Kühbach nimmt viel Geld in die Hand
Das „neue“Zentrum wird komplett umgestaltet. Ziel ist ein „Mehrwert“für die Bürgerschaft. Eine Rolle spielt in den Überlegungen auch das Gebäude des früheren „Waffen Mayr“.
Das Ortszentrum von Kühbach wird im großen Stil umgestaltet. Dieses Vorhaben stand im Mittelpunkt der Aussprache im Rahmen der Bürgerversammlung am Dienstag in diesem Ort. Dazu waren 91 Personen ins Gasthaus Thomabräu gekommen, exakt die gleiche Zahl wie ein Jahr zuvor in den Peterhof. Sie erfuhren, was bislang über die Pläne für das Kühbacher Zentrum bekannt ist.
ISEK spielt bei der Gestaltung des Kühbacher Zentrums eine große Rolle. Darunter versteht man das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept der Regierung von Schwaben. Bei der Überplanung wird ein großes Gebiet einbezogen. Die Pfarrstraße gehört ebenso dazu wie Teile der Aichacher Straße, die Schule und das Pfarrer-Knaus-Heim.
Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher betonte: „Der Marktplatz gehört hergerichtet.“Bei all den Überlegungen soll es um „einen Mehrwert für unsere Bürgerschaft“gehen. In diese Gedankenspiele wird auch das Haus einbezogen, das früher den Namen Waffen Mayr trug und sich mittlerweile im Besitz der Gemeinde befindet. Der Gemeinderat hat sich vor Ort bereits informiert. Konkrete Aussagen zu diesem Projekt waren am Dienstag weiterhin nicht zu hören, etwa zu den damit verbundenen finanziellen Belastungen. „Wir sind noch auf keinen grünen Zweig gekommen“, kommentierte der Bürgermeister die Zukunft des Mayr-Hauses, wo ein Umbau ebenso zur Debatte steht wie ein Abriss. Bei einer Klausurtagung am 29. und 30. Juni in
Thierhaupten wird der Marktgemeinderat intensiv über das Vorhaben sprechen. So viel ist bereits vorab klar, wie Kerscher ausführte: „Wir werden da viel Geld in die Hand nehmen, wir werden auch viel Förderung erhalten.“Die Planungen würden langfristig für 50 bis 70 Jahren verlaufen.
Doch es gab auch weitere Themen. So klagte ein Anwohner der Paarer Straße in Kühbach über Geruchsbelästigung. Ob es an der ehemaligen Kläranlage liegt oder an der Brauerei, das konnte nicht geklärt werden. Jedenfalls betonte der Mann: „Wenn man da vorbeifährt, dann haut’s einen um.“Der Bürgermeister berichtete davon, dass er schon wiederholt
darauf angesprochen worden sei. Eine Kanalspülung habe keinen großen Erfolg gezeigt. Wie die Situation verbessert werden kann, blieb offen. Kerscher betonte allerdings: „Es sind alle Hebel in Bewegung gesetzt worden.“Eine weitere Frage lautete: Wenn das Pfarrer-Knaus-Heim erweitert wird, zahlt dann die Gemeinde mit? Bei den Beratungen im Gemeinderat hat sich laut Bürgermeister gezeigt, dass dieses Gremium zu „100 Prozent“hinter der Einrichtung steht. Eine konkrete Zahl wurde nicht genannt.
Bei der Frage, ob die Kinder in Kühbach einen Bolzplatz bekommen, auf dem sie sich austoben können, verwies Kerscher auf den „mitgliederstärksten Verein in der Gemeinde“, den TSV Kühbach, der vom 12. bis 14. Juli seine 100-Jahr-Feier begeht. Zwei Monate zuvor ist im Rahmen des Brauereifestes der Kriegerund Soldatenverein an der Reihe, der vor 150 Jahren gegründet wurde.
Als die Rede auf die für 2028 geforderte Klimaneutralität kam, erinnerte der Gemeindechef an das gemeinsame Vorgehen mit den Nachbarn im Paartal. Dabei geht es unter dem Stichwort Paartal-Energie um die Gründung einer kommunalen Energiegesellschaft zusammen mit mehreren Gemeinden. Nach einer guten Stunde war die gesamte Bürgerversammlung bereits angeschlossen, inklusive einer Pause.