Aichacher Nachrichten

Schulsanie­rung war eine „Operation am offenen Herzen“

Helligkeit und Glanz ersetzen in der Aindlinger Mittelschu­le den eher tristen Eindruck vor den umfangreic­hen Arbeiten. Bei der Segnungsfe­ier gibt es viele lobende Worte.

- Von Johann Eibl

Es war ein ungewöhnli­cher Kraftakt, nicht nur wegen der gut 13 Millionen Euro, die für die Erweiterun­g und die Sanierung der Mittelschu­le in Aindling erforderli­ch waren. Weil die Arbeiten im laufenden Schulbetri­eb über die Bühne gehen mussten, sprach man von einer „Operation am offenen Herzen“, bei der kein Betäubungs­mittel zum Einsatz kam. Auf diese Konstellat­ion wiesen verschiede­ne Redner bei der Segnungsfe­ier am Freitag hin.

Los ging’s mit kleinen Problemen bei der Lautsprech­eranlage. Marc Reiß, der stellvertr­etende Schulleite­r, nahm den Lapsus mit Humor: „Da hat man einen Eindruck in den Alltag in den letzten Jahren.“Als man immer wieder mit den auf einer Baustelle typischen Ärgernisse­n zu kämpfen hatte.

Peter Tomaschko sprach von einem „gigantisch­en Freudentag“. Er habe beim Betreten des Gebäudes nur strahlende Gesichter gesehen, betonte der Landtagsab­geordnete der CSU. Aus seiner Erfahrung, die aus Besuchen in Firmen resultiert, betonte der Politiker: „Die Betriebe sagen: Kümmert euch um die Mittelschu­len, die brauchen wir dringend.“Die 5,4 Millionen Euro, die der Freistaat für diese große Maßnahme locker machte, seien gut angelegt.

Landrat Klaus Metzger betonte, das abgeschlos­sene Projekt werde der Schule noch mal einen Schub verpassen: „Man muss der Verwaltung­sgemeinsch­aft dankbar sein für das Geld, das ihr in das Invest gesteckt hat“Die Kinder hätten in den vergangene­n Jahren sehr gelitten, nicht zuletzt auch durch Corona. In Richtung von Schulleite­rin Brigitte Beck sprach er von schweren Wochenende­n. Die stellte aber gleich klar, dass es dabei nicht so sehr um die Arbeiten in der eigentlich freien Zeit ging, sondern um das gemeinsame Hobby AEV; der Verein steht sportlich nicht gerade gut da.

Schulamtsd­irektorin Ingrid Hillenbran­d erinnerte an die dunklen Gänge und den dunklen Eingang, die früher prägend waren. Diese Bereiche wurden aufgewerte­t durch Helligkeit und Glanz: „Da ist ganz viel gelungen.“Beispielsw­eise seien die Fachräume hochwertig ausgestatt­et worden.

Als „sehr anspruchsv­oll und sehr anstrengen­d“bezeichnet­e Architekt Harald Tiefenbach­er das Projekt, das über 65 Sitzungen des Bauausschu­sses und 100 Besprechun­gen an der Baustelle erforderli­ch machte. Der zusätzlich­e Raumbedarf war mit 900 Quadratmet­er beziffert worden. Am Altbau, der aus dem Jahr 1975 stammte, habe man Mängel festgestel­lt, außerdem konnten die aktuellen Vorschrift­en des Brandschut­zes nicht eingehalte­n werden. Tiefenbach­er fasst zusammen: „Das Projekt hat uns alle geschafft.“

Für Gertrud Hitzler war der Freitag ein Meilenstei­n. Die Bürgermeis­terin von Aindling, deren Vorgänger Tomas Zinnecker ebenso gekommen war wie viele Bürgermeis­ter aus der Nachbarsch­aft, sprach ihre Anfangszei­t als Vorsitzend­e im Schulverba­nd an: „Wir

„Es hat sich am Ende alles gelohnt.“

Christian Lottes, Bauamt

konnten einen wohlüberle­gten Zeit- und Kostenplan übernehmen.“Sie versichert­e, die wichtigen Entscheidu­ngen im Verband seien alle einstimmig zustande gekommen.

Auf die Details in den Arbeiten ging Christian Lottes vom Bauamt ein. Die Arbeiten, die ohne Ausglieder­ung des Unterricht­s vonstatten­gehen mussten, seien manchmal ein Himmelfahr­tskommando gewesen. Die großen Abbrucharb­eiten sowie der Umzug mussten in den Ferien erfolgen. Lottes fasste seine Erfahrunge­n so zusammen und damit stieß er auf allgemeine Zustimmung: „Es hat sich am Ende alles gelohnt.“

Die Schulleitu­ng mit Brigitte Beck und Marc Reiß dankte den Eltern, den Kindern, den Lehrerinne­n und Lehrern sowie auch dem Reinigungs­personal und dem Hausmeiste­r für das Verständni­s während der jahrelange­n, umfangreic­hen Arbeiten. Die Pfarrer Babu Pereppadan und Stefan Pickart erteilten den kirchliche­n Segen und sprachen Fürbitten. Mit einem Büfett, das in der Aula hergericht­et worden war, klang die Feier aus. Am Mittwoch konnte die Bevölkerun­g bei einem Tag der offenen Tür die Ergebnisse der Planungen und Arbeiten besichtige­n.

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Fotos: Johann Eibl Heller und freundlich­er präsentier­t sich die Mittelschu­le in Aindling.
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Schülerinn­en zeigten bei der Feier einen Tanz.
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Auf die Gäste wartete ein großes Büfett.
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Babu Pereppadan (links) und Stefan Pickart erteilten den Segen.

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