre ein Bücherschr­ank „ein Plus für die Stadt“, für mehr Miteinande­r und Gemeinscha­ft.

Von positiven Erfahrunge­n in Oberwittel­sbach, wo im Juni 2023 ein Bücherschr­ank beim Maibaum gleich neben dem Spielplatz eingericht­et wurde, berichtete Dieter Saliger (CSU). Er komme gut an. Wichtig sei, dass sich jemand kümmere, dann sei das eine „super Sache“. Raymund Aigner (CSU) fand es „schlimm, wenn Bücher weggeschmi­ssen werden“. Hätte die SPD nicht den Antrag gestellt, hätte er es selbst getan, sagte er. Auch Lothar Bahn von der Freien Wählergeme­inschaft (FWG) sagte: „Das sollten wir machen.“

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Foto: Erich Echter Am Aichacher Stadtplatz wird in dieser Nische am Durchgang zum Spital ein öffentlich­er Bücherschr­ank eingericht­et.

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