Sorgen im Abstiegskampf
Fußball-Bezirksliga: Der SC Griesbeckerzell kämpft um den Klassenerhalt. Personell gibt es große Sorgen. Ein alter Bekannter des Trainers hilft aus. So lief die Vorbereitung.
Griesbeckerzell Bevor in der FußballBezirksliga Nord am Wochenende die ersten Punkte in diesem Jahr vergeben werden, bildet das Aufsteiger-Trio das Tabellenende. Der SV Holzkirchen, der SC Griesbeckerzell und der SSV Glött stehen ganz unten. Die Zeller dürfen in dieser Runde erstmalig in ihrer Vereinsgeschichte BezirksligaLuft schnuppern. Die Gefahr ist groß, dass in wenigen Wochen die Devise lautet: zurück in die Kreisliga. Vor allem auf einer Position sind die Sorgen groß. So lief die Vorbereitung.
• Vorbereitung „Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit der Vorbereitung“, teilt Spielertrainer Matthias Kefer mit. „Wir hatten eine sehr gute Trainingsbeteiligung und gute Intensität.“Aufgrund des Wetters musste man dabei in spielerischer Hinsicht Abstriche hinnehmen. Wichtig war dem Coach, dass seine Truppe in puncto körperlicher und kämpferischer Qualitäten Fortschritte machte.
• Tests Das 7:1 gegen die DJK Lechhausen konnte sich vom Ergebnis her in jedem Fall sehen lassen. Das 0:2 zuvor ebenfalls zuhause gegen die TSG Thannhausen war dagegen eher ein Rückschlag.
• Kader „Ein Riesen-Wermutstropfen“, stöhnt Kefer, wenn er auf die Lage zwischen den Pfosten zu sprechen kommt. Dass er nicht mehr auf Florian Hering bauen kann, tut ihm persönlich sehr leid: „Aber die Gesundheit hat nun mal Vorrang.“Ärzte haben dem Keeper aufgrund seiner Knieprobleme dazu geraten, mit dem Fangen von Bällen aufzuhören. Auch Jürgen Jensch und Stefan Kopp, seine Kollegen, stehen nicht mehr zur Verfügung. Darum hat man Tobias Hellmann kurzfristig engagiert. Nachdem der 43-Jährige aber klar gemacht hatte, dass er sich ein längeres Engagement nicht mehr vorstellen kann, begab sich Kefer am Montagabend auf die Suche und wurde auch fündig bei Peter Bauer, der 30 Jahre alt ist, mit 1,98 Metern über Gardemaß verfügt (Daher der Spitzname „HighTower“) und sich zu einem Freundschaftsdienst über drei Monate bereit erklärt hat: „Da muss ich dem SV Echsheim dankbar sein.“Kefer kennt diesen Mann, der vor Jahren in Ehekirchen in der Bezirksliga Tore zu verhindern suchte, schon von seiner Tätigkeit beim SVE und spricht nun von Glück und Bekanntschaft, dass er wenigstens einen Torhüter auf die Schnelle an Land ziehen konnte. Wie gut Bauer nach fast zwei Jahren Pause, in denen er nur sporadisch in Echsheim aushalf, ist, wird sich zeigen. Ansonsten verspricht er sich einiges von Tobias Wiesmüller, dem Rückkehrer aus Aindling. Im ersten Spiel aber wird der noch als Urlauber fehlen.
• Auftaktprogramm Das Fußballjahr 2024 hätte schwieriger nicht losgehen können. Am Samstag ist der SC Griesbeckerzell beim TSV Wertingen zu Gast. Der Landesligaanwärter hat bisher in 18 Auftritten stolze 46 Punkte geholt. Weiter geht’s in Günzburg, daheim gegen Horgau und am Gründonnerstag in Hollenbach.
• Ausgangsposition Nicht genug damit, dass rein sportlich betrachtet so mancher Wunsch unerfüllt blieb. Vor einigen Monaten brannte das Sportheim des SCG, mittlerweile kann man die Räume oben wieder nutzen. Zum Duschen und Umziehen müssen die Fußballer aber nach wie vor die Schule nebenan aufsuchen. Dieses Thema, so leidig es für den gesamten Verein auch sein mag, wird sich auf die Lage in der Tabelle kaum auswirken. Nur der SSV Glött steht noch schlechter da als die Zeller. Somit müsste beim Aufsteiger jedem Kicker der Ernst der Lange klar sein.
• Prognose Auf die Frage, ob der SCG den Erhalt der Bezirksliga schafft, antwortet Matthias Kefer: „Ich sag’ ja.“Der Satz klingt einigermaßen überzeugend, als Trainer, der in wenigen Monaten von Björn Wohlrab in diesem Amt abgelöst wird, ist er auch mehr oder weniger dazu verpflichtet, in Optimismus zu machen. Doch die Situation ist zumindest angespannt. Im April stehen nicht weniger als sieben Punktspiele an, da bleibt dazwischen praktisch keine Zeit zur Erholung. Dazu kommt das Thema Torhüter. Peter Bauer muss mit seinen Vorderleuten erst zu einem schlagkräftigen Abwehrverbund zusammenwachsen.