Schulsanierung war eine „Operation am offenen Herzen“
Helligkeit und Glanz ersetzen in der Aindlinger Mittelschule den eher tristen Eindruck vor den umfangreichen Arbeiten. Bei der Segnungsfeier gibt es viele lobende Worte.
Es war ein ungewöhnlicher Kraftakt, nicht nur wegen der gut 13 Millionen Euro, die für die Erweiterung und die Sanierung der Mittelschule in Aindling erforderlich waren. Weil die Arbeiten im laufenden Schulbetrieb über die Bühne gehen mussten, sprach man von einer „Operation am offenen Herzen“, bei der kein Betäubungsmittel zum Einsatz kam. Auf diese Konstellation wiesen verschiedene Redner bei der Segnungsfeier am Freitag hin.
Los ging’s mit kleinen Problemen bei der Lautsprecheranlage. Marc Reiß, der stellvertretende Schulleiter, nahm den Lapsus mit Humor: „Da hat man einen Eindruck in den Alltag in den letzten Jahren.“Als man immer wieder mit den auf einer Baustelle typischen Ärgernissen zu kämpfen hatte.
Peter Tomaschko sprach von einem „gigantischen Freudentag“. Er habe beim Betreten des Gebäudes nur strahlende Gesichter gesehen, betonte der Landtagsabgeordnete der CSU. Aus seiner Erfahrung, die aus Besuchen in Firmen resultiert, betonte der Politiker: „Die Betriebe sagen: Kümmert euch um die Mittelschulen, die brauchen wir dringend.“Die 5,4 Millionen Euro, die der Freistaat für diese große Maßnahme locker machte, seien gut angelegt.
Landrat Klaus Metzger betonte, das abgeschlossene Projekt werde der Schule noch mal einen Schub verpassen: „Man muss der Verwaltungsgemeinschaft dankbar sein für das Geld, das ihr in das Invest gesteckt hat“Die Kinder hätten in den vergangenen Jahren sehr gelitten, nicht zuletzt auch durch Corona. In Richtung von Schulleiterin Brigitte Beck sprach er von schweren Wochenenden. Die stellte aber gleich klar, dass es dabei nicht so sehr um die Arbeiten in der eigentlich freien Zeit ging, sondern um das gemeinsame Hobby AEV; der Verein steht sportlich nicht gerade gut da.
Schulamtsdirektorin Ingrid Hillenbrand erinnerte an die dunklen Gänge und den dunklen Eingang, die früher prägend waren. Diese Bereiche wurden aufgewertet durch Helligkeit und Glanz: „Da ist ganz viel gelungen.“Beispielsweise seien die Fachräume hochwertig ausgestattet worden.
Als „sehr anspruchsvoll und sehr anstrengend“bezeichnete Architekt Harald Tiefenbacher das Projekt, das über 65 Sitzungen des Bauausschusses und 100 Besprechungen an der Baustelle erforderlich machte. Der zusätzliche Raumbedarf war mit 900 Quadratmeter beziffert worden. Am Altbau, der aus dem Jahr 1975 stammte, habe man Mängel festgestellt, außerdem konnten die aktuellen Vorschriften des Brandschutzes nicht eingehalten werden. Tiefenbacher fasst zusammen: „Das Projekt hat uns alle geschafft.“
Für Gertrud Hitzler war der Freitag ein Meilenstein. Die Bürgermeisterin von Aindling, deren Vorgänger Tomas Zinnecker ebenso gekommen war wie viele Bürgermeister aus der Nachbarschaft, sprach ihre Anfangszeit als Vorsitzende im Schulverband an: „Wir
„Es hat sich am Ende alles gelohnt.“
Christian Lottes, Bauamt
konnten einen wohlüberlegten Zeit- und Kostenplan übernehmen.“Sie versicherte, die wichtigen Entscheidungen im Verband seien alle einstimmig zustande gekommen.
Auf die Details in den Arbeiten ging Christian Lottes vom Bauamt ein. Die Arbeiten, die ohne Ausgliederung des Unterrichts vonstattengehen mussten, seien manchmal ein Himmelfahrtskommando gewesen. Die großen Abbrucharbeiten sowie der Umzug mussten in den Ferien erfolgen. Lottes fasste seine Erfahrungen so zusammen und damit stieß er auf allgemeine Zustimmung: „Es hat sich am Ende alles gelohnt.“
Die Schulleitung mit Brigitte Beck und Marc Reiß dankte den Eltern, den Kindern, den Lehrerinnen und Lehrern sowie auch dem Reinigungspersonal und dem Hausmeister für das Verständnis während der jahrelangen, umfangreichen Arbeiten. Die Pfarrer Babu Pereppadan und Stefan Pickart erteilten den kirchlichen Segen und sprachen Fürbitten. Mit einem Büfett, das in der Aula hergerichtet worden war, klang die Feier aus. Am Mittwoch konnte die Bevölkerung bei einem Tag der offenen Tür die Ergebnisse der Planungen und Arbeiten besichtigen.