Auf die Kabisbachgruppe kommen hohe Kosten zu
Für Sanierungsmaßnahmen in den nächsten Jahren benötigt der Abwasserzweckverband viel Geld. Da sind 660.000 Euro Rücklagen nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Der Abwasserzweckverband Kabisbachgruppe hat keine Schulden, stattdessen aber 660.000 Euro auf der hohen Kante. Trotzdem gilt diese Summe den Verantwortlichen als Tropfen auf den heißen Stein. Denn es stehen umfangreiche Aufgaben an, die hohe Kosten verursachen.
Wie Tanja Posch von der Finanzverwaltung der Verwaltungsgemeinschaft Aindling teilte im Nachgang der jüngsten Verbandssitzung mit, dass noch Rechnungen aus dem vergangenen Jahr offen sind. Mit Blick auf die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an der Kläranlage und an den Regenüberlaufbecken sei ein gewisses Polster notwendig.
Die Verbandsversammlung der Kabisbachgruppe, die im Todtenweiser Ortsteil Sand eine Kläranlage für die drei Mitgliedsgemeinden betreibt, erließ die Satzung für den Haushaltsplan 2024. Der Verwaltungshaushalt
umfasst knapp 1,3 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt gut 350.000 Euro.
Bei den Kosten für die Investitionen hat die Marktgemeinde Aindling 30 Prozent zu tragen, das sind 100.000 Euro. Neun Prozent entfallen auf die Gemeinde Petersdorf, das entspricht 30.000 Euro.
Den Großteil mit 61 Prozent hat die Gemeinde Todtenweis zu tragen. Das bedeutet für sie gut 203.000 Euro.
Bei den Betriebskosten sind 445.000 Euro umzulegen. Hier gilt folgender Schlüssel: Der Anteil der Kläranlage des Zweckverbands beläuft sich 230.000 Euro. Der Aindlinger
Anteil für die Kläranlage Edenhausen beträgt 73.000 Euro. Der Netzunterhalt kostet Aindling 74.000 Euro, Petersdorf auf 52.000 Euro und Todtenweis auf 17.000 Euro. Die Verbandsumlage wurde auf 812.000 Euro festgesetzt; Aindling hat dabei 337.000 Euro zu zahlen, Petersdorf 78.000 Euro und Todtenweis 397.000 Euro. Diese einzelnen Zahlen beruhen auf den Einwohnergleichwerten und den Abwassermengen.
In einem Powerpoint-Vortrag erläuterte Andreas Ehleider als technischer Leiter die Aufgaben und Projekte im Bereich der Kabisbachgruppe. 14 Pumpwerke sind zu betreuen, ebenso viele Regenüberlaufbecken, dazu drei Regenrückhaltebecken und zehn Sonderbauwerke. Das Kanalnetz umfasst eine Länge von 120 Kilometern, die Zahl der Kanalschächte liegt bei 3500. Die Kläranlagen in Sand und im Edenhausener Tal sind zu steuern, zu kontrollieren und zu warten. Es müssen Laboranalysen erstellt werden. Die Überwachung der Indirekteinleiter für die Gemeinde Todtenweis steht ebenfalls auf der Agenda. Unter Indirekteinleitern versteht man Privathaushalte sowie Gewerbe- und Industriebetriebe (wie die Firma Durach), die ihr Wasser in die öffentliche Kanalisation einleiten. Derzeit geht es für die Kabisbachgruppe unter anderem um das neue Wasserrecht für die Kläranlage in Todtenweis.
Die Beschaffung von Strom für die Jahre 2025 und 2026 sowie die Fixierung seines Preises sind nur dann möglich, wenn der Verbandsvorsitzende dazu die Ermächtigung ohne Einschränkung erhält. Daher wurde ein gegenteiliger Beschluss aus der Sitzung vom 25. Januar 2024 aufgehoben. Konrad Carl als Vorsitzender wird nun eigenverantwortlich die Entscheidungen treffen und danach die Verbandsmitglieder über den Preis unterrichten, der an der Strombörse Schwankungen unterliegt und somit schlecht vorhersehbar ist.