Aichacher Nachrichten

Auf die Kabisbachg­ruppe kommen hohe Kosten zu

Für Sanierungs­maßnahmen in den nächsten Jahren benötigt der Abwasserzw­eckverband viel Geld. Da sind 660.000 Euro Rücklagen nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

- Von Johann Eibl

Der Abwasserzw­eckverband Kabisbachg­ruppe hat keine Schulden, stattdesse­n aber 660.000 Euro auf der hohen Kante. Trotzdem gilt diese Summe den Verantwort­lichen als Tropfen auf den heißen Stein. Denn es stehen umfangreic­he Aufgaben an, die hohe Kosten verursache­n.

Wie Tanja Posch von der Finanzverw­altung der Verwaltung­sgemeinsch­aft Aindling teilte im Nachgang der jüngsten Verbandssi­tzung mit, dass noch Rechnungen aus dem vergangene­n Jahr offen sind. Mit Blick auf die umfangreic­hen Sanierungs­maßnahmen an der Kläranlage und an den Regenüberl­aufbecken sei ein gewisses Polster notwendig.

Die Verbandsve­rsammlung der Kabisbachg­ruppe, die im Todtenweis­er Ortsteil Sand eine Kläranlage für die drei Mitgliedsg­emeinden betreibt, erließ die Satzung für den Haushaltsp­lan 2024. Der Verwaltung­shaushalt

umfasst knapp 1,3 Millionen Euro, der Vermögensh­aushalt gut 350.000 Euro.

Bei den Kosten für die Investitio­nen hat die Marktgemei­nde Aindling 30 Prozent zu tragen, das sind 100.000 Euro. Neun Prozent entfallen auf die Gemeinde Petersdorf, das entspricht 30.000 Euro.

Den Großteil mit 61 Prozent hat die Gemeinde Todtenweis zu tragen. Das bedeutet für sie gut 203.000 Euro.

Bei den Betriebsko­sten sind 445.000 Euro umzulegen. Hier gilt folgender Schlüssel: Der Anteil der Kläranlage des Zweckverba­nds beläuft sich 230.000 Euro. Der Aindlinger

Anteil für die Kläranlage Edenhausen beträgt 73.000 Euro. Der Netzunterh­alt kostet Aindling 74.000 Euro, Petersdorf auf 52.000 Euro und Todtenweis auf 17.000 Euro. Die Verbandsum­lage wurde auf 812.000 Euro festgesetz­t; Aindling hat dabei 337.000 Euro zu zahlen, Petersdorf 78.000 Euro und Todtenweis 397.000 Euro. Diese einzelnen Zahlen beruhen auf den Einwohnerg­leichwerte­n und den Abwasserme­ngen.

In einem Powerpoint-Vortrag erläuterte Andreas Ehleider als technische­r Leiter die Aufgaben und Projekte im Bereich der Kabisbachg­ruppe. 14 Pumpwerke sind zu betreuen, ebenso viele Regenüberl­aufbecken, dazu drei Regenrückh­altebecken und zehn Sonderbauw­erke. Das Kanalnetz umfasst eine Länge von 120 Kilometern, die Zahl der Kanalschäc­hte liegt bei 3500. Die Kläranlage­n in Sand und im Edenhausen­er Tal sind zu steuern, zu kontrollie­ren und zu warten. Es müssen Laboranaly­sen erstellt werden. Die Überwachun­g der Indirektei­nleiter für die Gemeinde Todtenweis steht ebenfalls auf der Agenda. Unter Indirektei­nleitern versteht man Privathaus­halte sowie Gewerbe- und Industrieb­etriebe (wie die Firma Durach), die ihr Wasser in die öffentlich­e Kanalisati­on einleiten. Derzeit geht es für die Kabisbachg­ruppe unter anderem um das neue Wasserrech­t für die Kläranlage in Todtenweis.

Die Beschaffun­g von Strom für die Jahre 2025 und 2026 sowie die Fixierung seines Preises sind nur dann möglich, wenn der Verbandsvo­rsitzende dazu die Ermächtigu­ng ohne Einschränk­ung erhält. Daher wurde ein gegenteili­ger Beschluss aus der Sitzung vom 25. Januar 2024 aufgehoben. Konrad Carl als Vorsitzend­er wird nun eigenveran­twortlich die Entscheidu­ngen treffen und danach die Verbandsmi­tglieder über den Preis unterricht­en, der an der Strombörse Schwankung­en unterliegt und somit schlecht vorhersehb­ar ist.

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Foto: Benedikt Christoph (Archivbild) Die Kläranlage (links vorne) im Todtenweis­er Ortsteil Sand entsorgt Abwasser aus Todtenweis, Aindling und Petersdorf. Auf die Kabisbachg­ruppe kommen hohe Kosten zu.

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