Aichacher Nachrichten

Versorgung muss wohnortnah bleiben

- Von Claudia Bammer

Es gilt für Krankenhäu­ser, aber noch mehr für Hausärzte: Es ist wichtig, dass sie im Fall des Falles nah und gut erreichbar sind und zeitnah Termine anbieten können. Immer öfter haben Hausärztin­nen und -ärzte aber Schwierigk­eiten, jemanden zu finden, der ihre Praxis weiterführ­t. Dass eine junge Medizineri­n sich allein selbststän­dig macht, wie Dr. Andrea Kern im vergangene­n Jahr in Sielenbach, wird wohl eine Ausnahme bleiben.

Einen Vorwurf kann dem Medizinern­achwuchs niemand machen. Nicht jeder, der gerne Patienten helfen will, will auch Unternehme­r sein. Das gehört aber bei einer eigenen Praxis dazu – samt der damit verbundene­n nicht-medizinisc­hen Arbeit. Und weil auch Mediziner Familien gründen, müssen für sie Familie und Beruf vereinbar sein. Deshalb arbeiten Mediziner heute lieber angestellt. Dieser Trend lässt sich nicht aufhalten.

Ein Praxiskonz­ern wie Centric Health stößt in diese Lücke. Er kann dazu beitragen, dass Arztpraxen nicht schließen und langfristi­g gesichert sind. Auch der Bayerische Hausärztev­erband befasst sich mit Lösungen, wie selbststän­dige Mediziner im Alltag entlastet werden können. Trotzdem bleibt das Grundprobl­em: Es muss sich ein Arzt finden, der eine Praxis weiterbetr­eibt.

Medizinisc­he Versorgung­szentren werden zu Recht kritisch betrachtet, vor allem im Facharztbe­reich, wo zunehmend Leistungen angeboten werden, die keine Kasse übernimmt. Im Zentrum für Allgemeinm­edizin wird jedoch der Wechsel des Betreibers wohl kaum spürbar sein. Dass der Konzern und die Arztpraxis selbst so transparen­t damit umgehen, ist ein gutes Zeichen.

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