Mitfahren im Schulbus kostet bald mehr
Wer keinen Anspruch auf die Fahrt mit dem Schulbus hat, muss in Aichach dafür bezahlen. Der Finanzausschuss hebt die Gebühren dafür leicht an.
Kinder, die zu weit weg von der Schule wohnen, dürfen kostenlos mit dem Bus zur Schule fahren. In Aichach dürfen auch Kinder, die näher wohnen, mit dem Bus mitfahren. Allerdings müssen die Eltern dafür bezahlen. Diese Gebühr wird zum neuen Schuljahr leicht erhöht, beschloss der Finanzausschuss des Stadtrats am Montagabend.
Für die städtischen Schulen ist die Stadt Aichach für die Schülerbeförderung verantwortlich. Sie trägt die Kosten für Grundschulkinder, die mehr als zwei Kilometer von der Schule weg wohnen. Für Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse beträgt die Mindestentfernung
drei Kilometer. Circa 290 Buben und Mädchen sind das derzeit.
Kinder, die näher wohnen, dürfen gegen Gebühr mitfahren. Etwa 140 Kinder nehmen die freiwillige Schülerbeförderung derzeit in Anspruch. Bisher fallen dafür 132 Euro pro Schuljahr an – 33 Euro vierteljährlich. Die Stadt hat dadurch Einnahmen von etwa 18.000 Euro.
Wie Hauptamtsleiterin Aurelija Igel sagte, ist diese Gebühr seit Jahren nicht erhöht worden, während die Busunternehmen regelmäßig um Anpassung der Vertragsvereinbarungen bäten. Angesichts der steigenden Energie- und Spritkosten stellte sie zur Diskussion, ob die Gebühren nicht moderat angepasst werden sollten. Dazu kommt: Seit Jahresanfang fallen beim Verkauf von Busfahrkarten sieben Prozent Mehrwertsteuer an.
Der Finanzausschuss stand vor der Frage, ob er nur die Mehrwertsteuererhöhung weitergeben oder moderat erhöhen will. Im einen Fall wäre der Jahresbeitrag auf 141,24 Euro gestiegen, was für die Stadt Mehreinnahmen von 1800 Euro bedeutet hätte. Im anderen Fall, für den sich schließlich eine Mehrheit fand, steigt die Gebühr auf 160 Euro – 40 Euro vierteljährlich. Der Mehrertrag für die Stadt beläuft sich auf 4400 Euro.
Bürgermeister Klaus Habermann stellte zu der freiwilligen Schülerbeförderung fest: „Wir müssen das nicht machen.“Man müsse schon auch sehen, dass sie dazu führe, dass die Schulbusse voller sind. Dieter Saliger (CSU) hielt eine moderate Erhöhung für sinnvoll. Wer sich die Gebühr nicht leisten könne, könne sicher Zuschüsse in Anspruch nehmen. Kristina Kolb-Djoka (SPD) haderte zwar mit der Mehrbelastung für Familien. Weil der Betrag aber nicht pro Kind, sondern pro Familie anfällt, könne sie „mit Bauchschmerzen“der Erhöhung zustimmen, sagte sie.
Lothar Bahn von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) sagte, die Stadt zahle „eine enorme Summe“für die Schülerbeförderung. Der Beitrag sei seit Jahren nicht erhöht worden. Deshalb hielt er eine moderate Erhöhung für akzeptabel. Lediglich Erol Duman vom Bündnis Zukunft Aichach (BZA) plädierte dafür, die Gebühr nur um die Mehrwertsteuer zu erhöhen. Die Mehrheit beschloss schließlich mit 8:3 die Erhöhung der Gebühr. Dagegen stimmten Erol Duman (BZA), Josh Stadlmaier (Grüne) und Nicole Matthes (SPD).