Die Unsicherheit einer Musiklegende
Albert Hammond ist noch immer nervös
Songwriter-Legende Albert Hammond („It Never Rains In Southern California“, „The Free Electric Band“) fühlt sich trotz seiner sechs Jahrzehnte im Showgeschäft immer noch unsicher, wenn er auf die Bühne geht. „Nach dem zweiten Song fühle ich mich gut“, sagte der 79-Jährige in London. „Aber davor ist man nervös, weil man nicht wirklich weiß, was passieren wird.“Er sei ein besserer Songwriter als Performer, findet Hammond, der zahlreiche Hits für andere Stars geschrieben hat, darunter The Hollies („The Air That I Breathe“), Starship („Nothing’s Gonna Stop Us Now“) und Whitney Houston („One Moment In Time“).
„Meine Stimme habe ich nie so sehr gemocht“, erzählte er. „Aber so sind wohl viele von uns. Kreative Leute sind unsichere Leute. Wir brauchen jemanden, der uns sagt, dass etwas gut ist. Sonst wissen wir es nicht.“Erstmals nach rund 20 Jahren hat Hammond jetzt wieder ein Album mit 17 neuen Songs aufgenommen, die er mit seiner markanten Stimme selbst singt. Auf „Body Of Work“, das am 1. März beim deutschen Label earMusic erschienen ist, habe „alles zusammengepasst“, sagte der Sänger und Songwriter zufrieden. „Alles schien zu funktionieren.“
Wenn es die Gesundheit zulässt, will Hammond, der unter einer Autoimmunkrankheit leidet, bald wieder auf der Bühne stehen. Neben der neuen Musik will er auch seine größten Hits zum Besten geben.
Dass er seine größten Erfolge nicht als Popstar, sondern als Songwriter feierte, hat laut Albert Hammond durchaus Vorteile. „Es ist schön, dass ich Teil der Popgeschichte bin und all diese wundervollen Songs geschrieben habe, die Hunderte von Millionen Leute erfreut haben“, sagte er. „Trotzdem kann ich nach draußen gehen und kaum jemand fragt mich nach einem Autogramm.“(dpa, Foto: Christoph Soeder, dpa)