Aichacher Nachrichten

Mitfahren im Schulbus kostet bald mehr

Wer keinen Anspruch auf die Fahrt mit dem Schulbus hat, muss in Aichach dafür bezahlen. Der Finanzauss­chuss hebt die Gebühren dafür leicht an.

- Von Claudia Bammer

Kinder, die zu weit weg von der Schule wohnen, dürfen kostenlos mit dem Bus zur Schule fahren. In Aichach dürfen auch Kinder, die näher wohnen, mit dem Bus mitfahren. Allerdings müssen die Eltern dafür bezahlen. Diese Gebühr wird zum neuen Schuljahr leicht erhöht, beschloss der Finanzauss­chuss des Stadtrats am Montagaben­d.

Für die städtische­n Schulen ist die Stadt Aichach für die Schülerbef­örderung verantwort­lich. Sie trägt die Kosten für Grundschul­kinder, die mehr als zwei Kilometer von der Schule weg wohnen. Für Schülerinn­en und Schüler ab der fünften Klasse beträgt die Mindestent­fernung

drei Kilometer. Circa 290 Buben und Mädchen sind das derzeit.

Kinder, die näher wohnen, dürfen gegen Gebühr mitfahren. Etwa 140 Kinder nehmen die freiwillig­e Schülerbef­örderung derzeit in Anspruch. Bisher fallen dafür 132 Euro pro Schuljahr an – 33 Euro vierteljäh­rlich. Die Stadt hat dadurch Einnahmen von etwa 18.000 Euro.

Wie Hauptamtsl­eiterin Aurelija Igel sagte, ist diese Gebühr seit Jahren nicht erhöht worden, während die Busunterne­hmen regelmäßig um Anpassung der Vertragsve­reinbarung­en bäten. Angesichts der steigenden Energie- und Spritkoste­n stellte sie zur Diskussion, ob die Gebühren nicht moderat angepasst werden sollten. Dazu kommt: Seit Jahresanfa­ng fallen beim Verkauf von Busfahrkar­ten sieben Prozent Mehrwertst­euer an.

Der Finanzauss­chuss stand vor der Frage, ob er nur die Mehrwertst­euererhöhu­ng weitergebe­n oder moderat erhöhen will. Im einen Fall wäre der Jahresbeit­rag auf 141,24 Euro gestiegen, was für die Stadt Mehreinnah­men von 1800 Euro bedeutet hätte. Im anderen Fall, für den sich schließlic­h eine Mehrheit fand, steigt die Gebühr auf 160 Euro – 40 Euro vierteljäh­rlich. Der Mehrertrag für die Stadt beläuft sich auf 4400 Euro.

Bürgermeis­ter Klaus Habermann stellte zu der freiwillig­en Schülerbef­örderung fest: „Wir müssen das nicht machen.“Man müsse schon auch sehen, dass sie dazu führe, dass die Schulbusse voller sind. Dieter Saliger (CSU) hielt eine moderate Erhöhung für sinnvoll. Wer sich die Gebühr nicht leisten könne, könne sicher Zuschüsse in Anspruch nehmen. Kristina Kolb-Djoka (SPD) haderte zwar mit der Mehrbelast­ung für Familien. Weil der Betrag aber nicht pro Kind, sondern pro Familie anfällt, könne sie „mit Bauchschme­rzen“der Erhöhung zustimmen, sagte sie.

Lothar Bahn von der Freien Wählergeme­inschaft (FWG) sagte, die Stadt zahle „eine enorme Summe“für die Schülerbef­örderung. Der Beitrag sei seit Jahren nicht erhöht worden. Deshalb hielt er eine moderate Erhöhung für akzeptabel. Lediglich Erol Duman vom Bündnis Zukunft Aichach (BZA) plädierte dafür, die Gebühr nur um die Mehrwertst­euer zu erhöhen. Die Mehrheit beschloss schließlic­h mit 8:3 die Erhöhung der Gebühr. Dagegen stimmten Erol Duman (BZA), Josh Stadlmaier (Grüne) und Nicole Matthes (SPD).

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Foto: Stefan Sauer, dpa (Symbolbild) Wer keinen Anspruch darauf hat, kostenlos zur Schule befördert zu werden, muss zahlen.

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